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DAB+, Netflix & mehr: Entertainment im neuen Tesla Model 3

Tesla zeigt das neue Model 3 auf der IAA Mobi­lity in München. Wir haben das Enter­tain­ment-System mit DAB+ und Spotify, YouTube und Netflix auspro­biert.
Von der IAA Mobility in München berichtet

Tesla hat kurz vor dem Start der dies­jäh­rigen IAA Mobi­lity die neue Version des Model 3 vorge­stellt. Noch in diesem Jahr sollen erste Exem­plare des Fahr­zeugs zu Preisen ab etwa 46.000 Euro ausge­lie­fert werden. Der ameri­kani­sche E-Auto-Hersteller präsen­tiert das Fahr­zeug auf der Messe in München - und das gleich zweimal: zum einem auf dem Messe­gelände, zum anderen im Rahmen des Open Space in der Innen­stadt.

Wir haben uns im Tesla Model 3 vor allem die Enter­tain­ment-Funk­tionen ange­sehen. Was im Tesla sofort begeis­tert, ist das 15,4 Zoll große Display. Der berüh­rungs­emp­find­liche Bild­schirm bietet viel Platz für die Darstel­lung von Karten für die Navi­gation, für die Fahr­zeug­steue­rung, für die Klima­anlagen-Einstel­lung und nicht zuletzt natür­lich für das Enter­tain­ment-System.

DAB+- und UKW-Empfang

Tesla Model 3 auf der IAA Mobility Tesla Model 3 auf der IAA Mobility
Foto: teltarif.de
Das Menü ist über­sicht­lich und nach kurzer Einge­wöh­nung intuitiv bedienbar. Das Auto­radio empfängt bevor­zugt Programme über DAB+. Aber auch der UKW-Empfang ist möglich. Wie bei allen neueren Car-HiFi-Systemen wird im Hinter­grund ständig gescannt, welche Programme gerade zu empfangen sind. Diese werden alpha­betisch geordnet auf dem Display ange­zeigt. Ein Klick auf das Sender-Icon und wenige Sekun­den­bruch­teile später wird der gewünschte Sender wieder­gegeben.

Eine manu­elle Kanal- oder Frequenz­wahl gibt es nur noch für den analogen Empfang. Die Art und Weise, wie Nutzer bei Bedarf die Abstim­mung vornehmen müssen, erin­nert an Mercedes Benz - und das im nega­tiven Sinn: Auf einer Zehner-Tastatur, die auf dem Touch­screen darge­stellt wird, gibt man beispiels­weise 9 8 5, gefolgt von der Enter-Taste ein, um danach Bayern 3 vom Standort Wendel­stein zu empfangen. DAB+-Empfang mit dem Entertainment-System im Tesla DAB+-Empfang mit dem Entertainment-System im Tesla
Foto: teltarif.de
Mal nach links oder rechts drehen, um durch die Frequenzen zu "surfen"? Geht nicht! Das funk­tio­niert nur für die als empfangs­würdig erach­teten Programme, die in die Sender­liste über­nommen wurden. Wie gut die Empfangs­qua­lität des Tesla-Radios ist, ließ sich in den Messe­hallen nicht fest­stellen. Alle Orts­sender waren auf DAB+ gut zu hören, auf UKW waren die Einschrän­kungen größer. Das dürfte aber nicht am Tuner liegen, sondern den ungüns­tigen Empfangs­bedin­gungen in der Halle geschuldet sein.

Eigene TuneIn-Favo­riten im Tesla nutzen

Für die Inter­net­radio-Nutzung hat Tesla TuneIn direkt ins Enter­tain­ment-System inte­griert. Hier ist auch die Anmel­dung mit dem eigenen TuneIn-Account möglich, sodass im Fahr­zeug die zuvor am Smart­phone, Tablet oder Computer einge­rich­teten Favo­riten zur Verfü­gung stehen. Anders als bei Volks­wagen, wo das Sender­ver­zeichnis des Part­ners Audials nur unvoll­ständig in die Autos über­nommen wird, ist TuneIn im Tesla in vollem Umfang verfügbar.

