Fernsehen

FAZ: RTL könnte doch an DVB-T festhalten

RTL könnte doch per DVB-T zu empfangen bleiben. Der Koalitionsvertrag gibt dem Sender Anlass, über seine Abschaltungspläne nachzudenken. Bis Ende 2014 bleibt RTL aber, dort wo es noch zu empfangen ist, noch on Air.
Von Thorsten Neuhetzki

RTL denkt möglicherweise bei DVB-T noch einmal um RTL denkt möglicherweise bei DVB-T noch einmal um
Foto: dpa
Der Koalitions­vertrag von Union und SPD - inzwischen bekanntlich ein besiegeltes Werk - könnte dafür sorgen, dass der TV-Sender RTL dem Antennenfernsehen DVB-T erhalten bleibt. Entsprechendes berichtet heute die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in ihrer gedruckten Ausgabe. Dort wird der Bereichs­leiter Medien­politik von RTL, Tobias Schmid, mit den Worten zitiert, dass man beantragen werde, die auslaufende Zuweisung der Frequenzen über 2014 hinaus zu verlängern. Grund ist ein Bekenntnis der neuen Bundes­regierung zum digitalen Antennen­fernsehen im ausgearbeiteten Papier für die neue Legislatur­periode. Anfang des Jahres waren Pläne von RTL bekannt geworden, künftig auf DVB-T zu verzichten.

Im Koalitionsvertrag heißt es auf Seite 135 im Punkt Medien: "Bei der Frequenzplanung (Digitale Dividende II) werden wir auf nationaler und europäischer Ebene im Einvernehmen mit den Ländern die Belange des hiervon betroffenen Rundfunks (DVB-T) und die Interessen der Nutzer drahtloser Produktionsmittel (z. B. in Kultureinrichtungen) berücksichtigen. Die für den Umstieg auf DVB-T2 notwendigen Voraussetzungen müssen erhalten bleiben."

Zudem plant man, "eine im Anschluss an die Vorarbeit der Länder einzusetzende zeitlich befristete Bund-Länder-Kommission [...], um erforderliche Kom­patibilitäts­regeln und daran anknüpfende Anpassungen - zum Beispiel an den Schnittstellen Medienaufsicht, Tele­kommunikations­recht und Wettbewerbsrecht – zu erarbeiten."

Überprüfung der Einstellung zu DVB-T-Anschaltung angekündigt

RTL denkt möglicherweise bei DVB-T noch einmal um RTL denkt möglicherweise bei DVB-T noch einmal um
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Diese Schritte gaben dem Kölner Privatsender offenbar den Impuls, zumindest über einen Verbleib auf der digitalen Antenne nachzudenken. "Der Umstand, dass die Bundesregierung sagt, sie werde die für DVB-T erforderlichen Frequenzen sichern, heißt für uns, dass wir unsere Position in der Frage der digitalen terrestrischen Verbreiung noch einmal überprüfen und ausloten, ob wir nicht doch noch Möglichkeiten sehen, die Terrestrik fortzusetzen", zitiert die FAZ Schmid weiter. Eigentlich sollte in knapp einem Jahr, Silvester 2014, deutschlandweit Schluss sein mit DVB-T für RTL. In München hatte man schon im Sommer abgeschaltet.

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