Netzausbau

1&1 will zur Jahresmitte 160 Mobilfunk-Standorte haben

Bis Ende Juni will 1&1 rund 160 Mobil­funk-Stand­orte am Netz haben. Bislang gab es beim Netz­ausbau immer wieder Verzö­gerungen.
Von

Wie berichtet, hat United-Internet-Chef Ralph Dommer­muth in einem Handels­blatt-Inter­view ange­kün­digt, im September mit Smart­phone-Tarifen im eigenen Mobil­funk­netz von 1&1 zu starten. Zu diesem Zeit­punkt soll auch das mit Telefónica verein­barte National Roaming starten. Auf diesem Weg will der neue Mobil­funk­betreiber sicher­stellen, dass die Kunden auch abseits der eigenen Netz­abde­ckung ihre Smart­phones nutzen können.

Dommer­muth gibt sich im Inter­view darüber hinaus opti­mis­tisch, dass 1&1 seine aktuell gesteckten Netz­ausbau-Ziele errei­chen kann. Der Konzern habe mit seinen Part­nern neue Ausbau­ziele verein­bart, deren Erfül­lung "alle Seiten klar zuge­sichert" hätten, wie es im Handels­blatt heißt. Dabei hat 1&1 seine Ziele gegen­über den Aussagen zum Jahres­auf­takt schon wieder nach hinten korri­giert.

Dommer­muth: "20 Stand­orte in Betrieb"

Neue Details zum "vierten Netz" Neue Details zum "vierten Netz"
Logo: Anbieter, Foto/Montage: teltarif.de
Teilte die Firma Anfang Januar mit, "in den nächsten Wochen bereits fertig­gestellte Funk­masten" sukzes­sive in Betrieb zu nehmen, räumte Dommer­muth jetzt ein, "Stand heute" seien erst 20 Stand­orte in Betrieb. Weitere 80 Stand­orte rüste das Unter­nehmen aktuell mit Antennen und einer Glas­faser-Anbin­dung aus. "Ende nächsten Monat sollen es 160 sein", so der United-Internet-Chef.

Der bislang für den Sommer in Aussicht gestellte Start echter Mobil­funk-Tarife wurde jetzt auf September verschoben. Dafür will 1&1 Ende 2023 nicht nur 1000, sondern sogar 1200 Stand­orte für das neue Mobil­funk­netz zur Verfü­gung haben. Dommer­muth zeigte sich im Inter­view außerdem über­zeugt, das lizenz­recht­lich vorge­gebene Ziel einer 25-prozen­tigen Bevöl­kerungs­abde­ckung bis 2025 zu errei­chen.

Open-RAN-Technik funk­tio­niert

Der 1&1-Chef sagte im Inter­view weiter, sein Unter­nehmen habe sich auf die Zusagen seiner Ausbau-Partner verlassen. Man habe eher damit gerechnet, dass die noch neue Open-RAN-Technik, nicht aber die Anten­nen­stand­orte eine Heraus­for­derung wird. "Aber wir haben es geschafft. Unser Netz wurde zum Jahres­wechsel in Betrieb genommen."

Dommer­muth vertei­digte im Inter­view seine Pläne, Kunden zunächst über National Roaming ein annä­hernd flächen­deckendes Netz bereit­zustellen. Ähnlich sei auch o2 - damals noch unter dem Namen Viag Interkom - gestartet. Er habe bei der Bundes­netz­agentur nun auch 5G-Roaming in den Netzen von Telekom und Voda­fone bean­tragt, zumal die LTE-Tech­nologie, für die das aktu­elle National-Roaming-Abkommen mit Telefónica gilt, in die Jahre gekommen sei.

Aktuell kann 1&1 seinen Kunden noch die Nutzung des 5G-Netzes von Telefónica anbieten - aller­dings als Service Provider und nicht als eigener Netz­betreiber mit National Roaming. Das wird nach aktu­ellem Stand künftig nicht mehr möglich sein, zumal 1&1 mittel­fristig auch alle Bestands­kunden in sein eigenes Netz über­führen muss.

Mehr zum Thema 1&1