Telekom: Kein Festnetz-Ersatz über FWA-Technologie
Kein Fixed Wireless Access von der Telekom
Foto/Logo: Telekom, Montage: teltarif.de
Die Deutsche Telekom wird die Fixed Wireless Access (FWA) genannte Technik als Festnetzersatz bis auf Weiteres nicht nutzen. Das berichtet das Onlinemagazin Golem unter Berufung auf eine Sprecherin des Bonner Telekommunikationskonzerns. Die Telekom habe die Technologie ausführlich getestet, sich aber vorerst gegen eine Markteinführung entschieden. Die Qualitätsanforderungen seien bei den Tests nicht zufriedenstellend gewesen.
Eigentlich war es geplant, Fixed Wireless Access einzusetzen, um einer großen Anzahl von Haushalten auch dort schnelle Internet-Anschlüsse anbieten zu können, wo sich der Glasfaser-Ausbau nicht lohnt. Bis zu einem Viertel der Haushalte wollte die Telekom entsprechende Angebote unterbreiten. Wie bei einem FTTH-Anschluss sollten die Nutzer Internet-Zugänge mit Bandbreiten von bis zu 1 GBit/s bekommen.
Die Planungen reichen auf das Frühjahr 2018 zurück. Mittlerweile setzt die Telekom darauf, gemeinsam mit Mitbewerbern in den kommenden knapp zehn Jahren flächendeckend Glasfaser-Anschlüsse anbieten zu können. Insbesondere seit Anfang 2021 zeigt sich, dass der Bonner Konzern verstärkt neben Firmen auch private Haushalte direkt ans Glasfaser-Netz anschließen will.
So sollte FWA funktionieren
Kein Fixed Wireless Access von der Telekom
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Für den Fixed Wireless Access sollte die Mobilfunk-Technologie zum Einsatz kommen. Das Signal sollte mit einer Antenne auf dem Dach, auf dem Balkon oder in Fensternähe empfangen und ins Haus geleitet werden. Ein Modem und Router würden das Signal dann verteilen - wahlweise per WLAN oder mit Netzwerkkabeln zu den Geräten, die der Anwender mit dem Internet-Zugang versorgen will.
Doch im Rahmen der Tests zeigten sich auch die Nachteile der sehr hohen Frequenzen um 26 und 60 GHz, die für FWA genutzt werden sollte. Zum einen sei die Reichweite einer Basisstation, die bis zu 30 Kunden versorgen kann, generell recht klein. Bei starkem Regen komme es zu Performance-Einbrüchen. Die Antenne beim Kunden benötigt zudem stets eine direkte Sichtverbindung zur Basisstation. "Legt man ein Löschblatt dazwischen, geht die Verbindung auf null herunter", zitiert Golem den Telekom-Technikchef Walter Goldenits.
Offenbar waren die Herausforderungen und die wetterbedingte Störungsanfälligkeit so hoch, dass die Telekom von der FWA-Technik bis auf Weiteres Abstand nimmt. Auch o2 hat ein Pilotprojekt durchgeführt, bei dem die letzte Meile mit 5G auf 26 MHz überbrückt wurde.