FTD: Die EU-Kommission plant flexible Roaming-Preise

Um die Roaming-Kosten bei Handy-Telefonaten im Ausland wird schon lange gestritten. Die Europäische Kommission [Link entfernt] drängt seit Jahren auf eine Absenkung der Preise, die die Mobilfunkanbieter sich gegenseitig für die Benutzung ihrer Netze berechnen. Die Pläne der EU-Kommission, diese Kosten künftig zu regulieren, sind aber nicht einmal bei den jeweiligen Regulieren auf Gegenliebe gestoßen. Wie berichtet haben die Regulierungsbehörden der 25 EU-Staaten die entsprechenden Vorschläge der Europäischen Kommission kritisiert.

Nun ist in der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) zu lesen, dass die EU-Kommission den Mobilfunkunternehmen bei der geplanten Regulierung ihrer Roaming-Tarife Flexibilität einräumen wolle. Danach sieht der Kommissionsvorschlag im Großkundengeschäft eine Obergrenze für Tarife vor. Diese soll es den Betreibern einerseits ermöglichen, ihre Kosten zu decken, und andererseits aber auch sicherstellen, dass noch ein Wettbewerb möglich ist. Die Vorschläge sollen nach FTD-Informationen im Juli vorgelegt werden.

Bislang sind die Roaming-Preise für die Mobilfunkbetreiber ein hochwillkommenes Zubrot: Wer ein dringendes Telefonat im Ausland führen muss, tut das auch zu einem höheren Preis. Zwar haben einige Unternehmen versucht, die geplante Regulierung durch die Ankündigung freiwilliger Tarifsenkungen doch noch abzuwenden. Die Kommission will aber trotzdem an ihren Regulierungsplänen festhalten. Das deutsche Bundeswirtschaftsministerium warnte auch schon vor einer Verzerrung des Wettbewerbs im Mobilfunkmarkt durch die EU-Regulierung.

Das Ministerium plädiert für eine weitgehende Übernahme der Empfehlungen der Europäischen Gruppe der Regulierer (ERG). Diese unterstützen zwar das Ziel der Kommission, die Großhandelspreise für das Auslands-Roaming zu regulieren, sind aber gegen gesetzliche Vorgaben für die den Verbrauchern in Rechnung gestellten Preise.