Paint im Ruhestand - drei Alternativen
Schnell ein Bild in ein anderes Format umwandeln, die Größe ändern, ein Bildschirmfoto bearbeiten oder einfach nur ein wenig auf dem Bildschirm herumkritzeln - das alles kann Paint. Nach 32 Jahren als fester Bestandteil von Windows ist das Ende aber besiegelt. Bald wird Microsoft das Programm nur noch über den Microsoft Store anbieten und nicht mehr weiter entwickeln, was der Konzern ohnehin seit 2009 nicht mehr getan hat. Unter Windows 10 heißt die Zukunft Paint 3D.
Der Nachfolger enthält laut Microsoft die Funktionen von Paint und kann darüber hinaus auch 3D-Inhalte erschaffen. Seit dem Creators Update ist Paint 3D Teil von Windows 10. Doch das nahende Ende von Paint ist eine gute Gelegenheit, nach einer neuen Software für die alltäglichen Aufgaben der einfachen Bildbearbeitung zu suchen. Zahlreiche Alternativen sind auf dem Markt vorhanden und viele davon kostenlos. Hier sind drei Möglichkeiten:
Nr. 1: Paint.NET
Ursprünglich als Studentenprojekt und Alternative mit Unterstützung von Microsoft selbst zu Paint gestartet, beherrscht Paint.NET mittlerweile viele weitere Funktionen. Es speichert Dateien im eigenen PDN-Format, beherrscht aber auch die gängigen Formate Bitmap, GIF, JPG, PNG oder TIF. Die aktuellste Version ist kostenlos und läuft ab Windows 7 mit Service Pack 1. Größter Vorteil von Paint.NET gegenüber Paint ist die Unterstützung von Ebenen, Filtern und Effekten. Zusätzliche Filter, Effekte und unterstützte Dateiformate wie Animated GIF oder ICO lassen sich als optionale Plugins nachrüsten.
Einst von Microsoft mit ins Leben gerufen: Paint.NET
Bild: teltarif.de
Nr. 2: IrfanView
Eigentlich hauptsächlich zum Anzeigen von Bildern gedacht, erlaubt das kostenlose IrfanView auch das rudimentäre Bearbeiten von Bildern. Dazu zählen Beschnitt, Farb- und Kontrastanpassung oder Panorama-Stitching. Über Zusatzmodule lassen sich weitere Funktionen hinzufügen. Größte Stärke ist das schnelle und unkomplizierte Öffnen, Durchsehen und Umformatieren von Fotos. IrfanView läuft auf nahezu allen Windows-Versionen und ist auch als tragbare App zum Ausführen von USB-Sticks verfügbar. Insbesondere durch die Menge an unterstützter Bildformate über ein optionales Plugin-Paket, hat sich IrfanView zu einem beliebten Bildbetrachter entwickelt.
Mehr Bildbetrachter als Malprogram: IrfanView
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Nr. 3: GIMP
Das Programm für Nutzer, die mehr als nur zuschneiden und umformatieren wollen. Als Studienprojekt gestartet, ist die Software mittlerweile für die Plattformen Windows, Linux und Mac verfügbar. GIMP (GNU Image Manipulation Program) ist kostenlos und bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Bearbeiten von Fotos oder zum Erstellen von Grafiken und Logos. Es lässt sich über Zusatzmodule um mehr Funktionen erweitern. Aufgrund seines schon zu Beginn sehr großen Funktionsumfangs und den Möglichkeiten, gilt GIMP als eine Alternative zu Adobe PhotoShop denn als Paint-Alternative.
Komplizierter Taussendsassa: GIMP
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Shitstorm via Twitter
Nachdem Microsoft das Ende von Paint als vorinstalliertes Windows-Programm bekannt gab, lief das Netz Sturm. Viele protestierten unter dem Hashtag #ripmspaint via Twitter und schwelgten in ihren Erinnerungen. Für manchen gehört das kleine Malprogramm ganz einfach zu Windows dazu wie das Minispielchen Minesweeper oder Solitär. So mancher Grafiker hat mit Paint sogar seine ersten Gehversuche in der digitalen Welt der Grafiken unternommen.
Mancher Nutzer hat den Umgang sogar dermaßen perfektioniert, dass großartige Bilder dabei herauskommen. Zu sehen bei Hal Lasko in der Kurzdoku The Pixel Painter (Vimeo) oder auch Pat Hines (DeviantArt). Das hat vermutlich Microsoft dazu veranlasst, nur wenige Stunden später ein Statement zu veröffentlichen, wo das Vorgehen nochmal genauer erklärt wurde.
Paint wird lediglich in den Windows Store verschoben und nicht mehr fest zum Windows-Betriebssystem gehört. Allerdings macht das auch in gewisser Weise falsche Hoffnungen, dass das klassische Paint wie dessen Microsoft-interner Nachfolger Paint 3D das ein oder andere Update zu Gesicht bekommt. Dem ist aber nicht so, da die Entwicklung von Paint bereits 2009 eingestellt wurde. Einzig für Paint 3D hat Microsoft in dem Blogeintrag Updates erwähnt.