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Beim Streaming Datenvolumen spa­ren: So geht's

Beim mobilen Strea­ming lässt sich einiges an Daten­vo­lumen sparen. Wir haben dazu einige Tipps zusam­men­ge­stellt. Je nach Anwen­dungs­fall ist Live-Strea­ming aber auch gar nicht erfor­der­lich.
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Radio und Fern­sehen bzw. Musik-Strea­ming und Video on Demand sind heut­zu­tage selbst­ver­ständ­lich geworden. Die Programm­viel­falt ist deut­lich größer als bei der Programm-Verbrei­tung über Antenne, Satellit oder im Breit­band­ka­bel­netz. Nun haben die meisten Inter­es­senten zuhause über DSL oder Kabel eine Internet-Flat­rate zur Verfü­gung. Mobil ist der Pauschal­tarif hingegen noch nicht sehr weit verbreitet, zumal die Kosten dafür deut­lich höher sind als für ein Preis­mo­dell, bei dem nur ein bestimmtes Volu­men­kon­tin­gent in jedem Abrech­nungs­zeit­raum zur Verfü­gung steht.

Möchte man unter­wegs dennoch Strea­ming nutzen, so empfiehlt es sich, einige Hinweise zu beachten, um Daten­vo­lumen zu sparen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass am Ende des Internet-Kontin­gents noch viel Monat übrig ist. Dabei hängt es von verschie­denen Faktoren ab, wie sich Surf-Volumen sparen lässt. Anbieter und Tarif spielen genauso eine Rolle wie der Dienst, den der Kunde unter­wegs nutzen möchte. Datenvolumen beim mobilen Streaming sparen Datenvolumen beim mobilen Streaming sparen
Logos: Anbieter, Fotos: Anne Katrin Figge - fotolia.com/teltarif.de, Montage: teltarif.de

Zero Rating bei Telekom und Voda­fone

Wer einen Lauf­zeit­ver­trags bei Telekom oder Voda­fone hat, kann eine der Zero-Rating-Optionen nutzen, die diese beiden Netz­be­treiber im Angebot haben. Bei der Telekom nennt sich das Angebot StreamOn, der Düssel­dorfer Mitbe­werber nennt sein Pendant Voda­fone Pass. Beide Optionen funk­tio­nieren ähnlich: Das bei der Nutzung von Part­ner­diensten des jewei­ligen Netz­be­trei­bers anfal­lende Daten­vo­lumen wird nicht berechnet. Welche Ange­bote bei Telekom StreamOn und beim Voda­fone Pass inklu­sive sind, veröf­fent­li­chen die Netz­be­treiber auf ihren Webseiten. Die Telekom nimmt in der Regel jeden Monat neue StreamOn-Partner auf. Bei Voda­fone wird die Part­ner­liste nicht ganz so oft aktua­li­siert.

Nicht jede Option in jedem Tarif

Zudem müssen Inter­es­senten bedenken, dass nicht jede Option in jedem Tarif kostenlos hinzu­ge­bucht werden kann und man natür­lich die für den gewünschten Dienst rich­tige Option braucht, falls dieser über­haupt bei StreamOn und/oder dem Voda­fone Pass dabei ist. Beispiel: Für Sky Go reicht natür­lich StreamOn Music nicht, da es sich nunmal um einen Video-Strea­ming­dienst handelt. YouTube ist zwar bei StreamOn, nicht aber beim Voda­fone Pass dabei. TuneIn Radio sucht man bei den Zero-Rating-Optionen verge­bens.

Wer als Telekon- oder Voda­fone-Kunde StreamOn oder den Voda­fone Pass nicht buchen kann oder will, kann auf die jewei­lige Tages-Flat­rate für den mobilen Internet-Zugang zurück­greifen, die bei beiden Netz­be­trei­bern für jeweils knapp 6 Euro pro Buchung nutzbar ist. Dieses Angebot eignet sich aller­dings eher, wenn man einen bestimmten Dienst nur hin und wieder, nicht aber regel­mäßig mobil nutzen möchte.

o2: Echte Flat­rate ab 29,99 Euro im Monat

Bei o2 gibt es keine Zero-Rating-Optionen, dafür aber echte Flat­rates in Verbin­dung mit einer Allnet-Flat, die zu monat­li­chen Grund­ge­bühren ab 29,99 Euro gebucht werden können. Wie der Kunde seine Daten-Flat­rate nutzt, ist ihm natür­lich selbst über­lassen. Einschrän­kungen gibt es allen­falls beim "kleinsten" Tarif, da dieser auf 2 MBit/s limi­tiert ist. Je nach Video­strea­ming-Anbieter reicht die Perfor­mance nicht eine stabile Bild- und Tonüber­tra­gung aus. Für Webradio und Musik-Strea­ming sind die 2 MBit/s hingegen völlig ausrei­chend.

Wer noch einen älteren o2-Free-Vertrag hat und diesen nicht aktiv verlän­gert, profi­tiert von der Möglich­keit, nach Verbrauch des High­speed-Daten­vo­lu­mens mit bis zu 1 MBit/s "endlos weiter­zu­surfen". Aktuell gilt bei allem Tarifen im o2-Netz - zunächst bis 31. Mai - zudem eine Daten-Flat mit bis zu 384 kBit/s nach Verbrauch des High­speed-Daten­vo­lu­mens. Das ist für Video-Strea­ming etwas zu wenig, reicht für Webradio und Musik-Strea­ming aber aus. Streaming-Einstellungen bei Zattoo Streaming-Einstellungen bei Zattoo
Foto: teltarif.de

PC Radio: Diese App konver­tiert Radio­streams

Wer unter­wegs Inter­net­radio hören möchte, aber weder eine Zero-Rating-Option, noch eine echte Daten-Flat­rate zur Verfü­gung hat, sollte sich die App PC Radio einmal ansehen, die es für Android und iOS glei­cher­maßen gibt. Diese Anwen­dung konver­tiert Radio­streams ins AAC+-Format und begrenzt die Band­breite. Dadurch redu­ziert sich der Daten­ver­brauch.

