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Amazon Kindle Touch: E-Book-Reader mit Touchscreen im Test

Lesegerät überzeugt durch Schnelligkeit, Bedienung und Konnektivität
Von Rita Deutschbein

Die Bedienung und die deutschsprachige Oberfläche des Kindle Touch ist vollkommen verschieden zu denen früherer Modelle. Der Startbildschirm zeigt sowohl die zuletzt gelesenen Bücher als auch das Archiv, das alle über das Amazon-Konto erworbene Titel zeigt. Die oberste Leiste bietet einen Kurzlink zum E-Book-Shop, eine Suchleiste mit der die Bibliothek durchforstet werden kann, sowie ein Menü-Button.

Kindle Touch im Test: Amazons erster Touchscreen-E-Book-Reader Homescreen in zwei Stilen
Bild: teltarif.de
Über das Menü kann der Nutzer diverse Einstellungen vornehmen. Die Aktivierung bzw. Deaktivierung der Drahtlosverbindung, das Anlegen von Sammlungen zum Ordnen der E-Books sowie die Kategorie Experimentell, in der sich wie beim Kindle 3 der Web-Browser, der MP3-Player sowie die Text-to-Speach-Funktion befindet, sind nur einige der Kategorien im Menü.

Die Navigation über den Touchscreen verläuft intuitiv und fehlerfrei, auch die virtuelle Tastatur reagiert schnell und hat angenehm große Tasten. Dank der Touch-Bedienung ist nun beispielsweise das Anlegen von Sammlungen und das Hinzufügen von Büchern in diesen deutlich bequemer. Sollen E-Books geordnet werden, reicht es, ein kleines Feld neben den Titeln mit einem Häkchen zu versehen, um diese in die Sammlung zu schieben. Das bisherige Scrollen durch die Titel entfällt. Neu ist auch, dass sich der Nutzer seine Sammlungen und Bücher wahlweise als Liste oder grafisch mit Titelbild auf dem Homescreen anzeigen lassen kann.

Über das Lesen und Zusatzfunktionen

Die Ausstattung des Kindle Touch:
  • Abmessungen: 172 x 120 x 10,1 mm
  • Gewicht: 213 Gramm (WLAN),
    220 Gramm (3G)
  • Bildschirm: 800 x 600 Pixel bei 15,2 cm
    Diagonale, 16 Graustufen
  • Darstellung: e-Ink/Pearl, monochrom
  • Speicherplatz: nutzbar ca. 3 GB
  • Akku: ca. 2 Monat Akkulaufzeit
  • Schnittstellen: WLAN 802.11 b/g,
    microUSB 2.0, 3G optional
  • Audio-Anschluss: ja
  • Textformate: azw, txt, mobi, prc, html, pdf
  • Audioformate: Audible, MP3
  • Bildformate: jpg, gif, png, bmp
  • Zubehör: USB-Kabel, Kurzanleitung
  • Preis: 129 Euro (WLAN), 189 Euro (3G)
Öffnet der Nutzer zum ersten Mal ein E-Book, erklärt eine Grafik, wie die Bedienung des Touchscreens funktioniert. Das hat den Vorteil, dass vorab nicht erst die Bedienungsanleitung gelesen oder wahllos auf dem Display herumgedrückt werden muss, bis der Nutzer herausbekommt, wie er zu den Einstellungen gelangt. Da auch der Kindle Touch auf ein e-Ink-Display mit Pearl-Technologie setzt, werden E-Books in gewohnt guter Qualität dargestellt - ein Unterschied zu nicht touch-fähigen Kindles konnten wir nicht wahrnehmen.

Mit einem Klick auf den oberen Bildschirmbereich kann die Textdarstellung über acht verschiedene Schriftgrößen, sechs Zeilenabstände und drei Schriftarten individuell angepasst werden. Ebenso kann der Leser zu bestimmten Kapiteln oder zuvor gesetzten Lesezeichen springen und sich via Internet-Verbindung von anderen Nutzern gesetzte Markierungen und Notizen anzeigen lassen. Auch die Darstellung im Querformat ist möglich.

Mit einem langen Druck auf ein Wort oder eine Textpassage erhalten Nutzer alle relevanten Informationen über diese. Die Informationen sind dabei bereits mit dem Buch aus den Datenbanken von Wikipedia und Shelfari, der Amazon-Community-powered Enzyklopädie für Buch-Liebhaber, geladen worden. Zudem können eigene Notizen zu bestimmten Passagen gemacht und eigene Markierungen gesetzt werden.

Der Kindle Touch bringt im Bereich Experimentell auch einen Musik-Player, einen Web-Browser und eine Vorlesefunktion mit. Diese wurden bereits beim Kindle 3 getestet und haben sich seither nicht verändert - mehr Informationen über die Funktionen finden Sie in diesem Test.

Fazit: Erster Touchscreen-Reader von Amazon ist gelungen

Kindle Touch im Test: Amazons erster Touchscreen-E-Book-Reader Kindle-Reihe von Amazon
Bild: teltarif.de
Amazon hat mit dem Kindle Touch den ersten E-Book-Reader mit Touchscreen auf den Markt gebracht. Preislich und optisch richtet sich der Händler nach den Vorgängermodellen. Die tastenlose Bedienung erleichtert Funktionen wie das Anlegen von Notizen, Sammlungen und Markierungen sowie das Surfen im Internet und das Ordnen von Inhalten. An der Verarbeitung und der Schnelligkeit gibt es nichts zu meckern. Auch die Textdarstellung zeigt sich in gewohnt guter Kindle-Qualität.

Das Gewicht des Readers ist im Konkurrenz-Vergleich eher im Mittelfeld einzuordnen. Dennoch liegt das Gerät gut in der Hand und eignet sich auch für längere Lesestunden. Einziger Haken ist die Bindung an den Amazon-eigenen E-Book-Shop und das mobi- bzw. azw-Format. Da der Kindle Touch keine ePubs darstellt, kann mit ihm nicht in anderen Stores eingekauft werden. Wer diesen Punkt jedoch verschmerzen kann, findet im Kindle Touch - egal ob WLAN- oder 3G-Variante - einen sehr soliden Begleiter.

In einem aktuellen Vergleich haben wir alle drei verfügbaren Kindle-Modelle - Kindle 3 Keyboard, Kindle 4 und Kindle Touch - gegenübergestellt und beleuchtet, für wen sich welcher Kindle eignet. Eine Liste weiterer aktueller Lesegeräte finden Sie zudem in unserer E-Book-Reader-Übersicht.

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