OS

Smartphone-Betriebssysteme in der Übersicht

Android, iOS, Windows Phone & Co.: Das können die mobilen OS
Von Ralf Trautmann

Die Freiheiten bei Android zeigen sich auch in einem weiteren Punkt: Im Gegensatz zum Beispiel zum iPhone kann der Nutzer sein Android-Smartphone direkt mit dem PC koppeln und Daten übertragen. Zudem lassen sich Speicherkarten verwenden und der Anwender hat auf Wunsch Zugriff auf das Dateisystem.

Bei Android haben die Hersteller zudem auch die Möglichkeit, eine eigene Oberfläche statt der klassischen Android-Variante auszuliefern - und machen von dieser Möglichkeit rege Gebrauch. So sieht ein Startbildschirm mit HTC-Sense-Oberfläche grundlegend anders eine Samsung-TouchWiz-Oberfläche. Ein Wechsel auf alternative Oberflächen ist aber möglich. Nahezu allen Oberflächen ist gemein, dass sie auf dem Homescreen die Apps in einem Raster anordnen, wobei auch die Einbindung von Widgets möglich ist. Ab Android 4.0 müssen die Hersteller ihre Gerät übrigens mit der Standard-Oberfläche Holo ausliefern, wenn sie Zugriff auf den Android Market bieten wollen - diese muss aber nicht voreingestellt sein.

In aktuellen Versionen unterstützt Android übrigens Flash - ein Mehrwert gegenüber Apples iOS, auch wenn der klassische iPhone-Fan dies vehement bestreiten dürfte.

Ein großes Manko bei Android ist leider die Verfügbarkeit von Updates: Wer sich ein Smartphone mit dem Google-System zulegt, kann nicht in jedem Fall von zukünftigen Android-Versionen profitieren, da diese von den Handy-Produzenten für jedes Modell angepasst werden müssen - und die hersteller zeichneten sich in der Vergangenheit nicht durch übermäßigen Eifer aus.

Zudem steht Google immer wieder wegen seiner Datensammel-Leidenschaft in der Kritik und wenig überraschend ist auch bei Android die Verknüpfung mit den Google-Diensten sehr umfangreich. Zwar lässt sich ein Android-Smartphone auch ohne Google-Konto aktivieren, doch die Möglichkeiten sind dann eingeschränkt - inklusive der Nutzung des App-Stores.

Apples iOS

iOS ist das mobile Betriebssystem für das iPhone sowie das iPad und den iPod Touch. Die gute Performance und das intuitive Handling des iOS haben zunächst einen ganz simplen Grund: Das System kommt lediglich auf diesen drei verschiedenen Geräte-Familien von Apple zum Einsatz, was eine optimale Verzahnung von Hard- und Software ermöglicht.

Apple iOS Apple iOS
Bild: Apple
Apple punktet (und wirbt auch gerne) mit der Vielzahl der verfügbaren Apps: Rund 550 000 Zusatzprogramme stehen bereit, wobei Apple nach umfangreichen Kriterien eine intensivere Prüfung der Apps vornimmt als Google, bevor diese in den firmeneigenen Appstore gelangen. Das hat immerhin auch einen Vorteil: Schadsoftware hat es schwerer als beim liberalen Android, den Weg in den Market zu finden. Im Apple Appstore stehen übrigens vergleichsweise viele Bezahl-Apps bereit stehen - Apple-Nutzer sind halt eine lukrative Zielgruppe. Im Vergleich zu Android ist die Apple-Firmware allerdings ziemlich restriktiv - nicht nur, aber auch in puncto Apps: Alternative Möglichkeiten, an Zusatzanwendungen zu gelangen, gibt es nur mittels so genanntem Jailbreak, der manche Einschränkung des iOS aufhebt - für den Durchschnittsnutzer keine praktikable Lösung, die zudem einen Garantieverlust bedeuten kann.

iOS: Schick und funktional

Der iPhone-Homescreen zeigt die Apps des Nutzers in Raster-Anordnung, was dem Ganzen einen übersichtlichen und schlichten Look verleiht. Dieses schicke, aber funktionale Prinzip ist ein Grundmerkmal des iPhones und hat sicherlich wesentlich zum Erfolg des Gerätes beigetragen.

Die iTunes-Software ist die zentrale Plattform, um das iPhone mit Medien-Inhalten zu bestücken. Zwar gibt es Software-Alternativen, diese können aber nicht den gesamten Umfang von iTunes abbilden.

Apple baut sein iOS sukzessive aus und hat in der Vergangenheit zahlreiche elementare Funktionen nachgerüstet: So kam zum Beispiel Multitasking hinzu, zudem Tethering oder nicht zuletzt die Sprachsteuerung Siri (diese allerdings ausschließlich für das iPhone 4S). Die Update-Politik von Apple ist dabei vorbildlich: Auch Nutzer ältere Modelle kommen vergleichsweise lange in den Genuss, die jeweils aktuelle iOS-Version zu verwenden. Es kann allerdings vorkommen, dass einige neue Funktionen nur mit der neuesten Geräte-Generation verfügbar sind.

Auf der folgenden Seite zeigen wir Ihnen, mit welchen Vorzügen und Nachteilen Windows Phone kommt.

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