Zubehör: 91 Prozent erwarten serienmäßiges Autoradio
91 Prozent wollen weiter standardmäßig Radioempfang im Auto
Foto: teltarif.de
Die Audiowelt besteht aus vielen neuen Möglichkeiten auch im Auto: Musikstreaming, Podcasts, Internetradio. Und dennoch will kaum ein Fahrer auf das gute, alte, terrestrische Radio im Fahrzeug verzichten.
Wie eine vom Forschungsinstitut Edison veröffentlichte Studie zeigt, ist das Radio weiterhin weltweit die beliebteste Quelle für Audio-Konsum im Auto. Von den 1023 in Deutschland Befragten sagten fast alle (91 Prozent), dass terrestrisches Radio in jedem Auto zur Serienausstattung gehören solle. Dieser Trend zieht sich durch alle Altersgruppen.
Autoradio hat Einfluss auf die Kaufentscheidung
91 Prozent wollen weiter standardmäßig Radioempfang im Auto
Foto: teltarif.de
Die Umfrage zeigt auch, dass ein werkseitig verbautes Radio einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidung der Verbraucher hat: 81 Prozent der potenziellen Autokäufer in Deutschland gaben an, dass sie ein Fahrzeug ohne eingebautes Radio eher selten kaufen oder leasen würden.
Ein Autoradio als Serienausstattung sei den Befragten laut der Umfrage dabei am wichtigsten. Vorhandene USB-Anschlüsse und die Verfügbarkeit von Bluetooth rangieren mit 83 und respektive 82 Prozent dahinter. Smartphone-Schnittstellen wurden nur von 58 Prozent (Android Auto), beziehungsweise 48 Prozent (Apple CarPlay) als wichtig eingestuft.
In Deutschland Radio deutlich vor Musikstreaming
Autofahrer in Deutschland hören deutlich mehr Radio als alle anderen Audio-Quellen: 45 Prozent der Befragten gaben an, im Auto häufig Radio zu hören. 20 Prozent nutzen Online-Musik-Streaming-Dienste, 13 Prozent hören CDs.
Entsprechend der Nutzungsintensität würde eine klare Mehrheit (77 Prozent) der Aussage zustimmen, dass Radio ein besseres Hörerlebnis im Auto als andere Arten von Audioquellen böte. Als Hauptgrund für das Radiohören gaben 75 Prozent der Befragten an, dass sie Nachrichten und Informationen erhalten wollen, gefolgt von der Möglichkeit, ihre Lieblingssongs zu hören (41 Prozent).
Radiohören soll kostenlos bleiben
Eine klare Mehrheit will nicht für das Radiohören bezahlen. 86 Prozent sagten, es sei wichtig, dass das Radio weiterhin kostenlos gehört werden kann - so wie es derzeit über analoge und digitale Radiotuner der Fall ist. Die Bedeutung des freien und kostenlosen Rundfunkempfangs gegenüber zahlungspflichtigen Online-Angeboten wird auch an anderer Stelle der Umfrage deutlich: Eine überwiegende Mehrheit (73 Prozent) gibt an, über intransparente Kosten von Daten-Streams besorgt zu sein.
Auf die Frage, welcher Aspekt ihnen an den Mehrwert-Funktionen moderner Autoradios am wichtigsten sei, antworteten 55 Prozent der deutschen Autofahrer: Bereitstellung von Zusatzinformationen zu Inhalten. 54 Prozent gaben an dieser Stelle die Möglichkeit an, über Sprachsteuerung nach Radiosendern zu suchen.
Das Auto ist nach wie vor der beliebteste Ort zum Radiohören - das gaben 83 Prozent der Befragten an, gefolgt von 78 Prozent, die zu Hause und 45 Prozent, die bei der Arbeit hören. 93 Prozent der Autokäufer gaben an, in der letzten Woche mindestens einmal gehört zu haben; 84 Prozent schalten täglich ein.
Ein Kommentar zur Umfrage (von Michael Fuhr)
Zumindest technisch wäre es heute möglich, das Auto per mobilem Internet zu einer Entertainmentzentrale zu machen. Dennoch überraschen die Ergebnisse der Umfrage nicht, wonach viele Autofahrer diese vielen neuen Möglichkeiten wie Internetradio, Musikstreaming oder Podcasts gar nicht haben wollen. Neben den erwähnten Zusatzkosten für solche Dienste, die viele Autofahrer scheuen, sind es bestimmt auch technische Vorbehalte.
Viele Autofahrer haben morgens gar keine Zeit und Lust ihr Smartphone per Bluetooth, Kabel oder dem eingebauten WLAN-Hotspot mit dem Autoradio zu koppeln, Apps aufzurufen und zu warten, bis dann nach bis zu zwei Minuten endlich etwas Hörbares aus dem Lautsprecher ertönt. Motor starten, Radio an, losfahren - das ist die Devise. Und da reicht das gute alte Autoradio, das dank des neuen Digitalradios DAB+ inzwischen in puncto Formatvielfalt ein weit größeres Angebot für unterschiedliche Zielgruppen bietet, für die meisten aus.
In einem Podcast haben wir uns mit der Digitalradio-Pflicht im Auto beschäftigt.