Streaming

SkyShowtime: Neuer Streaming-Dienst startet 2022 in Europa

Beim Thema Strea­ming geht Sky weiter in die Offen­sive. Im kommenden Jahr startet "SkyShowtime" als Joint Venture von Comcast und ViacomCBS. Der neue SVoD-Service ist aber vorerst nicht in Deutsch­land verfügbar.
Von Björn König

In Europa bündeln die beiden US-Medi­enkon­zerne Comcast und ViacomCBS ab 2022 ihre Kräfte. Mit "SkyShowtime" startet in 20 euro­päi­schen Ländern ein neuer Strea­ming-Dienst, bei dem Nutzer exklu­sive High­lights beider Marken sehen können.

Das Angebot umfasst Produk­tionen von NBCUniversal inklu­sive Universal Pictures und Peacock sowie Para­mount+, Show­time, Para­mount Pictures und Nickel­odeon. Für Deutsch­land bestehen aller­dings offenbar vorerst andere Pläne.

Sky setzt auf Expan­sion

SkyShowtime startet im kommenden Jahr SkyShowtime startet im kommenden Jahr
Bild: Comcast/ViacomCBS
Bislang konzen­trierte sich Sky auf Deutsch­land/Öster­reich sowie Italien und den briti­schen Markt. Dass das neue Joint Venture mit ViacomCBS in 20 euro­päi­schen Märkten verfügbar ist, darf man wohl als Kampf­ansage gegen die großen Streamer Netflix und Disney aber auch HBO Max verstehen. Die WarnerMedia-Tochter könnte womög­lich 2025 in weiteren euro­päi­schen Märkten starten. Offenbar möchte man nun seinen Claim abste­cken, bevor der Wett­bewerb Sky noch schärfer ins Gesicht bläst. SkyShowtime setzt vor allem auf süd- und osteu­ropäi­sche Märkte. Genannt wurden unter anderem Kroa­tien, Ungarn sowie Polen aber auch Norwegen, die Nieder­lande und Spanien.

"Unser neuer Strea­ming-Dienst SkyShowtime wird das Beste aus den USA und Europa mit Kult­marken und Welt­klasse-Unter­hal­tung für Millionen von Verbrau­chern in mehr als 20 neuen Märkten in Europa kombi­nieren", so Dana Strong, Group Chief Execu­tive, Sky. "Nach dem Zusam­men­schluss von Peacock und Sky bietet diese Part­ner­schaft einen inno­vativen Ansatz, um schnell inter­national zu expan­dieren und Content in ganz Europa zu vermarkten. Gestützt auf die außer­gewöhn­lichen Programme von NBCUniversal, Sky sowie ViacomCBS und von der Peacock Platt­form­tech­nologie ange­trieben, bietet SkyShowtime ein wirk­lich fesselndes Programm für die ganze Familie und einen hohen Wieder­erken­nungs­wert in diesen Regionen."

Auch ViacomCBS will in Europa wachsen

"Mit dem Start von SkyShowtime sind wir bestens aufge­stellt, um mit einer klugen, stra­tegisch abge­stuften Inves­tition unsere globale Content-Engine zu nutzen und schnell in großem Umfang ein über­zeu­gendes Strea­ming-Angebot zu schaffen“, erklärte Raffaele Annec­chino, Presi­dent & Chief Execu­tive Officer von ViacomCBS Networks Inter­national. "Als Ergän­zung zu unserer kürz­lich ange­kün­digten Para­mount+-Part­ner­schaft mit Sky in Groß­bri­tan­nien, Italien und Deutsch­land stellt SkyShowtime eine groß­artige Chance dar, unsere Markt­expan­sion zu beschleu­nigen und eine führende Posi­tion im Bereich SVOD in Europa aufzu­bauen."

Für Deutsch­land hatte ViacomCBS erst kürz­lich eine enge Koope­ration mit Comcast verkündet. Hier­zulande bringen die beiden Medi­enkon­zerne jedoch kein gemein­sames Angebot auf den Markt, viel­mehr soll Para­mount+ als zusätz­liches Produkt für Sky-Abon­nenten verfügbar sein. Unab­hängig davon werden aber auch poten­zielle Kunden ohne Sky-Abo Zugriff auf Para­mount+ bekommen. Wie in den USA geht der Streamer als eigen­stän­diges SVoD-Angebot in den Vertrieb.

Schlag­kräf­tige Kombi­nation

Das Joint Venture macht deut­lich, wie hoch der Druck auf die US-Medi­enkon­zerne mitt­ler­weile geworden ist. Comcast und ViacomCBS sind alleine bereits Schwer­gewichte mit riesigen Lizenz­kata­logen. Vor allem die starke Posi­tion von Disney, die Über­nahme von MGM Studios durch Amazon aber auch eine Fusion von WarnerMedia und Disco­very zwingen den Markt zu immer weiterer Konso­lidie­rung.

Auffällig ist jedoch, dass es sich bei SkyShowtime ledig­lich um ein Joint Venture im Bereich Strea­ming und nicht etwa eine Fusion beider Unter­nehmen handelt. Dieser Schritt wäre wohl mit Blick auf ein verschärftes US-Kartell­recht kaum mehr vermit­telbar. Mit der aktu­ellen Admi­nis­tra­tion in Washington ist ausge­spro­chen frag­lich, ob alle geplanten Merger wirk­lich lautlos über die Bühne gehen. Zumin­dest bei der Über­nahme von MGM durch Amazon wollen die Kartell­behörden sehr genau hinschauen.

In einer weiteren News geht es darum, dass eine US-Sena­torin die MGM-Über­nahme durch Amazon kippen will.

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