Test

Der Fon-Router La Fonera 2.0n im Test

Medien nutzen und Medien tauschen steht im Vordergrund
Von Ole Meiners

Der Datendurchsatz im Netzwerk und beim Zugriff auf USB-Speichermedien hat sich im Vergleich zum noch weißen Vorgänger ohne das Kürzel "n" im Namen und im Funkchip nach Herstellerangaben deutlich verbessert und auch die Weboberfläche ist überarbeitet. Der Test bestätigt das, allerdings sucht man Gigabit-Ethernet oder den a/n-Standard für WLAN im 4,8-GHz-Band vergebens. Beim Konfigurieren der vielen Zusatzfunktionen hat der Anwender das Gefühl, ein Stück Unterhaltungselektronik einzurichten - bei den Mitbewerbern gleicht die Management-Konsole häufig einer Schalttafel im Atomkraftwerk.

DynDNSSupport gehört ebenso zum Leistungsspektrum wie Port Forwarding und Universal Plug&Play (UPnP). Mac- und Linux-Anwender werden sich freuen, dass La Fonera 2.0n neben Windows-formatierten Speichern (bis FAT32) auch Festplatten im HFS+-Format lesen, schreiben und dem Netzwerk via SMB und FTP zur Verfügung stellen kann - sofern das Journaling mit Apples Festplatten-Dienstprogramm deaktiviert worden ist. NTFS versteht der Router auch, die Zugriffe auf Daten werden dann aber zäh.

Kompromiss: Entweder UMTS-Zugang oder USB-Speicher

Screenshot La Fonera 2.0n Fon-Router La Fonera 2.0n: Freigaben FTP SMB
Screenshot: teltarif.de
Mit angeschlossenem Speicher - wahlweise auch mehrere an einem USB-Hub - machen die mitgelieferten oder nachinstallierbaren Add-ons richtig Spaß. Ohne dass der Computer eingeschaltet und mit dem Netz verbunden sein muss, lädt La Fonera Bilder und Videos aus dem USB-Speicher zu Googles Picasa und YouTube, zu Flickr und zu Facebook hoch, nachdem der Anwender einmalig seine Zugangsdaten dem Router mitgeteilt hat. Gegenüber Bit-Torrent- Netzen hat La Fonera 2.0n keine Berührungsängste und mit nur einem Klick lädt der Router einen Drucker- und auch einen Medienserver nach. Und der Ton? Der speist sich aus einer USB-Soundkarte, wie es sie bei jedem PC-Händler für weniger als 10 Euro gibt. So wird der Router auch zum Internet-Radio, wenngleich der Senderwechsel über die Management-Konsole geschehen muss.

Insgesamt liefert La Fonera 2.0n einen runden, auf Spaß und Web 2.0 ausgerichteten Eindruck. Im Test stellen sich aber auch mit aktueller Firmware 2.3.0.0 Schwachpunkte heraus. Ein Kompromiss lautet: Entweder UMTS-Zugang oder USB-Speicher. Hier haben wir genau geprüft, doch trotz drei getesteter und mit Strom versorgter Hubs und drei unterschiedlichen UMTS-Sticks mit ebenso drei unterschiedlichen Netzen will die Einwahl ins Mobilfunknetz nicht gelingen. Direkt am Hub angeschlossen funken die Sticks fröhlich und lassen auch Videochat und VoIP-Verbindungen durch.

Haben Besitzer älterer Macs Schwierigkeiten beim drahtlosen Surfen über das private Netz, dann bietet sich die fixe Einstellung der WLAN-Verschlüsselung auf WPA2 an - diese "Macke" hatten schon die kleinen, weißen Fonera-Router. Und der Schönheitsfehler, dass jede aus der La Fonera 2.0n heruntergeladene Datei auf den Namen "luci" hört, ist ganz sicher ein Grund, dass das nächste Firmware-Update bald kommt.

Das Urteil: Empfehlenswerter Router

Für 79 Euro gibt es keinen "cooleren" Router als La Fonera 2.0n. Der Preis ist sicher scharf kalkuliert, vielleicht von Fon auch subventioniert - doch wenn es bis auf die Anmeldung keinen wirklichen Zwang am aktiven Fonero-Dasein gibt, dann bleibt am Ende das Urteil: empfehlenswert - für die Generation der Digital Natives sogar uneingeschränkt.