Amazon Echo Buds (2. Gen.) im Test: Gut mit Luft nach oben
Alexa hat es sich in zahlreichen Wohnzimmern gemütlich gemacht, mit den Echo Buds (2. Generation) will die Sprachassistentin die Ohren der Anwender erobern. Seit Ende Februar sind die kabellosen Kopfhörer beim Onlineshop erhältlich. Wir hatten das Wearable eine Woche im Einsatz. Dabei erprobten wir die Klangqualität, sowohl bei der Musikwiedergabe als auch bei der Telefonie, die Akkulaufzeit, die Features und den Tragekomfort.
Zum aufgerufenen Preis ab 119,99 Euro sollte der Konsument eine entsprechende Qualität erwarten können. Lesen Sie in unserem Test, ob Amazon diese Qualität liefert.
Premium-Kopfhörer im Detail
Die Echo Buds (2. Generation) in voller Pracht
Bild: Andre Reinhardt
Vor rund eineinhalb Jahren erweiterte Amazon sein Portfolio an hauseigenen Gerätschaften um die drahtlosen In-Ears Echo Buds. Seit kurzem ist die zweite Generation dieser Kopfhörer beim Onlineshop erhältlich. Der Hersteller bäckt keine kleinen Brötchen und steuert direkt die gehobene Preisklasse an. Wer die Variante mit kabelgebundenem Ladeetui möchte, muss 119,99 Euro einplanen. Soll es die Ausgabe mit induktiv ladbarem Etui sein, werden 139,99 Euro fällig.
Zu guter Letzt sei das Set bestehend aus Echo Buds (2. Generation), dem kabellosen Ladeetui und einem passenden Ladepad von Anker erwähnt. Dieses schlägt mit 157,98 Euro zu Buche. Separat kostet das Ladepad 17,99 Euro. Hier kurz die wichtigsten Spezifikationen der neuen Echo Buds:
- Für Android und iOS verwendbar
- Alexa-Sprachsteuerung inklusive
- Kompatibel mit Google Assistent und Siri
- Aktive Geräuschunterdrückung (ANC)
- (Laut Hersteller) Bis zu fünf Stunden Musikwiedergabe pro Ladung
- Dynamischer 5,7-mm-Treiber
- Drei Mikrofone pro Ohrhörer
- Stummschaltung von Mikrofonen möglich
- Bluetooth 5.0 über Realtek RTL8763C
- Beschleunigungssensor, Näherungssensor, Touch-Sensor
- Spritzwasserschutz nach IPX4
- Ohrpolster in vier Größen und Ohrbügel in zwei Größen enthalten
Ladeetui der Echo Buds (2. Generation)
Bild: Andre Reinhardt
Das klingt nach einer ordentlichen Ausstattungsliste und umfangreichem Zubehör. Optisch kommen die Echo Buds (2. Gen.) recht minimalistisch daher. Auf der angenehm weichen Außenseite ist in dezentem Dunkelgrau das Amazon-Smile-Logo erkennbar. Die Innenseite hat erfreulich große Beschriftungen für den linken (L) und den rechten Ohrhörer (R).
Bei der Verarbeitungsqualität gibt es nichts zu bemängeln. Ein Knarzen ist auch bei festerem Druck nicht zu vernehmen. Eine gute Idee sind die farblich unterschiedlich gestalteten Ohrpolster. Ab Werk ist die mittelgroße Ausführung angebracht. Diese passte für unseren Gehörgang perfekt und fühlte sich angenehm an.
Musikqualität
Vorderseite des rechten Ohrhörers
Bild: Andre Reinhardt
Wir haben die In-Ear-Kopfhörer in puncto Musikwiedergabe mit Spotify, Prime Music und YouTube getestet. Dabei spielten wir Songs aus den Kategorien Rock, Heavy Metal und Techno ab. Bei ruhigeren Passagen mit Akustikgitarren und Piano-Einlagen produzieren Amazons Stöpsel einen klaren, angenehmen Klang. Ein wenig mehr Volumen könnten die Mitten und Höhen jedoch vertragen.
Über den Equalizer der Alexa-App lässt sich dieses Defizit teilweise beheben. Das gilt auch für die Tiefen. Bassgitarren, Schlagzeug und elektronische Beats sind aber auch nach der Feinabstimmung etwas schwach auf der Brust.
