Handy-TV

debitel: Weitere Infos zum Handy-TV-Start

DMB soll längerfristig 15 bis 20 Programme bieten
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Wie berichtet startet debitel morgen die Vermarktung des Handy-TV-Angebots im DMB-Standard. Der Stuttgarter Mobilfunk-Provider hat schon jetzt einige Informationen zu diesem Angebot vorab veröffentlicht. Demnach werden neben dem ZDF auch der Nachrichtenkanal N24, ein Musikprogramm von MTV und ein Comedy-Kanal von ProSiebenSat.1 ausgestrahlt. Dazu kommen noch zwei Hörfunkprogramme, die allerdings während der Testphase in den letzten Wochen noch nicht zu empfangen waren.

Zum Start soll das DMB-Fernsehen in Berlin, Frankfurt am Main, Gelsenkirchen, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart angeboten werden. Nach debitel-Angaben sieht der derzeitige Ausbauplan aber vor, schon im übernächsten Jahr 75 Prozent der Bevölkerung mit den mobilen TV-Signalen zu versorgen. 2010 sollen die Programme nahezu flächendeckend zur Verfügung stehen.

Allerdings werden im zur Verfügung stehenden Frequenzbereich, dem so genannten L-Band, recht hohe Sendeleistungen benötigt, um auch den Empfang in geschlossenen Räumen zu ermöglichen. Nicht zuletzt an der mangelhaften Empfangsqualität ist das terrestrische Digital Radio (DAB), das u.a. den gleichen Wellenbereich nutzt, bislang kaum erfolgreich. debitel selbst räumte auf der CeBIT-Pressekonferenz ein, dass beim Inhouse-Empfang mit Einschränkungen zu rechnen sei. Das ZDF gehört zu den vier TV-Programmen, die über DMB ausgestrahlt werden

Programmvielfalt soll längerfristig mit DVB-H konkurrieren können

Die zum Auftakt recht bescheidene Programmanzahl soll nach debitel-Angaben deutlich erweitert werden. Zusätzliche Sendekanäle könnten dafür sorgen, dass auch über DMB in Zukunft 15 bis 20 Programme übertragen werden können. Das ist in etwa die Anzahl an Sendern, die auch über das konkurrierende System DVB-H ausgestrahlt werden kann. Vodafone strahlt über UMTS allerdings schon heute mehr als 20 Fernsehprogramme aus.

Ein Vorteil von DMB gegenüber DVB-H sei auch die Tatsache, dass die zur Verbreitung der Programme notwendigen Sendefrequenzen schon jetzt bundesweit zur Verfügung stehen. Die Frequenzfrage für DVB-H sei dagegen in vielen Regionen noch unklar. Nicht zuletzt aus diesem Grund läuft das gestern gestartete DVB-H-Pilotprojekt zunächst nur in vier Städten.

Zum Start nur ein Handy verfügbar

Als vorerst einziges DMB-Handy verkauft debitel das Samsung SGH-P900. Das Telefon wiegt 124 Gramm und verfügt über ein 2,2 Zoll großes QVGA-Display, das 320 mal 240 Pixel darstellen kann. Ebenfalls integriert sind eine 2-Megapixel-Kamera, ein Internet-Browser und ein MP3-Player. Darüber hinaus verfügt das Telefon über umfangreiche Organizer-Funktionen und einen 80 MB großen internen Speicher. Dieser kann mit MicroSD-Karten erweitert werden.

Zum Verkaufspreis für das Handy machte debitel bislang keine Angaben. Das Abonnement für die Handy-TV-Angebote soll 9,95 Euro im Monat kosten. Bleibt die Frage offen, ob man sich gleich für die komplette Mobilfunk-Vertragslaufzeit von 24 Monaten an die Handy-TV-Option binden muss. Das nämlich wäre durchaus gewagt, denn es ist keinesfalls sicher, dass sich das DMB-System für mobile TV-Angebote auch wirklich durchsetzt.

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