Benötigt

Das Smartphone: Für zwei Drittel der Nutzer unverzichtbar

Für die Mehrheit der Smartphone-Nutzer ist ihr Gerät unverzichtbar. Damit sind Smartphones für ihre Besitzer inzwischen weit wichtiger als andere elektronische Geräte. Allerdings finden auch viele, dass die ständige Erreichbarkeit durchaus schädlich sein kann.
Von Marie-Anne Winter

Bitkom-Grafik: Auf welches Gerät können Sie gar nicht verzichten? Bitkom-Grafik: Auf welches Gerät können Sie gar nicht verzichten?
Bild: bitkom.org
Für die meisten Nutzer sind Smartphones zu einem unverzichtbaren Begleiter geworden. Fast zwei Drittel der Besitzer (61 Prozent) erklärten bei einer Umfrage, "gar nicht" auf das Gerät verzichten zu können. Bei Jüngeren unter 30 Jahre sind es sogar 74 Prozent. Damit sind Smartphones für ihre Nutzer weit wichtiger als andere Hightech-Geräte wie herkömmliche Mobiltelefone, Laptops oder Desktop PCs. Einzig Tablets haben eine ähnlich hohe Bedeutung. Das ergab eine Befragung von gut Tausend Personen, die das Meinungsforschungsinstitut Aris in Zusammenarbeit mit Bitkom Research in Deutschland vorgenommen hat. "Das Smartphone ist in kürzester Zeit zum wichtigsten Begleiter des privaten und beruflichen Alltags geworden", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Bitkom-Grafik: Auf welches Gerät können Sie gar nicht verzichten? Bitkom-Grafik: Auf welches Gerät können Sie gar nicht verzichten?
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Laut Umfrage können nur 5 Prozent der Nutzer "leicht" auf ihr Smartphone verzichten, 16 Prozent "eher" und 18 Prozent "eher nicht".

"Smartphones sind wichtige Treiber des digitalen Wandels?, sagt Rohleder. Sie werden laut Bitkom durch neue Anwendungen u.a. den Verkehrs-, Gesundheits- oder Finanzbereich verändern. So wollen viele Verbraucher ihr Portemonnaie durch das so genannte Mobile Wallet auf dem Smartphone ersetzen. Jeder Siebte (14 Prozent) kann sich vorstellen, auf sein Portemonnaie komplett zu verzichten und nur noch mit dem Smartphone zu bezahlen.

Nach aktuellen Bitkom-Daten werden Smartphones mittlerweile stärker genutzt als herkömmliche Handys. Derzeit verwenden 55 Prozent aller Bundesbürger ab 14 Jahren zumindest gelegentlich ein Smartphone. Vor einem Jahr waren es erst 41 Prozent der Bürger. Ein klassisches Mobiltelefon nutzen 52 Prozent der Bevölkerung hin und wieder. Dieser Wert ist im Vorjahresvergleich leicht gesunken. Besonders beliebt sind Smartphones bei Jugendlichen: 84 Prozent der 12- bis 13-Jährigen besitzen ein solches Gerät, bei den 16- bis 18-Jährigen sind es sogar 88 Prozent. Laut einer aktuellen Studie der Universität Bonn verbringen junge Menschen im Schnitt rund drei Stunden am Tag am Smartphone. Untersucht wurde die Smartphone-Aktivität von rund 500 Personen, meist im Alter zwischen 17 und 23 Jahren. Genutzt werden vor allem Facebook und WhatsApp.

Ständige Erreichbarkeit ist stressig

Interessant ist in dem Zusammenhang, dass die mit der zunehmenden Nutzung von Smartphones, Tablets und Handys einhergehende ständige Erreichbarkeit durchaus skeptisch gesehen wird. Das ergab eine weitere repräsentative Umfrage, die FORSA im Auftrag des Magazins GEO [Link entfernt] zum Thema "Lob des Nichtstuns" durchgeführt hat. Unter allen Altersgruppen glauben demnach nur die 14 bis 29-Jährigen mehrheitlich, dass uns die Möglichkeit, jederzeit erreichbar zu sein und andere erreichen zu können, mehr nutzt als schadet. Selbst bei dieser mit Technik aufgewachsenen Generation empfindet mehr als ein Drittel (36 Prozent) die ständige Erreichbarkeit als schädlich.

Spannend ist auch, was die Befragten auf die Frage anworteten, wie man am besten abschalten und alle Sorgen zu vergessen kann. Das klappt offenbar am besten in der Natur. Dort können 86 Prozent der Befragten Stress abbauen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen: Spaziergehen (77 Prozent) und Musikhören (75 Prozent). Erstaunlicherweise kann fast jeder Sechste (16 Prozent) auch während der Arbeit abschalten. Besonders gut gelingt das jenen, die kurz vor der Rente stehen und ihre Aufgaben vermutlich mit viel Routine erledigen.

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