Open Source: Handy-Betriebssystems Tizen 1.0 veröffentlicht
Ein erster Blick auf Tizen
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Bild: realnorth.net
Das Tizen-Projekt hat die finale Version 1.0 seines gleichnamigen mobilen Open-Source-Betriebssystems veröffentlicht. Sowohl Quellcode als auch Entwicklungstools (SDK) stehen ab sofort zum Download bereit. Die neue Betriebssystem-Version soll insbesondere für Smartphones und Tablets entworfen sein, Netbooks und Infotainment-Systeme für Autos und Fernseher bleiben erst einmal außen vor. Einen ersten Blick auf das neue System gewähren die Bilder der Web-Berater von realnorth.net.
Tizen basiert auf Linux und geht aus dem MeeGo-Projekt hervor, das wiederum auf Intels Moblin und Nokias Maemo basiert.
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Am Projekt der Linux Foundation sind viele Partner aus der Mobilfunk-Industrie beteiligt, derzeit vor allem der Chip-Hersteller Intel sowie der südkoreanische Smartphone-Hersteller Samsung. Das Wirtschaftsmagazin Forbes berichtete kürzlich, dass Samsung überlege, sein eigenes mobiles Betriebssystem Bada mit Tizen zu vereinen. Einige Tage später dementierte aber der Hersteller die Verschmelzung.
Basis für App-Entwickler geschaffen
Mit Tizen 1.0 "Larkspur" steht nun Herstellern und Software-Entwicklern eine stabile Basis bereit, um erste mobile Anwendungen zu schreiben. Ähnlich wie bei Apples Xcode können die Entwicklern dazu einen browserbasierten Simulator im Entwicklungskit nutzen, damit die Funktionsweise ihrer Apps ausprobiert werden kann. Der Entwicklungsumgebung wurden außerdem verschiedene Vorlagen und Werkzeuge zur Fehlerbehebung hinzugefügt, um das Programmieren von Apps zu vereinfachen. Zudem läuft der Emulator Qemu 1.0 nun bedeutend schneller, da er unter Windows Intels Hardware-Beschleunigung sowie unter Linux OpenGL nutzt.
Tizen: Einstellungen und Task-Switcher
Bild: realnorth.net
Der neue Kern des Betriebssystems unterstützt nun die HTML5-Spezifikationen des W3C. Die Benutzeroberfläche basiert auf X11 und kann sowohl 2D- als auch 3D-Inhalte darstellen. Das Modul zur Lokalisierung wurde um einige Funktionen wie etwa Points of Interest (POI) oder eine Routensuche erweitert. Die Version 1.0 bietet neue Multimedia-Funktionen und unterstützt nun auch Radioempfänger. Auch WLAN, GSM, UMTS, CDMA, Bluetooth und VoIP werden nun durchgehend unterstützt.
Derzeit nur für Windows und Ubuntu
Mit der Vorstellung der neuen Version hat das Tizen-Projekt außerdem ein Wiki sowie eine Fehlerdatenbank für Entwickler bereitgestellt. Das Entwicklungstool läuft derzeit auf verschiedenen 32-Bit-Versionen der Linux-Distribution Ubuntu sowie auf Windows XP mit SP3 und der 32-bit-Version von Windows 7. Eine Version für den Mac ist bereits angekündigt.