Diese Musik­strea­ming-Dienste sind verfügbar

Als Musik­strea­ming-Dienste bietet Tesla Spotify, Apple Music und Tidal an. Wer das jewei­lige Menü zum ersten Mal aufruft, bekommt einen QR-Code ange­zeigt, der mit dem Smart­phone zur Anmel­dung beim jewei­ligen Dienst einge­scannt werden kann. Kunden von Amazon Music, Deezer oder Napster haben aller­dings Pech: Diese Dienste sind über die Benut­zer­ober­fläche von Tesla nicht verfügbar. Menü für die Audio-Einstellungen Menü für die Audio-Einstellungen
Foto: teltarif.de
Macht nichts, dann weicht man eben auf Android Auto oder Apple CarPlay aus - oder auch nicht, denn die Inte­gra­tion für diese beiden Features fehlt auch im neuen Tesla Model 3. Statt­dessen ist für die Smart­phone-Kopp­lung nur Blue­tooth vorge­sehen - nicht nur für die Frei­sprech-Funk­tion, sondern tatsäch­lich auch für die Musik-Wieder­gabe. Hierzu umständ­lich - und entgegen den Bestim­mungen der Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung - am Handy herum­fum­meln zu müssen, statt die Steue­rung komplett über das Auto-Display vorzu­nehmen, ist eher ein Rück­schritt.

Video­strea­ming: Live-TV fehlt komplett

Nicht zuletzt bietet Tesla auch Video­strea­ming an - frei­lich nicht während der Fahrt, sondern nur dann, wenn der Wagen geparkt ist. Im Menü wurden uns im Test Netflix, Disney+, YouTube und Twitch ange­boten. Darüber hinaus stellt Tesla im Video­dienste-Menü eigene Tuto­rials zur Verfü­gung. Die Media­theken von ARD und ZDF, Amazon Prime Music oder auch Sky (WOW) sucht man aber vergeb­lich. Gene­rell sind keine Live-TV-Dienste verfügbar. YouTube auf dem Tesla-Display YouTube auf dem Tesla-Display
Foto: teltarif.de
Die direkte Inte­gra­tion von Multi­media-Diensten in die Car-HiFi-Systeme der Auto­mobil­her­steller ist zwei­fellos eine feine Sache. Anders als bei der kabel­losen Nutzung von Android Auto und Apple CarPlay werden Steue­rungen sofort und nicht mit leichter Verzö­gerung umge­setzt. Zudem entfällt die mitunter nicht stabile Verbin­dung zwischen Smart­phone und Enter­tain­ment-System im Auto.

AppStore mit umfang­rei­chem Angebot fehlt

Ein großer Nach­teil ist aber, dass man so auf die Dienste ange­wiesen ist, die man vom Fahr­zeug-Hersteller ange­boten bekommt. Hier besteht auch bei einem namhaften Konzern wie Tesla noch viel Luft nach oben. Wünschens­wert wäre die Möglich­keit, einen AppStore zur Verfü­gung zu haben, der einen Groß­teil der vom Mobil­telefon bekannten Anwen­dungen auch direkt ins Auto bringt.

Tesla punktet mit dem hervor­ragenden Display, der intui­tiven Bedie­nung und dem hervor­ragenden Sound-System, das gegen­über dem Vorgänger von 14 auf 17 Laut­spre­cher erwei­tert wurde. Zwei USB-C-Buchsen mit 65 Watt Leis­tung sorgen dafür, dass neben Smart­phones auch Tablets und Note­books aufge­laden werden können.

In einer weiteren Meldung haben wir über einen Jail­break berichtet, der Premium-Funk­tionen im Tesla kostenlos frei­geschaltet hat.

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