Neuer Browser

Opera Reborn: WhatsApp und Co. im Browser nutzen

Die neueste Version von Opera integriert Messenger-Dienste wie WhatsApp direkt in den Browser, sodass diese ohne zusätzliche Software am Desktop genutzt werden können.
Von David Rist

Der Opera-Browser gehört zu den Urgesteinen des Internets: Bereits vor mehr als 20 Jahren ist die erste Version des in Norwegen entwickelten Internet­browsers veröffentlicht worden. Markt­führer unter den Browsern ist Opera nie gewesen, konnte dafür aber immer mit Features abseits des Mainstreams aufwarten. Und so verwundert es nicht, dass Opera auch in der 45. Version vieles anders macht als die Konkurrenz. Die aktuelle stabile Version mit dem Codenamen "Reborn" bringt sogar selbst für einen Opera-Browser ungewöhnlich viele neue Features mit.

Messenger­dienste direkt im Browser nutzen

Das wohl markanteste neue Feature dürfte die direkte Integration der Messenger­dienste WhatsApp, Telegram und Facebook Messenger sein. Sie können nun, ohne zusätzliche Software oder Plug-Ins, einfach im Browser genutzt werden. Dabei hat Opera eigentlich gar keine eigene Software eingebaut, sondern nutzt einfach die Web-Versionen der entsprechenden Messenger. Weitere Messenger­dienste, außer den drei genannten, können momentan nicht genutzt werden.

Einrichtung geht schnell und einfach

Screenshot von WhatsApp im Opera-Browser Für den WhatsApp-Log-In genügt das Scannen eines QR-Codes mit dem Smartphone
Bild: Screenshot / teltarif.de
Nachdem man die aktuelle Version des Opera-Browsers herunter­geladen und installiert hat, kann man sofort mit der Einrichtung der Messenger­dienste beginnen. An der linken Seiten­leiste sind standard­mäßig WhatsApp und der Facebook Messenger verfügbar. Durch einen Rechts­klick auf eben diese Seiten­leiste lassen sich die Elemente anpassen. So kann dann auch Telegram auf die Seiten­leiste geholt werden oder die bereits vorhanden Messenger wieder entfernt werden, falls dies gewünscht ist.

Screenshot von WhatsApp im Opera-Browser Für den WhatsApp-Log-In genügt das Scannen eines QR-Codes mit dem Smartphone
Bild: Screenshot / teltarif.de
Die Einrichtung der einzelnen Messenger­dienste geht schnell und unkompliziert. Zunächst muss dem jeweiligen Messenger Zugriffs­rechte auf Kamera und Mikrofon eingeräumt werden und schon kann es losgehen. WhatsApp nutzt für das Log-In einen QR-Code, welcher mit der WhatsApp-Version auf dem Smartphone gescannt werden muss. Anschließend synchronisiert sich die Desktop-Version im Opera-Browser mit dem Smartphone und man kann auf alle seiner Chats zugreifen.

Die Implementierung des Facebook Messengers verläuft sogar noch einfacher. Wer am Computer bereits mit seinem Facebook-Account eingeloggt ist, muss diesen lediglich bestätigen und ist mit einem Klick eingeloggt. Telegram-Nutzer müssen zunächst die Handy­nummer angeben, mit der sie Telegram auf dem Smartphone nutzen. Anschließend bekommt man einen Code zur Verifizierung auf das Smartphone geschickt. Nachdem dieser am Desktop eingegeben wurde, ist auch die Einrichtung von Telegram abgeschlossen.

Mit der Tasten­kombination Strg-Shift-M kann schnell zwischen den verschiedenen Messengern gewechselt werden. Wer sich anschließend wieder ausloggen möchte, findet links oben drei kleine Punkte. Ein Klick darauf öffnet die Einstellungen, unter denen sich auch der Abmelde-Button findet.

Ebenfalls neu: Personalisierte Nachrichten

Screenshot der "Personalisierten Nachrichten" im Opera-Browser Ebenfalls neu in Opera 45: Personalisierte Nachrichten verschiedener Quellen, direkt im Browser
Bild: Screenshot / teltarif.de
Über die schwarze Seiten­leiste gelangt man außerdem zu den persönlichen Lese­zeichen, zum Verlauf, zu den Browser-Erweiterungen und auch zum neuen Feature "personalisierte Nachrichten". Hier kann man seine bevorzugten Nachrichten­seiten speichern und bekommt dann eine bebilderte Übersicht aller aktuellen News. So können diese zusammen gesichtet werden und erst wenn man einen Artikel anklickt, gelangt man auf die eigentliche Webseite.

Natürlich erlaubt Opera wie auch bisher die Integration von RSS-Feeds. Zudem ist der integrierte Ad-Blocker über­arbeitet worden und aktualisiert die Seite nun automatisch, wenn dieser ein- oder ausgeschaltet wird. Als Rendering-Engine kommt Chromium 58 zum Einsatz. Ein erster Eindruck hinterlässt das Gefühl, Opera dürfte in etwa so schnell sein wie Googles Chrome-Browser - also ist man mit Opera "Reborn" recht flott unterwegs. Alles in allem bleibt ein sehr positiver Eindruck: Der neue Opera bringt einiges mit, was ihn von den allseits bekannten Browsern Chrome und Firefox unterscheidet und dürfte diesen Browsen darüber hinaus in Nichts nachstehen.

Übrigens, mit Opera lässt sich schon seit längerem ganz einfach eine verschlüsselte VPN-Verbindung aufbauen, ganz ohne zusätzliche Software oder Plug-Ins. In einem weiteren Artikel erklären wie Ihnen, wie Sie die Gratis-VPN bei Opera nutzen.

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