1&1 startet echte Daten-Flatrate im eigenen 5G-Netz
Ende Dezember hat 1&1 sein eigenes Mobilfunknetz gestartet. Im ersten Schritt werden Tarife angeboten, die den heimischen Festnetzanschluss ersetzen sollen. Jetzt gab es den ersten Relaunch bei den Tarifen. So taucht der bisherige Einsteiger-Tarif, der für monatlich 19,99 Euro lediglich 50 GB Inklusivvolumen bot, auf der Webseite von 1&1 nicht mehr auf.
Neu ist hingegen eine echte Flatrate für den Internet-Zugang. Der Unlimited-Tarif kann für 69,99 Euro pro Monat gebucht werden und wird von 1&1 "für Freiberufler und Power-User" empfohlen. 1&1 bietet für die Internet-Nutzung bis zu 500 MBit/s im Downstream und 40 MBit/s im Upstream an. Telefonate können über den Anschluss nicht geführt werden.
Bei Vertragsabschluss werden 39,95 Euro Anschlussgebühren berechnet. Der Vertrag hat eine zweijährige Mindestlaufzeit und zum Preis für den Tarif kommen noch die Kosten für den benötigten Router. Zur Auswahl stehen der 1&1 HomeServer 5G für 6,99 Euro im Monat oder der HomeServer mit 5G-Außenantenne zum Monatspreis von 9,99 Euro.
Vermarktung in sieben Städten
Neue Flatrate im "vierten Netz"
Screenshot: teltarif.de, Quelle: 1und1.de
Das 1&1-Netz ist zunächst als Festnetz-Ersatz in Frankfurt am Main und Karlsruhe gestartet. Weitere aktive 5G-Funkzellen des neuen "vierten Netzes" im Frequenzbereich um 3600 MHz wurden von der Cellmapper-Community in Mainz und Düsseldorf entdeckt. Dazu kommen LTE-Funkzellen am Firmensitz in Montabaur, Frankfurt am Main und Karlsruhe.
Der Netzbetreiber selbst nennt auch München und Ratingen als Städte, in denen das Angebot verfügbar ist. Weitere Details - etwa genaue Standorte innerhalb dieser Kommunen - kommuniziert 1&1 nicht. Anlässlich des Netzstarts hatte 1&1 angekündigt, "in den nächsten Wochen weitere 50 bereits fertiggestellte Funkmasten" in Betrieb zu nehmen.
Bislang geht 1&1 sehr intransparent mit dem Netzauf- und aufbau um. Weder die jeweilige Lokal-, noch die Fachpresse werden über neue Basistationen informiert. Damit schadet sich das Unternehmen letztendlich selbst, denn potenzielle Kunden können die Tarife nur dann buchen, wenn sie vom Netzausbau in ihrem Bereich wissen.
1&1 Pressestelle: "Wir sind alles andere als untätig"
Auf unsere Anfrage, wann genau das Netz in weiteren Städten startet und in die Vermarktung geht, erhielten wir von der 1&1-Pressestelle keine Antwort. Das Unternehmen habe einen neuen Rollout-Prozess aufgesetzt, der nun "zu einem kontinuierlichen Zulauf neuer Antennenstandorte" führe. "Wir sind alles andere als untätig", so die Aussage der 1&1-Pressestelle.
Aktuell würden sich 235 Antennenstandorte parallel im Bau befinden und im Laufe des Jahres solle das erste Zwischenziel von 1000 Standorten erreicht werden. 1&1 verfolge nach wie vor das Ziel, frühzeitig das für 2030 lizenzrechtlich vorgesehene Ziel zur Versorgung von 50 Prozent aller deutschen Haushalte zu erreichen. In der Praxis funkten aber nach wie vor nur eine Hand voll 1&1-Sender, obwohl das Zwischenziel von 1000 aktiven Stationen eigentlich schon Ende 2022 hätte erreicht werden müssen.
Schon im vergangenen Sommer führte 1&1 einen Friendly User Test im eigenen 5G-Netz durch.