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Smartphone-Betriebssysteme in der Übersicht

Android, iOS, Windows Phone & Co.: Das können die mobilen OS
Von Ralf Trautmann

Mit Windows Phone 7 nahm Microsoft Abschied von seinem bisherigen Windows-Mobile-System und setzte auf eine komplette Neuentwicklung. Seit dem Mango-Update, das zahlreiche Funktionen nachrüstete, ist das System hinsichtlich der Ausstattung auch auf Augenhöhe mit der Konkurrenz und wird als Windows Phone 7.5 bezeichnet.

Schon auf den ersten Blick wird allerdings ein grundlegender Unterschied zu anderen Smartphone-Systemen deutlich: Bei der Windows-Phone-Oberfläche setzt Microsoft auf das Metro-Design - der Homescreen ist in einer schlichten Kachel-Optik gehalten, klare, große Schriften dominieren die Darstellung in der Menüführung. Durch dieses Konzept fallen manche Optionen anderer OS, wie zum Beispiel bunte Hintergrundbilder, weg, dafür ist die Steuerung simpel und klar. Entsprechend ist das Betriebssystem aber trotz aller Vorzüge gewöhnungsbedürftig - und dies ist sicherlich auch ein Grund, warum die Absatzzahlen von Windows Phones trotz guter Kritiken (noch) nicht die Erwartungen erfüllen.

Windows Phone Windows Phone
Bild: Samsung
Hersteller, die auf Windows Phone setzen, sind an hohe Hardwarevoraussetzungen seitens Microsoft gebunden - dies hat zur Folge, dass sich die entsprechenden Handys nur in bestimmten Features wie der Display-Größe oder der Kamera-Auflösung unterscheiden und immer mit einer einheitlichen Auflösung von 800 mal 480 Pixel kommen. Die strikten Voraussetzungen haben aber auch den großen Vorzug, auf allen Geräten trotz der Herstellerunabhängigkeit ein performantes System zu bieten - Hakler und Ruckler wie bei manchem Android-Smartphone gibt es hier nicht. Zudem hat Microsoft in Bezug auf Updates offensichtlich eine bessere Lösung als Google bei Android gewählt - eine clevere Idee, denn hier können die Redmonder natürlich besonders einfach gegen den Konkurrenten punkten: Nicht zuletzt dank der vorgegebenen Hardware-Kriterien erhielten auch alle Geräte der ersten Generation bisher alle Updates.

Windows Phone: Marketplace mit 60 000 Apps

In puncto Apps kann Microsoft hinsichtlich der Quantität noch nicht mit der Konkurrenz mithalten, hat aber eine ordentliches Wachstum hingelegt und bietet die ansehnliche Zahl von mehr als 60 000 Anwendungen. Im Lieferumfang von Windows Phone kommt übrigens eine integrierte Microsoft-Office-Lösung - diese bietet natürlich nicht den Umfang eines "echten" MS Office, ist aber trotzdem ein weiterer Pluspunkt.

Wer auf Windows Phone setzt, bekommt allerdings ein relativ geschlossenes System: So ist Windows Phone stark mit der für Windows-PCs und Macs erhältlichen Software Zune verbunden - diese ist Voraussetzung, um per Kabel Daten (also auch Musik, Bilder und Videos) vom Rechner auf das Handy und vom Handy zum Rechner zu bewegen. Die Nutzung als Laufwerk oder ein Zugriff aufs Dateisystem ist nicht möglich, Speicherkarten zur freien Nutzung gibt es bei Windows Phone generell nicht. Kritik gibt es auch an der fehlenden Möglichkeit, eine direkte Outlook-Synchronisation vorzunehmen: Microsoft setzt stark auf die Cloud, so dass dies nur über diesen Umweg zu realisieren ist.

Damit endet unser ersten Teil zu Smartphone-Betriebssystemen. Doch abseits von Android, iOS und Windows Phone, die aktuell im medialen Fokus stehen, hat der Markt noch mehr zu bieten - vor allem mit Symbian, dessen Ende zwar besiegelt ist, aber aktuell noch auf zahlreichen, auch neuen Smartphones von Nokia angeboten wird. Alles zum System der Finnen sowie weiteren Smartphone-Betriebssystemen zum Beispiel von RIM erfahren Sie in unserem Folge-Artikel.

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