Schwere Zeiten: Massenkündigungen bei DAZN
Schwere Zeiten für DAZN
Screenshot: Michael Fuhr
In der Corona-Krise sind Streamingdienste bisher die großen Gewinner. Viele verbringen derzeit weit mehr Zeit zu Hause und sorgen für einen Boom bei Netflix, dem neuen Disney+, Joyn und Co. Doch nicht überall herrscht Freude.
Weit mehr Kündigungen
Schwere Zeiten für DAZN
Screenshot: Michael Fuhr
Der Sportstreamer DAZN ist der große Verlierer unter den Streamingdiensten. Wie die Fachzeitschrift "Werben & Verkaufen" (W&V) in Bezug auf die Vertragsmanagement-Plattform "Volders" meldet, seien 26 Prozent aller Kündigungen dieses Jahres in nur zehn Tagen (Stand: 24. März) eingereicht worden. Ein Ende ist nicht in Sicht. Wie es heißt, werde dabei ein eigentlicher Kunden-Vorteil des Streaming-Dienstes nun zum Nachteil: das monatliche Kündigungsrecht. Hinzu kommt, dass DAZN - anders als Konkurrenten wie Sky - ein reines Sport-Portfolio bietet und, da es aktuell so gut wie keine Live-Inhalte gibt, nur Sport aus der Konserve ausstrahlt.
Unbekannt ist, ob DAZN für alle Sportarten weiter seine Rechtekosten bezahlen muss, oder ob diese wegen des momentanen Ausfalls nicht fällig sind. Bislang hat sich der Sportstreamer zu solchen internen Details nicht geäußert. Zuletzt gab es Spekulationen, wonach DAZN und Konkurrent Sky die TV-Beiträge für die Bundesliga erst wieder zahlen müssten, sobald der Ball wieder rollt. Das soll nach aktuellem Stand frühestens ab Mai möglich sein und dann voraussichtlich weiter ohne Zuschauer.
Kunden kommen zurück, sobald der Ball wieder rollt
Eines dürfte aber auch klar sein: Sobald DAZN und andere reine Sportsender wie das in Deutschland nicht abonnierbare "beIN SPORTS" wieder Livesport übertragen dürfen, werden die Kunden wohl genauso schnell zurückkommen wie sie jetzt gekündigt haben. Wie groß für die Sender der Schaden durch die temporären Ausfälle ist, lässt sich aber noch nicht bemessen.