In der kosten­losen, werbe­fi­nan­zierten Version der Anwen­dung steht nur eine Stan­dard-Bitrate zur Verfü­gung. Wer sich für das kosten­pflich­tige Abo entscheidet, hat drei verschie­dene Band­breiten-Einstel­lungen zur Verfü­gung. Nach­teil: PC Radio bietet nur rund 5000 Radio­sta­tionen aus aller Welt an. Das ist zwar eine ganze Menge. Dennoch kann es sein, dass der eigene Lieb­lings­sender nicht dabei ist. Kunden können die Aufnahme neuer Programme vorschlagen. Aller­dings dauert es teil­weise recht lange, bis die Entwickler diese Wünsche umsetzen. Das Streaming-Menü bei TuneIn Radio Das Streaming-Menü bei TuneIn Radio
Foto: teltarif.de

Einstell-Möglich­keiten der Apps nutzen

Andere Apps bieten zumin­dest die Möglich­keit, auf die verschie­denen Streams, die Programm­ver­an­stalter anbieten, zuzu­greifen. So kann der Anwender sich für eine daten­spa­rende Vari­ante entscheiden. Bei TuneIn Radio besteht beispiels­weise die Möglich­keit, zwischen der höchsten Qualität, der Stan­dard­qua­lität und der nied­rigsten Qualität zu wählen.

Bei Zattoo ist das Auswahl­menü noch etwas ausge­reifter. Hier können die Nutzer getrennt für die mobile Nutzung und das Strea­ming über WLAN entscheiden, ob sie eine nied­rige oder hohe Über­tra­gungs­qua­lität wünschen. Joyn nutzt mobil gene­rell die Stan­dard­qua­lität, während Sky Go immer die höchst­mög­liche Qualität über­trägt - zum Leid­wesen der Nutzer ohne Daten-Flat oder Zero-Rating-Option.

WLAN-Hotspots verfügbar?

Wer unter­wegs auf Live-Strea­ming nicht verzichten möchte, etwa um ein Sport-Event zu verfolgen, kann auch prüfen, ob am Aufent­haltsort mögli­cher­weise ein WLAN-Hotspot zur Verfü­gung steht. Ist das der Fall, so könnte der Internet-Zugang auf diesem Weg herge­stellt und mobiles Daten­vo­lumen einge­spart werden.

Bei der Nutzung öffent­li­cher, unge­si­cherter Netze muss aller­dings auch das mögliche Sicher­heits­ri­siko bedacht werden. Zudem liefern viele WLAN-Hotspots keine konti­nu­ier­lich hohen Daten­über­tra­gungs­raten, sodass es beim Strea­ming zu Ausset­zern kommt. Ist einem die Über­tra­gung wichtig, so empfiehlt es sich, die Leis­tungs­fä­hig­keit des Hotspots im Vorfeld zu testen und ggf. nach einer Alter­na­tive zu suchen. Download-Funktion bei Netflix Download-Funktion bei Netflix
Foto: teltarif.de

Ist Live-Strea­ming wirk­lich notwendig?

Wenn es unter­wegs eher um Unter­hal­tung und weniger um das Verfolgen von Live-Events geht, stellt sich zudem die Frage, ob man wirk­lich echtes Strea­ming braucht. Musik-Strea­ming­dienste wie Spotify oder Apple Music bieten die Möglich­keit einzelne Songs oder auch ganze Play­listen oder Alben herun­ter­zu­laden, sodass diese Inhalte später auch ohne aktiven Internet-Zugang zur Verfü­gung stehen.

Auch Netflix, Apple TV+ oder Disney+ haben jeweils eine Offline-Funk­tion. Damit lassen sich Spiel­filme oder Serien eben­falls herun­ter­lassen. So kann der Anwender beispiels­weise die nächsten Episoden seiner Lieb­lings­serie ansehen, ohne dazu einen aktiven Internet-Zugang zu nutzen. Vorteil: Anders als beim Live-Strea­ming bleiben Bild- und Tonqua­lität auch im Auto, in der Bahn oder in Flug­zeug konstant. Auch Disney+-Zuschauer können Datenvolumen sparen Auch Disney+-Zuschauer können Datenvolumen sparen
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Opti­mie­rung hängt von den persön­li­chen Bedürf­nissen ab

Unsere Beispiele zeigen: Es gibt eine Viel­zahl von Möglich­keiten, beim mobilen Strea­ming Daten­vo­lumen zu sparen. Dabei hängt es aber von den Gege­ben­heiten jedes einzelnen Nutzers ab, welche Lösungen sich anbieten. Ein o2-Kunde kann mit StreamOn oder dem Voda­fone Pass wenig anfangen, wenn er nicht ohnehin über einen Anbieter-Wechsel nach­denkt. Umge­kehrt ist die echte Flat­rate von o2 reiz­voll. Vergleich­bare Tarife kosten bei Telekom und Voda­fone ab 80 Euro monat­lich aufwärts.

Aber auch mit Daten­spar-Einstel­lungen in Apps und mit der Down­load-Funk­tion von Strea­ming-Diensten lässt sich schon einiges an Daten­vo­lumen sparen. Übri­gens: Ein einem weiteren Ratgeber haben wir bereits darüber berichtet, wie viel Surf-Volumen welcher Strea­ming-Dienst verbraucht.

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