Urlaubspostings auf Facebook, Twitter und Co. sind eine Einladung an Einbrecher.
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"Und, wo wart ihr heute Morgen so joggen?", fragt
ein Mann über den Kurznachrichtendienst Twitter. Dazu postet er ein
Selbstporträt. Im Hintergrund des Bildes sind ein Strand, das Meer
und Palmen zu sehen. Was nach einem einfachen Urlaubsgruß aussieht,
könnte auch ein Gruß an Einbrecher sein. Die Polizei warnt Nutzer von
sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Co., öffentlich
einsehbare Selfies aus dem Urlaub zu posten. Sie könnten Kriminellen
eine Steilvorlage bieten.
Wer dann auch noch seinen Klarnamen verrät, handelt sich womöglich
Probleme ein: "In Vernehmungen von Tätern ist bereits bestätigt
worden, dass Einbrecher soziale Netzwerke als Instrument nutzen",
Urlaubspostings auf Facebook, Twitter und Co. sind eine Einladung an Einbrecher.
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sagt der Sprecher des hessischen Landeskriminalamts, Max Weiß. Wie
viele Einbrüche jedes Jahr über soziale Medien geplant werden, werde
nicht erhoben.
Die polizeiliche Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts (BKA) in
Wiesbaden zeigt, dass im vergangenen Jahr bundesweit etwa 150 000 Einbrüche in Wohnungen und Häuser begangen worden sind. Allein das
Diebesgut hatte einen Wert von 422,3 Millionen Euro.
Urlaubssaison ist Einbruchsaison
Vor allem in der dunklen Jahreszeit verschaffen sich Kriminelle
Zugang in die fremden vier Wände. So wurden im November 2014 rund
17 300 Einbrüche registriert, im Dezember sogar 19 600. Dagegen
gingen die Zahlen während der Sommermonate deutlich zurück. Im Juli
2014 wurden rund 9630 Einbruchsdiebstähle registriert, im August 9980
Taten.
Obwohl während der Sommerzeit also deutlich weniger eingebrochen
wird, warnt die Polizei plakativ. "Ich möchte mich bei allen
bedanken, die auf Facebook posten, wann sie in Urlaub sind", heißt es
unter dem Bild eines maskierten Einbrechers mit Brecheisen in der
Hand. Veröffentlicht hat es die Polizei aus Hagen in
Nordrhein-Westfalen auf Facebook. "Wegen der hohen Arbeitsbelastung
wird es mir nicht möglich sein, jeden persönlich zu besuchen", steht
dort weiter. Die Warnung kommt an bei den Nutzern. Bislang wurde das
Bild mehr als 81 000 Mal geteilt.
"Natürlich nutzen Einbrecher soziale Netzwerke zur Ausspähung und
Vorbereitung von Taten", sagt auch Mohammed Khamis, der nach
eigenen Angaben jahrelang selbst Einbrüche begangen hat, aber
mittlerweile aber aus der Szene ausgestiegen ist und
Präventionsarbeit leistet. Er hielt im vergangenen Jahr etwa an der
Polizeiakademie Niedersachsen einen Vortrag zum Thema
Bandenkriminalität und Schutzgelderpressung, wie eine Sprecherin der
Akademie bestätigt. Durch Einbrüche sei er in sein kriminelles Leben
gestartet. Inzwischen arbeitet Khamis unter anderem als Autor.
"Früher war es der überfüllte Briefkasten, der signalisiert hat, wenn
jemand nicht Zuhause war", erklärt Khamis. Heute würden potenzielle
Einbruchsopfer über das Internet ausgekundschaftet.
Social-Media-Plattformen schweigen sich aus
Portale wie Facebook, Instagram, Google+ oder Twitter wollen sich zu
dem Thema nicht äußern. LKA-Sprecher Weiß weist auf
Privatsphäre-Einstellungen der sozialen Netzwerke hin. Diese sollten
so konfiguriert sein, dass nicht jeder Nutzer Bilder einsehen könne.
"Urlaubsbilder lieber gezielt Einzelpersonen schicken oder in eine
Gruppe posten", sagt Weiß.
Der Geschäftsführer der
Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, Harald Schmidt, ergänzt: Automatische Antworten des
E-Mail-Programms könnten genauso Hinweise auf leerstehende Wohnungen
sein wie die Klassiker: geschlossene Rollläden, ungeleerte
Briefkästen oder Mitteilungen auf dem Anrufbeantworter.