A bis Z

Ein Monat Apple iPad: (M)eine persönliche Bilanz

Von A wie Anschaffung über L wie Luxus bis XYZ wie Zubehör
Von

M - Mobilität
Großer Pluspunkt beim iPad nach einem Monat ist die große Mobilität des Tablets. Mit etwa 700 Gramm liegt es weit unter einem Laptop und auch noch deutlich unter einem Netbook - zumindest, wenn man dort einen (schweren) Akku mitrechnet, der eine ähnliche Laufzeit wie das iPad erreicht. Apropos Laufzeit: Die 10 Stunden Batterielaufzeit übertreffe ich im normalen Betrieb meistens um eine Stunde. Weitere Zeiten: Auffällig ist neben der langen Laufzeit auch die lange Ladezeit des Akkus, meist braucht es eine komplette Nacht, den Akku voll zu laden. Begeisternd ist dahingegen die schnelle Bereitschaft des iPad. Nach gerade einmal ein oder zwei Sekunden ist das iPad aus dem Stand-By geholt und z. B bereit zum Surfen im Internet.

N - Netzteil
Apple liefert zum iPad ein Netzteil, das äußerlich dem beim iPhone gleicht. Die inneren Werte unterscheiden sich aber deutlich. Während des iPhone-Ladegerät ein Ampere Gleichstrom bei fünf Volt liefert, sind es beim Ladegerät des iPad mit 2,1 Ampere gut das Doppelte. Daher kann man das iPad zwar mit beiden Ladegeräten aufladen, es dauert mit dem iPhone-Lader allerdings deutlich länger. Der Stromhunger des iPad zeigt sich auch beim Laden am USB-Anschluss des Computers. Längst nicht alle Anschlüsse liefern hier genug Strom zum Aufladen.

O - Office-Anwendungen
iPad als Konferenztelefon Auch als Konferenz-Telefon zeigt das iPad seine Qualitäten.
Foto: teltarif.de
Das iPad überzeugt mich immer mehr auch als Begleiter im geschäftlichen Alltag. Viele Dinge aus dem Geschäfts- und Redaktionsalltag kann ich mit einem iPad und - wichtig! - mit einer Bluetooth-Tastatur ähnlich gut erledigen als bisher mit einem Laptop. E-Mail, Verfassen oder Redigieren redaktioneller Texte oder Blog-Beiträge klappen mit dem iPad sehr gut.

P,Q - "Posing-Faktor"
Mit einem iPad fällt man auf - zumindest noch, aber auch nicht nur in Deutschland. Bei der Handgepäckkontrolle vor dem Rückflug nach Deutschland interessierten sich auch die Sicherheitsbeamten am internationalen Flughafen in Dallas/Fort Worth in meinem Handgepäck eigentlich nur für das iPad. Dies verwundere, weil ich zum einen jede Menge andere Elektronik im Handgepäck hatte, die sonst immer zu einer "Sonderbehandlung" führt und zum anderen das iPad in den USA bereits eine Woche erhältlich war, ich vermutlich also nicht der erste Fluggast mit einem iPad gewesen sein sollte. Auch in Deutschland bin ich bereits mehrmals im ICE oder auch im Cafe auf das iPad angesprochen worden. Ähnliches ist mir bislang nur in den ersten Tagen mit dem Google-Handy Nexus One passiert.

R - Restriktionen
Apple hat die Anschlussmöglichkeiten und die Daten-Synchronisation deutlich beschränkt. Medien und Dateien müssen über iTunes auf das iPad oder zurück übertragen werden, ein direktes Verschieben über einen Datei-Manager oder per Drag-and-Drop ist nicht möglich. Gleiches gilt für die Anschlüsse. Das iPad verfügt nur über zwei Anschlüsse: einen 3,5-mm-Klinkenanschluss für Kopfhörer oder ein Multi-Funktions-Headset mit Mikrofon und Kopfhörer. Des Weiteren ist an der unteren Geräteseite der bekannte Dock-Connector angebracht, über entsprechendes Zubehör kann dieser wenigstens als USB-Anschluss für Digitalkameras genutzt werden. Doch auch dann ist die Nutzung des Anschlusses auf die von Apple freigegebenen Nutzungsszenarien beschränkt.

S - Synchronisation
Bekanntlich achtet Apple sehr genau darauf, dass Nutzer Dateien oder Medien nicht am Ökosystem von Apple vorbei auf das iPad oder wieder herunter transferieren können. Mag dies bei Musik und Video noch akzeptabel sein, weil von vielerlei Apple-Geräten bekannt und gelernt, nervt diese Restriktion bei Office-Anwendungen richtig. Auch ist die Integration der Office-Anwendungen vom iPad in die Programme auf dem PC oder Mac bislang nur angedeutet und noch grundlegend verbesserungswürdig.

