Router-Test

Die AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7390 im Router-Test

Trotz großen Funktionsumfangs gewohnt einfach zu bedienen
Von Jan Rähm

Die Multifunktionsbox FRITZ!Box des Berliner Herstellers AVM erfreut sich hierzulande großer Beliebtheit: Das Unternehmen darf sich rühmen, mit seiner DSL-Hardware in Deutschland mit Abstand Marktführer zu sein. Allerdings hat AVM zuletzt seine große Fangemeinde auch auf eine harte Geduldsprobe gestellt, indem es die zur CeBIT 2009 erstmals präsentierte FRITZ!Box Fon WLAN 7390 erst gegen Ende des vergangenen Jahres langsam in den Handel brachte. Noch jetzt im April ist die FRITZ!Box Fon WLAN 7390 in den Shops nicht in ausreichender Zahl vorrätig, auch wenn AVM nun immer größere Mengen in den Verkauf bringt. Was nun aber macht die neue FRITZ!Box aus? Wir haben die FRITZ!Box Fon WLAN 7390 im Test auf die Probe gestellt.

Mehr als der Standard

Foto-Vergleich: Neues FRITZ!Box-Design (oben) und altes Vergleich: Neues und altes FRITZ!Box-Design
Fotos: AVM
Streng genommen ist die FRITZ!Box Fon WLAN 7390 nur ein Internet-Router. Allerdings bringt sie noch eine ganze Reihe an Funktionen und Ausstattungsdetails mit, die wahrlich keinen Standard in diesem Segment darstellen. Das fängt schon beim integrierten Modem an: Während die meisten Modem-Router mit nur einem bestückt sind, auch die Vorgänger-FRITZ!Box Fon WLAN 7270, bringt die FRITZ!Box Fon WLAN 7390 derer gleich zwei mit. Eines dient zum Anschluss an ADSL-Leitungen. Dank des zweiten Modems kann die Box die Internetverbindung auch über eine VDSL-Leitung herstellen und ermöglicht so eine Bandbreite von derzeit bis zu 100 MBit/s im Downstream.

Auch im Bereich "Netzwerk" ist die FRITZ!Box Fon WLAN 7390 etwas potenter als viele Konkurrenzprodukte. Verkabelt stellt die Hardware über vier Gigabit-Ethernet-Ports die Verbindung zu anderen Netzwerk-Geräten her. Sie ermöglichen Transferraten von deutlich über 90 MB/s. Drahtloses Netzwerk (WLAN) stellt die FRITZ!Box Fon WLAN 7390 auch bereit, sogar gleich zweimal. Es ist ein sogenannter Dual-Band-WLAN-Accespoint verbaut. Er ermöglicht gleichzeitig drahtlose Netzwerkverbindungen im 2,4-GHz-Band und im 5-GHz-Band gemäß der Standards bis IEEE 802.11n. Dank der Dualband-Funktion müssen sich Besitzer der FRITZ!Box Fon WLAN 7390 nun nicht mehr entscheiden, welches Frequenzband sie nutzen wollen. Ein weiterer Vorteil: WLAN-Geräte, die nur nach 802.11g funken, bremsen nicht mehr den n-Standard aus.

Telefonanlage, Netzwerkspeicher und Media-Streaming

FRITZ!Box Fon WLAN 7390 FRITZ!Box Fon WLAN 7390
Foto: teltarif.de
Das kleine Plus gegenüber anderen WLAN-Routern zeigt sich auch an den gleich zwei USB-Anschlüssen. Die Konkurrenz bringt, wenn überhaupt, meist nur einen USB-Port mit. Darüber können Anwender Drucker, Massenspeicher oder einen UMTS-Surf-Stick anschließen. Letzterer kann dann als quasi drittes Modem dienen und die Verbindung ins Internet aufbauen und diese den angeschlossenen Rechnern zur Verfügung stellen. Die Inhalte des angeschlossenen Massenspeichers wie USB-Sticks oder USB-Festplatten gelangen auf mehreren Wegen ins interne Netzwerk. Einerseits dient die FRITZ!Box als Netzwerk-Speicher (NAS, Network Attached Storage) und bietet die Daten über das Samba/CIFS-Protokoll feil, das so ziemlich jedes derzeit auf dem Markt erhältliche Betriebssystem versteht. Außerdem kann der Zugriff über das File Transfer Protocol (FTP) erfolgen.

Wer nun aber Medien wie Bilder, Musik oder Filme auf dem Massenspeicher liegen hat, der kann diese medialen Inhalte auch an entsprechende Endgeräte streamen. Dafür beherrscht die FRITZ!Box Fon WLAN 7390 den UPnP-AV-Standard. Obendrein bringt die FRITZ!Box noch einen integrierten Speicher mit, der auf Flash basiert. Mit nur 512 MB Speicherkapazität ist dieser jedoch etwas schlank geraten. FRITZ!Box Fon WLAN 7390 Benutzeroberfläche FRITZ!Box Fon WLAN 7390
Screenshot: teltarif.de

Noch ein weiteres Ausstattungsdetail lässt die FRITZ!Box Fon WLAN 7390 dem Titel "eierlegende Wollmilchsau" noch näher kommen: In der Box ist eine vollwertige Telefonanlage untergebracht. Diese unterstützt intern sowohl ISDN- als auch analoge oder VoIP-Endgeräte und bindet DECT-Telefone wie die AVM-eigenen Modelle MT-D oder MT-F ein. Extern kann die FRITZ!Box ISDN- und analoge Leitungen nutzen und zusätzliche VoIP-Verbindungen zum Telefonieren und Faxen aufbauen. Ein Faxserver sowie auf Wunsch mehrere Anrufbeantworter komplettieren die Ausstattung. Die Inbetriebnahme der Telefonanlage hat AVM recht einfach gestaltet, so dass auch Laien und technisch eher ungeübten Anwendern dank diverser Assistenten die Einrichtung gelingt. Abgerundet wird die Telefonanlage durch Komfort-Funktionen wie Weckruf oder die Möglichkeit, Tageszeit-abhängige Preselection-Angebote einzurichten.

Für ambitioniertere Nutzer: Client für dynamische Internetadressen

Die AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7390 bringt wie schon der Vorgänger 7270 einen Client für dynamische Internetadressen mit. So wird die FRITZ!Box dank einer leicht merkbaren Adresse von Anbietern wie DynDNS auch über das Internet erreichbar. Wer auf seine Daten von fremden Netzwerken aus sicher zugreifen muss, der kann auf den integrierten VPN-Server zurückgreifen.

Auf der zweiten Seite unseres Testberichts erfahren Sie mehr über unsere Erfahrungen bei der Benutzung der AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7390.