Rückseite des rechten Ohrhörers
Bild: Andre Reinhardt
Die maximale Lautstärke ist ordentlich. Zu weit sollte man die Echo Buds (2. Gen.) aber nicht aufdrehen. In den oberen Lautstärkestufen wird es etwas blechern und unsauber. Generell ist die Musikqualität des Wearables auf einem guten Niveau. Für den aufgerufenen Preis könnte der Klang aber noch ein bisschen besser sein.
Telefonie, Alltag, Fazit
Gesprächsqualität
Im Rahmen eines Test-Telefonats erörterten wir die Telefonie mit den Kopfhörern. Dabei machte das Produkt eine außerordentlich gute Figur. Stimmen werden klar und ohne Verzerrung wiedergegeben. Sowohl wir selbst als auch unser Gesprächspartner waren mit der Klangqualität zufrieden.
Auch leisere Dialoge gehen nicht innerhalb der Konversation unter. Die maximale Lautstärke ist absolut ausreichend.
Echo Buds (2. Generation) im Alltag
Echo Buds (2. Generation) im Einsatz
Bild: Andre Reinhardt
Das Koppeln mit unserem Android-Smartphone gelang auf Anhieb problemlos. Es wird lediglich die Alexa-App aus dem Google PlayStore benötigt. Nach dem Start der Anwendung muss das Ladeetui mit den darin befindlichen In-Ears geöffnet werden. Anschließend erkennt die Anwendung die Echo Buds (2. Gen.) und verbindet sich mit ihnen. Eine aktive Bluetooth-Verbindung ist selbstredend erforderlich, da die Kopfhörer über diese Schnittstelle mit dem Handy kommunizieren. Neben den Equalizer-Einstellungen und der Workout-Funktion lassen sich in der Alexa-App die Mikrofone und die Geräuschunterdrückung komplett deaktivieren.
Letztgenanntes Feature soll Lärm um den Anwender reduzieren, damit dieser Musik oder Telefonate besser versteht. Außerdem gibt es auch den Umgebungsmodus, der das Gegenteil bewirkt und Außengeräusche verstärkt, wodurch man die Umwelt besser wahrnimmt. Zumindest in der Theorie. In der Praxis konnten wir leider kaum Unterschiede feststellen. Weder die Geräuschunterdrückung noch der Umgebungsmodus ermöglichen eine deutlich wahrnehmbare Verschiebung der akustischen Priorität.
Die Echo Buds (2. Generation) sitzen bequem
Bild: Andre Reinhardt
Die Akkulaufzeit stimmte uns hingegen positiv. Nach einer Stunde Musikgenuss reduzierte sich die Ladung um 18 Prozent. Amazons Angabe von fünf Stunden Musikwiedergabe ist also durchaus realistisch. Die Bedienung über die berührungsempfindliche Außenseite und via Alexa-Sprachsteuerung funktionierte tadellos. Das Ändern der Lautstärke mit „Alexa, lauter/leiser“, das Abspielen des nächsten Titels mit „Alexa, nächster Song“ oder das Anhalten des Liedes mit „Alexa, Pause“ ist intuitiv. Über das Handy oder einen Echo-Lautsprecher können sogar die Kopfhörer gesucht werden.
Fazit
Vor allem für treue Nutzer des Amazon-Ökosystems sind diese Kopfhörer einen Blick wert. Die vertraute Bedienung über die gängigen Kommandos, nebst der Möglichkeit, Informationen wie das Wetter und Nachrichten abzuhören, wissen zu gefallen. Die Verarbeitung und die Haptik sind auf einem hohen Niveau. Ebenfalls positiv ist die gute Akkulaufzeit. Zudem dürften die Echo Buds (2. Gen.) dank des zahlreichen Lieferumfangs in jeden Gehörgang passen.
Leider gibt es in den Paradedisziplinen von Kopfhörern noch Luft nach oben. So könnte der Klang etwas beeindruckender sein und die Geräuschunterdrückung wird ihrem Namen nicht gerecht.
Ladepad von Anker
Bild: Andre Reinhardt
Kurz noch ein paar Worte zum Anker-Ladepad, welches wir ebenfalls zum Testen erhielten. Dank Mulde für das Ladeetui sitzt dieses sicher am Platz. Separate Ladeanzeigen für die Kopfhörer und die Schatulle sorgen für Überblick.
Durch die kompakten Abmessungen nimmt das Zubehör nicht viel Raum ein. Uns hat das Ladepad gut gefallen. Wenn Ihnen die geschilderten Mankos der Echo Buds (2. Generation) nichts ausmachen, können Sie zu den bequemen, intuitiv bedienbare Kopfhörern greifen.