Test: Die Bundesliga bei Sportradio Deutschland
Sportradio Deutschland ist das erste nationale Sportradio in Deutschland und wird bundesweit über DAB+ und Internet verbreitet. Nachdem sich der Sportsender kürzlich Rechte für den DFB-Pokal gesichert hat, ist das Privatradio nun auch Lizenzpartner der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Darauf haben sich Sportradio Deutschland und die DFL für die Saison 2021/2022 geeinigt. Damit ist dem Sender laut eigenen Angaben der nächste Coup gelungen und man darf auch von der 1. und 2. Bundesliga berichten.
"Wir senden rund um die Uhr alles zum Thema Sport", sagt Programmchef Alexander Fabian, "jetzt ist auch die Bundesliga Teil des Sport-Wochenendes beim Sportradio Deutschland. Neben all den Events in der Welt des Sports sprechen wir jetzt auch intensiv über die Fußball-Bundesliga – gerade zu den Zeiten, wenn live gespielt wird. Und jede halbe Stunde gibt es zusätzlich die Nachrichten aus der ganzen Welt des Sports".
Kommentare aus dem "Livecenter"
Die Bundesliga bei Sportradio Deutschland
Screenshot: Michael Fuhr
Doch wie läuft das konkret ab? Am vergangenen Wochenende haben wir das Angebot, das auch eine Alternative zu den Übertragungen in der ARD ist, getestet. Da die Öffentlich-Rechtlichen sämtliche Live-Audiorechte besitzen, ist es Sportradio Deutschland nicht erlaubt, Spiele in voller Länge oder eine Konferenz zu übertragen. Die Partnerschaft mit der DFL erlaubt allerdings kurze Spielkommentierungen. Aus diesem Zweck sitzt ein Moderator des Senders im "Livecenter" und sobald ein Tor gefallen ist, meldet er sich und kommentiert rückwirkend die Spielszene, die zu dem Tor geführt hat.
Live-Atmosphäre wird hierbei nur aus der Konserve eingespielt, dennoch wirkt die Kommentierung, als sei der Moderator direkt im Stadion. Unterbrochen werden die "Live"-Kommentare durch Interviews und Sportnachrichten.
Gute Umsetzung trotz Handicaps
Unser Eindruck: Die Übertragungen bei Sportradio Deutschland ersetzen nicht die Liveberichte in der ARD. Hier bekommen Zuhörer Spielszenen und Tore in Echtzeit zu hören, es fehlt dabei der "Tor in Dortmund"-Effekt aus der berühmten Schlusskonferenz, während der Privatsender nur rückblickend reagieren kann. Manchmal dauert es so bis zu fünf Minuten, ehe der Kommentator im "Livecenter" Tore vermeldet.
Dennoch ist das Konzept lebhaft und sehr gut umgesetzt, Langeweile kommt nicht auf, im Vergleich zur ARD gibt es sogar weit mehr Hintergrundberichte und der Zuhörer verpasst während der Bundesliga-Spielzeit auch keine Ergebnisse aus anderen Sportarten.
Die Kommentatoren bei Sportradio Deutschland sind übrigens keine Newbies, viele haben schon beim früheren Fußballradio 90elf gearbeitet.
Wie die ARD die Übertragungen der Bundesliga in dieser Saison umsetzt, lesen Sie in einer weiteren Meldung.