Prepaid: 10-Euro-Tarife der Netzbetreiber im Vergleich
Ende vergangener Woche hat Vodafone neue Prepaid-Tarife angekündigt. CallYa Smartphone Special und CallYa Smartphone Allnet-Flat bekommen mehr Datenvolumen und Inklusivleistungen für Auslandsgespräche. Im Gegenzug wird der Tarif CallYa Smartphone International eingestellt. Ab heute sind die neuen Preismodelle für Neu- und Bestandskunden verfügbar.
Die Prepaid-Tarife bieten den Nutzern mehr Flexibilität als ein Laufzeitvertrag. Zudem sind die Angebote oft mit deutlich geringeren Fixkosten als Postpaid-Preismodelle verbunden. Doch was bekommt man für knapp 10 Euro Grundgebühr als Wertkarten-Nutzer bei der Deutschen Telekom, bei Vodafone und bei o2? Wir haben MagentaMobil Prepaid M, CallYa Smartphone Special und o2 my Prepaid S miteinander verglichen.
Abrechnung im Vier-Wochen-Takt
Vergleich zu 10-Euro-Prepaidtarifen
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Allen genannten Tarifen gleich ist die Abrechnung im vierwöchigen Rhythmus, der sich im Prepaidbereich mittlerweile bei fast allen deutschen Anbietern durchgesetzt hat. Das heißt, die Grundgebühr von 9,95 Euro beim Telekom-Tarif MagentaMobil Prepaid M bzw. 9,99 Euro bei Vodafone CallYa Smartphone Special und o2 my Prepaid S wird alle 28 Tage fällig. Anders ausgedrückt: Der Grundpreis wird 13 Mal pro Jahr fällig.
Wenn es um den mobilen Internet-Zugang geht, so haben die Prepaidkunden aller Netzbetreiber "LTE max." zur Verfügung. Vodafone wirbt mit bis zu 500 MBit/s, die Telekom mit maximal 300 MBit/s und o2 mit höchstens 225 MBit/s. In der Praxis bietet Vodafone an Hotspots bis zu 1 GBit/s an und auch im Telekom-Netz haben wir schon mehr als 300 MBit/s gemessen. In den meisten Fällen werden allerdings die offiziellen Maximalwerte nicht erreicht.
Vodafone punktet mit 2,5 GB Highspeed-Datenvolumen
Interessenten, denen es auf möglichst viel Datenvolumen ankommt, sind bei Vodafone am besten aufgehoben. Boten die Düsseldorfer bislang im CallYa Smartphone Special schon 2 GB Highspeed-Surfvolumen in jedem Abrechungszeitraum an, so sind es jetzt 2,5 GB, was den Abstand zu den vergleichbaren Preismodellen der beiden anderen Netzbetreiber noch vergrößert. Telekom- und o2-Kunden bekommen im jeweiligen 10-Euro-Tarif nur jeweils 1,5 GB Surf-Volumen.
Die Deutsche Telekom bietet allerdings einen Mehrwert, den es so bei Vodafone und o2 nicht gibt: Zusätzlich zum mobilen Datenvolumen haben die Kunden eine Internet-Flatrate zur Verfügung, die an den WLAN-Hotspots des Bonner Telekommunikationsdienstleister genutzt werden kann. Zudem bietet nur die Telekom neben dem regulierten EU-Roaming zumindest auch die Nutzung des Inklusiv-Datenvolumens in der Schweiz an.
Allnet-Flat nur bei o2
Kunden, die über ihren Prepaid-Tarif auch viel und in unterschiedliche Netze telefonieren, kommen mit dem o2 my Prepaid S am besten weg. Als einziger unter den vorausbezahlten 10-Euro-Tarifen bietet dieser auch eine Allnet-Flat für Telefonate und den SMS-Versand. Bei Telekom und Vodafone ist nur eine Sprach- und Text-Flatrate für die netzinterne Kommunikation enthalten.
Im CallYa Smartphone Special haben die Kunden abseits der netzinternen Flatrate in jedem Abrechnungszeitraum 200 Einheiten für Telefonate und den SMS-Versand innerhalb Deutschlands sowie von Deutschland ins EU-Ausland zur Verfügung. Beim MagentaMobil Prepaid M von der Telekom sind es nur 100 Gesprächsminuten, die zudem nur innerhalb Deutschlands gelten. Der SMS-Versand in Fremdnetze wird generell mit 9 Cent tarifiert.
Neukunden-Aktion bei o2
Bei o2 profitieren Neukunden derzeit von einem 150-GB-Datenpaket, das die Anwender einmalig kostenlos bekommen, wenn sie im Zeitraum bis zum 14. Januar 2020 ihr Prepaid-Guthaben um mindestens 15 Euro aufladen. Das Bonus-Datenpaket ist für die Dauer von einem Abrechnungszeitraum nutzbar.
Bei allen Netzbetreibern bekommen Neukunden, die ihre bestehende Handynummer mitbringen, derzeit einen Bonus. Dieser beträgt bei der Telekom 24,95 Euro, bei Vodafone und o2 sind es 25 Euro. Wer sich für die Rufnummernmitnahme interessiert, sollte allerdings berücksichtigen, dass der bisherige Anbieter für die Rufnummernportierung Gebühren von bis zu 30 Euro erheben kann.
Prepaid: 10-Euro-Tarife der Netzbetreiber im Vergleich
T-Mobile | o2 | Vodafone | |
---|---|---|---|
Tarif | Magenta Mobil Prepaid M | My Prepaid S | CallYa Smartphone Special |
Einmaliges Bereitstellungsentgelt | 9,95 | - | - |
Startguthaben | 10,00 | 1,00 | - |
Grundgebühr | 9,95 | 9,99 | 9,99 |
Laufzeit | 28 Tage | ||
Inklusivminuten nach Festnetz und Mobilfunk |
100 | Flat | 200 Einheiten, jede weitere 0,09 |
SMS | 0,09 | Flat | |
Flatrates | Gespräche: T-Mobile, Mobilbox SMS: T-Mobile |
Allnet-Flat | Gespräche: Vodafone, Heimatnetz, Mobilbox SMS: Vodafone |
Down- / Upstream in MBit/s |
300 / 50 | 225 / 50 | 500 / 100 |
Datenvolumen | 1,5 GB | 1,5 GB | 2,5 GB |
VoLTE-Unterstützung | nein | ja | nein |
Stand: 15. Oktober 2019. Preise in Euro. |
eSIM derzeit nur von der Telekom
Eine Besonderheit gibt es für Kunden, die Smartphone mit eSIM verwenden möchten. Während Vertragskunden bei allen drei Netzbetreibern längst die Möglichkeit haben, ein eSIM-Profil anstelle einer physischen SIM-Karte zu bekommen, ist dieses Feature im Prepaidbereich bislang nur bei der Telekom verfügbar. Vodafone- und o2-Kunden sind demnach zwingend auf eine herkömmliche Betreiberkarte und ein passendes Endgerät angewiesen.
Wenn es um Telefonate über LTE (VoLTE) und WLAN (VoWiFi) geht, hat wiederum o2 die Nase vorn. Die Telefónica-Marke bietet auch Prepaidkunden beide neuen Telefonie-Betriebsarten an. Bei Telekom und Vodafone ist zumindest die LTE-Telefonie in Planung, derzeit aber noch nicht verfügbar.
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