T - Touchscreen
Einer der größten Pluspunkte des iPad, der auch von Skeptikern oder Gegner des iPad immer wieder genannt wird, ist der Touchscreen. Dabei gefällt sowohl die Reaktionsgeschwindigkeit und -genauigkeit des kapazitativen Touchscreen als auch die Brillanz und Strahlkraft des Bildschirms. Auch bei ungünstigsten Blickwinkeln sind alle Inhalte farbecht und gut erkennbar, dies ist z. B. ein großer Vorteil, wenn mehrere Personen gemeinsam eine Bildschirmpräsentation ansehen.

U - Unterhaltung
Spiele auf dem iPad Nicht nur Kinder lieben die Spiele im iPad
Foto: teltarif.de
Das iPad hat mich schon in den ersten Stunden mit seinem hochwertigen Bildschirm, den für die Beschallung eines Zimmers absolut ausreichenden Lautsprechern und der außerordentlich direkten und punktgenauen Berührungsempfindlichkeit begeistert. Bei Spielen hält diese Begeisterung immer noch, speziell Rennspiele wirken aufgrund des 9,7-Zoll-Bildschirms imposant. Auch Videos und Bilder-Präsentationen, egal ob diese in speziellen Programmen oder im normalen Web-Browser ablaufen, schaue ich alleine oder mit der Familie und Bekannten immer wieder gerne an.

V - Verarbeitung
Apple hat das iPad in ein schickes Alu-Gehäuse gepackt, das sehr edel aussieht und sich ebenso anfasst. Alle Ecken sind angenehm abgerundet, insgesamt liegt das iPad gut in der Hand. Berichten zufolge ist die Rückseite allerdings Kratzer-empfindlich. Ich selbst kann dies nicht beklagen, mein iPad steckt seit dem ersten Tag in einer Schutzhülle, auch um damit einen flexiblen Ständer für das iPad zu besitzen.

W - WLAN
Bislang liefert Apple das iPad vor allem in einer WLAN-only Version aus. Steht einmal kein WLAN-Netz zur Verfügung, so nutze ich einen kombinierten UMTS-WLAN-Router, der eine Mobilfunk-Datenverbindung per EDGE, UMTS oder HSDPA herstellt und dann über WLAN bereitstellt. In meinem Fall ist dies ein Novatel MiFi 2352. Das iPad findet ein verfügbares WLAN-Netz jeweils binnen Sekunden, Probleme mit dem WLAN-Empfang wie es Anfang April US-Blogs berichteten, kann ich nicht bestätigen.

X,Y,Z - Zubehör
Typisch Apple wird das iPad nur mit minimalem Zubehör ausgeliefert. Mehr als ein USB-Verbindungskabel und ein Netzadapter sind nicht dabei. Dockingstation, Schutzhüllen, Taschen oder Kopfhörer müssen extra gekauft werden. Passend zum iPad gibt es auch von Fremdherstellern wie Belkin und anderen tolles Zubehör, doch auch diese verlangen iPad-typisch ordentliche Preise: meist beginnen die Preise bei 39 US-Dollar.

Fazit: Das iPad emotionalisiert und polarisiert

Das iPad von Apple polarisiert wie kaum ein anderes Gerät aus der Unterhaltungselektronik. Schon in den etwa zwei Monaten zwischen Vorstellung und Verkaufsstart verging kaum ein Tag, an dem das Tablet von Apple nicht (zumeist) in den Himmel gelobt oder (weniger häufig) in der Luft zerrissen wurde. Meinungen "in der Mitte" waren kaum zu lesen. Ähnlich ging es auch im letzten Monat weiter, auch bei den Reaktionen in meinem unmittelbaren Umfeld. Meist waren sie außerordentlich emotional und häufig extrem polarisierend. Auch Menschen, die sonst eigentlich sehr zurückhaltend auf "kalte" EDV-Technik reagieren, sprühten plötzlich vor Emotionen und Begeisterung und fühlten sich vom iPad in seinen Bann genommen. Gerade in dieser Sichtweise hat mich Apple mit dem iPad in den letzten vier Wochen beeindruckt, ansonsten hat Apple mit dem iPad "nur" meine (hohen) Erwartungen erfüllt. Überzeugend fand ich dabei vor allem den überaus ausdauernden Akku und die gute Kombinierbarkeit von Unterhaltung und Ablenkung zwischendurch mit zahlreichen Office-Anwendungen.

Weitere News zum Apple iPad