Olympia im Netz

Probleme bei Olympia-Livestreaming über Hybrid-TV

Geräte einiger Hersteller können Streams nicht wiedergeben
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Probleme bei Olympia-Livestreaming über Hybrid-TV Probleme bei Olympia-
Livestreaming über Hybrid-TV
Bild: ZDF, Screenshot: teltarif.de
Für große Verärgerung bei Fernsehzuschauern sorgt der Verzicht von ARD und ZDF auf die Parallelübertragung der Olym­pischen Sommer­spiele in London in den Digital­kanälen wie Eins­Festival oder ZDFinfo. Bei den vergangenen sportlichen Groß­er­eig­nissen nutzten die Öffentlich-Rechtlichen jeweils ihre Zusatz­kanäle, um parallel laufende Wett­kämpfe und Be­geg­nungen zeitgleich zu den Haupt­pro­grammen live zu übertragen. Der Zuschauer konnte wählen, welche Sportart oder Be­geg­nung er sich ansehen wollte.

Diesmal übertragen ARD und ZDF jedoch - wie berichtet - die wichtigsten Entscheidungen im Fernsehen nur im Rahmen ihrer Hauptprogramme. Parallel laufende Wettkämpfe sind lediglich als Livestreams im Internet zu sehen. Zahlreiche Personen drückten ihre Empörung darüber in einschlägigen Sport- oder Medien-Foren im Internet aus. Viele sind offenbar nicht bereit, sich an den PC zu setzen oder ihr Smartphone auszupacken, um Live-Sport aus London zu sehen.

Zwar bieten ARD und ZDF im Rahmen ihrer Mediatheken ein Angebot für Hybrid-TV-Geräte an, mit denen Zuschauer die sechs Zusatz-Streams auch bequem vom Fernsehsessel aus ansehen können. Doch bislang besitzt der Großteil der deutschen Haushalte noch kein entsprechendes HbbTV-taugliches Fernsehgerät oder Set-Top-Box mit Internetanbindung über die so genannte "Red Button"-Funktion.

Bei einigen Hybrid-TV-Modellen bleibt der Bildschirm schwarz

Probleme bei Olympia-Livestreaming über Hybrid-TV Probleme bei Olympia-
Livestreaming über Hybrid-TV
Bild: ZDF, Screenshot: teltarif.de
Für zusätzlichen Frust sorgt die Tatsache, dass die sechs Livestreams offensichtlich von einigen Hybrid-Empfängern gar nicht dargestellt werden können. Am Donnerstag zum Beispiel übertrug das ZDF mehrere parallel stattfindende Begegnungen des olympischen Fußball-Turniers im Rahmen der Mediathek live. Es kam jedoch bei einigen Fernsehzuschauern nach Aufruf der Olympia-App in den Hybrid-Portalen ein Hinweis, dass der Stream nicht angeschaut werden kann, da das genutzte Endgerät keine HbbTV-konforme Livestream-Wiedergabe unterstütze. Aufgezählt wurden namhafte Hersteller, unter anderem Humax oder Telestar. Wie es auf der Hinweistafel der ZDF-Mediathek hieß, habe man sich bis zuletzt bemüht, dass möglichst viele Hybrid-Geräte die Livestreams auch wiedergeben können, bedaure jedoch, dass die Wiedergabe mit den Geräten einiger Hersteller nicht möglich sei.

Auch beim teltarif.de-Test mit einem DVD-Player von Philips inklusive Anbindung zum SmartTV-Portal "NetTV" blieb der Bildschirm schwarz und wir bekamen nach einem Timeout beim Aufruf des Streams nur die entsprechende Hinweistafel. Dabei war Philips in der Liste der Hersteller, welche die Streams nicht darstellen können, gar nicht aufgezählt. Wie es in der Hinweistafel weiter heißt, ermögliche eventuell die Aufspielung eines Firmwareupdates eine korrekte Darstellung. Für unseren DVD-Player lag jedoch kein entsprechendes Update vor.

TechniSat und VideoWeb ermöglichen Zugang zum Olympia-Angebot

Einige Hersteller ziehen jedoch offenbar erst jetzt zum Start der Spiele nach und ermöglichen einen Zugang zum Olympia-Angebot der Öffentlich-Rechtlichen: Die Zuschauer von TechniSat-Geräten etwa können sich erst seit dem gestrigen Donnerstag ihr Olympia-Programm über die HbbTV-fähigen Digitalreceiver "DigiCorder Isio" und "Digit Isio" sowie die TVs "MultyVision Isio" und "TechniLine 40 HD-I" individuell zusammenstellen. Das umfangreiche Zusatzangebot von ARD und ZDF sei über den roten Knopf der Fernbedienung mit der "Red-Button"-Funktion verfügbar, wie der Hersteller mitteilt.

Auch Besitzer der Set-Top-Boxen des Herstellers VideoWeb können die Live-Übertragungen der öffentlich-rechtlichen Sender von den Olympischen Spielen in London ab sofort direkt miterleben, wie das Karlsruher Unternehmen bekanntgab. Eventuell ziehen noch weitere Gerätehersteller in letzter Minute nach und ermöglichen so Zugang zum interaktiven Angebot von ARD und ZDF.

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