Telekom testet UMTS-Abschaltung ab Mitte März
Ab 30. Juni will die Deutsche Telekom auf den Einsatz der UMTS-Technologie verzichten. In der Vergangenheit hat der Bonner Telekommunikationskonzern bereits die Bandbreite für die aus heutiger Sicht veraltete Technik verringert, um damit zusätzlichen Platz für die neueren Netzstandards LTE und 5G zu schaffen. Damit will der Konzern den mobilen Internet-Zugang für die Kunden beschleunigen.
Einen Testlauf für die vollständige UMTS-Abschaltung führt die Telekom bereits ab 15. März durch. Zu diesem Zweck werden in der Region um Koblenz und Limburg an 166 Standorten die 3G-Dienste abgeschaltet. In den Wochen danach sammelt der Netzbetreiber nicht nur Rückmeldungen von Kunden. Das Unternehmen will auch umfangreiche Tests durchführen und das Netz optimieren.
Telekom testet 3G-Abschaltung
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Ab April werden die vollen 20 MHz Bandbreite im Frequenzbereich um 2100 MHz, die bislang für 3G genutzt wurden, für LTE und 5G eingesetzt. Ähnlich ist die bundesweite Umwidmung der bisherigen UMTS-Frequenzen für die neueren Mobilfunk-Technologien ab 30. Juni geplant. Zum gleichen Zeitpunkt will auch Vodafone auf 3G verzichten, Telefónica folgt bis zum Jahresende.
Test soll für Planungssicherheit sorgen
Der Test in der Gegend um Koblenz und Limburg soll dafür sorgen, dass die notwendigen Schritte für die bundesweite Netzmodernisierung vorab genau festgelegt werden können, so dass die Umstellung reibungslos funktioniert. Die Region an der Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen wurde für den Test ausgewählt, weil die Telekom die Tests hier in einem zusammenhängenden Gebiet in Städten und auf dem Land gleichermaßen durchführen kann. Auch Tests an Autobahnen und Bahnstrecken sowie in Tunneln lassen sich hier durchführen.
Der Konzern betont, dass die Kunden bereits fast ausnahmslos LTE und 5G anstelle der veralteten 3G-Technik für den mobilen Internet-Zugangs nutzen. Zumindest die LTE-Nutzung sei mittlerweile auch in allen Tarifen möglich. Zudem werden bis zur UMTS-Abschaltung auch die wenigen Regionen mit LTE versorgt, in denen ein schneller mobiler Internet-Zugang bislang nur über 3G möglich war.
Telekom-Testregion für UMTS-Abschaltung
Grafik: Telekom
Einzig die wenigen Kunden, die noch kein LTE-taugliches Smartphone besitzen, benötigen ein neues Endgerät. Das gleiche gilt für den Fall, dass die aktuell eingesetzte SIM-Karte die neueren Netzstandards noch nicht unterstützt. Auch Vodafone testet die UMTS-Abschaltung vorab und hat das südthüringische Suhl dafür als Test-Region auserkoren.