Generationswechsel

AMD Fusion: Neue Chip-Generation kommt

Zacate und Ontario sollen Netbooks und Co Beine machen
Von Steffen Herget

AMD Fusion: Neue Prozessoren für Netbooks AMD Fusion: Neue Prozessoren für Netbooks
Bild: teltarif.de
AMD stellt auf der CES 2011 in Las Vegas, die heute ihre Pforten öffnet, eine neue Generation Prozessoren vor, die vor allem Netbooks beflügeln sollen. Der Name der neuen Plattform lautet AMD Fusion. Darunter fallen zunächst vier Prozessoren in zwei Baureihen, der E-Serie mit dem Codenamen Zacate sowie der C-Serie, die Ontario heißt. Später dürften noch weitere Serien folgen.

AMD Fusion: Neue Prozessoren für Netbooks AMD Fusion: Neue Prozessoren für Netbooks
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Bei den neuen Fusion-Chips von AMD, die bereits auf der IFA 2010 kurz zu sehen waren, handelt es sich nicht um eine reine CPU, sondern um einen Chip, auf dem neben der CPU auf ein Grafikchip (GPU) untergebracht ist. Die Recheneinheit ist selbstverständlich x86-kompatibel, der Grafikchip unterstützt das aktuelle DirectX 11. Auch die Northbridge ist auf dem Chip direkt integriert.

Viel Leistung, akzeptabler Stromverbrauch

Die C-Serie namens Ontario ist vor allem für den Einsatz in Netbooks gedacht. Die zwei neuen Prozessoren tragen die Bezeichnungen C-30 und C-50 und kommen mit einem (C-30) und zwei (C-50) Prozessorkernen auf den Markt. Die Taktfrequenz des C-30 liegt bei 1 GHz, der C-50 ist mit 1,2 GHz etwas schneller. Im Vergleich zum Intel Atom N450, der noch viele aktuelle Netbooks antreibt, soll die Grafikleistung von Ontario um das zehnfache höher sein, unabhängige Benchmarks stehen aber natürlich noch aus. AMD zielt hier auf die Kategorie HD-Netbooks, entsprechende Modelle dürften dann auch einen HDMI-Ausgang bekommen. Die Batterie-Laufzeit soll bei rund zehn Stunden liegen können, wobei das natürlich längst nicht vom Prozessor allein abhängt.

Die E-Serie wird ebenfalls zwei Chips enthalten, der Single-Core E-240 ist mit 1,5 GHz getaktet, der Dual-Core E-350 mit 1,6 GHz. Die Zacate-Prozessoren sind vor allem für den Einsatz in kleinen Desktops, All-In-One-PCs und Mainstream-Notebooks gedacht. Interesse an der neuen Fusion-Plattform sollen bereits Acer, Asus, Samsung, Lenovo, Dell, HP, Fujitsu, MSI, Toshiba und Sony bekundet haben - also de facto alles, was Rang und Namen hat.

Eines der wichtigsten Kriterien von Chips für mobile Geräte ist der Stromverbrauch. Der liegt bei maximal 9 Watt für die C-Serie und 18 Watt für die E-Serie. Das klingt jetzt erst einmal nicht besonders niedrig, schließlich kommt selbst der aktuelle Dual-Core-Prozessor Intel Atom N550 mit weniger (8,5 Watt) aus. Dieser enthält aber auch keinen integrierten Grafikchip und keine Northbridge, so dass Ontario in Summe vorne liegen dürfte.

Zudem ist für die Akkulaufzeit weniger der Stromverbrauch unter Volllast entscheidend, als vielmehr der verbleibende Verbrauch nach Aktivierung aller Stromsparfunktionen. Denn übliche Aufgaben, wie Web-Surfen oder Texte tippen, nutzen nur einen Teil der Gesamtleistung. Und Systeme mit einem guten Grafikbeschleuniger sind selbst beim Filme-schauen nur zum Teil ausgelastet. Durch die Kombination von CPU, Northbridge und Grafikeinheit auf einem Chip ist zu hoffen, dass AMD auch und gerade im Leerlauf den Stromverbrauch unter den Wert senken kann, den getrennte Chips (etwa Intel Atom und Grafikbeschleuniger Nvidia Ion) aufweisen.

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