Neue o2-Tarife jetzt verfügbar: Teurer und mehr drin
Anfang 2023 verkündete Telefónica, im Laufe der kommenden Monate die Grundgebühren für seine Tarife zu erhöhen. Gleichzeitig sollten sich die Inklusivleistungen für die Kunden verbessern. Die neuen o2-Tarife für Kunden mit Laufzeitverträgen wurden noch im Januar vorgestellt. Es folgten neue Prepaid-Angebote. Ab sofort werden die neuen Angebote nun vermarktet. Die bisherigen Preismodelle sind nur noch für Bestandskunden verfügbar.
Neue o2 Tarife jetzt verfügbar
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Monatlich (oder alle vier Wochen) 3 Euro mehr
Egal ob Vertrag oder Prepaidkarte: Die neuen Tarife sind in jedem Abrechnungszeitraum 3 Euro teurer als die bisherigen Angebote. Dafür bekommen Postpaid-Kunden mehr Datenvolumen bzw. einen schnelleren mobilen Internet-Zugang. Nutzer von Prepaidkarten haben ebenfalls mehr Highspeed-Surfvolumen zur Verfügung. Dazu kommt eine "Weitersurf-Garantie", die nach Verbrauch des Highspeed-Kontingents greift.
o2 Mobile Volumentarife
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Grafik: Telefónica
Unverständlich ist, dass Prepaidkunden von o2 immer noch keinen Zugang zum 5G-Netz erhalten. Dieser ist bei den Mitbewerbern Telekom und Vodafone mittlerweile Standard. Nach der LTE-Einführung war Telefónica sogar Vorreiter bei der Freischaltung des Netzstandards für fast alle Kunden. Immerhin steht aber "LTE max" zur Verfügung. Das sind im o2-Netz 225 MBit/s im Downstream.
Höchste Geschwindigkeit weiterhin nur mit Unlimited-Max-Vertrag
Vertragskunden in den neuen o2 Mobile Preismodellen erhalten nun generell den 5G-Zugang. Die Beschränkung auf höherwertige Verträge entfällt. Allerdings bleibt es dabei, dass die Telefónica-Marke kein "5G max" anbietet, obwohl es dazu bis Ende Januar einen Testlauf gab. o2 beschränkt sich weiterhin auf 500 MBit/s im Downstream, was in der Regel mehr als ausreichend sein sollte.
Die höchste Datenübertragungsgeschwindigkeit gibt es nach wie vor nur für Kunden im Unlimited-Max-Tarif, der jetzt 62,99 Euro pro Monat anstelle der bisherigen 59,99 Euro monatlich kostet. Gestartet war der Tarif ursprünglich sogar mit einem Monatspreis von 49,99 Euro, sodass die Preiserhöhung seit Start der Unlimited-Preismodelle recht deutlich ist. In "kleineren" Postpaid-Tarifen beschränkt o2 die Übertragungsgeschwindigkeit wie bisher auf 300 MBit/s.
o2 Mobile Unlimited-Tarife
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Grafik: Telefónica
In den Volumentarifen bekommen die Kunden mehr Inklusivvolumen als in den bisherigen Preismodellen. Für 5 Euro Aufpreis pro Monat sind auch weiterhin die Boost-Verträge mit doppeltem Datenvolumen und der o2-Connect-Option verfügbar. Mit Connect bekommen die Kunden ohne monatliche Extrakosten bis zu drei gleichberechtigte SIM-Karten (ggf. auch als eSIM) für Anrufe, SMS und den mobilen Internet-Zugang sowie bis zu sieben zusätzliche Datenkarten.
Unlimited-Tarife mit mehr Surfgeschwindigkeit
In den beiden "kleineren" Unlimited-Verträgen erhöht o2 die Übertragungsgeschwindigkeit für den mobilen Internet-Zugang: Im o2 Mobile Basic für 32,99 Euro im Monat surfen die Kunden mit bis zu 3 MBit/s im Downstream (im alten Tarif 2 MBit/s), im o2 Mobile Unlimited Smart für 42,99 Euro monatlich stehen bis zu 15 MBit/s zur Verfügung (im Alttarif 10 MBit/s).
o2 stattet Prepaid-Tarife mit 384-kBit/s-Flatrate aus
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o2 Grow gibt es nicht mehr als eigenständigen Vertrag. Stattdessen ist die Funktion in allen neuen o2-Mobile-Volumentarifen enthalten. In der Tarifstufe S bekommen die Kunden jedes Jahr 1 GB mehr Datenvolumen, in der Tarifstufe M erhöht sich das Surfvolumen für treue Kunden jährlich um 5 GB, in der Tarifstufe L um 10 GB. In einem eigenen Beitrag haben wir die alten und neuen o2-Vertragstarife miteinander verglichen.
Prepaid-Tarife mit "echter" Daten-Flatrate
Die neuen Prepaid-Angebote von o2 kosten im ersten, vierwöchigen Abrechnungszeitraum genauso viel wie die alten Tarife: Je nach inkludiertem Datenvolumen 9,99, 14,99 bzw. 19,99 Euro. Danach erhöht sich der Grundpreis - wie bei den Vertragstarifen - um 3 Euro je Abrechnungszeitraum. Somit werden die Prepaid-Preismodelle jährlich 39 Euro teurer, da die Grundpreise 13 Mal pro Jahr anfallen. Vertragskunden zahlen pro Jahr insgesamt 36 Euro mehr als in den vergleichbaren alten Tarifen.
Wie bei den o2-Mobile-Volumentarifen packt der Netzbetreiber als Ausgleich mehr Inklusivvolumen in die Tarife. Je nach Preisstufe stehen in jedem Vier-Wochen-Abrechnungszeitraum 6, 12 oder 18 GB ungedrosseltes Datenvolumen zur Verfügung. Bisher waren es 3,5, 6,5 und 12 GB. Unverändert erhalten bleiben die Jahrespakete und der grundgebührfreie 9-Cent-Tarif.
Das kann die neue "Weitersurf-Garantie"
Neu bei o2 Prepaid ist die "Weitersurf-Garantie". Das heißt, der Netzbetreiber verzichtet auf eine harte Daten-Drossel nach Verbrauch des jeweiligen Inklusivvolumens. Stattdessen stehen bis zu 384 kBit/s im Downstream zur Verfügung - als echte Flatrate, die immer noch zum Surfen, Chatten, Mailen und für Internetradio- und Musik-Streaming ausreicht. Wie gut das in der Praxis klappt, werden wir im Rahmen eines Tests ermitteln.
Die neuen Prepaid-Tarife von o2
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Grafik: Telefónica
Die Innovation "Weitersurf-Garantie" kennen wir in abgewandelter Form (dauerhaft mindestens bis zu 1 MBit/s) von der ersten Generation der o2-Free-Tarife. Schade, dass die Telefónica-Marke das Feature nicht - ggf. mit ebenfalls nur noch 384 kBit/s - in die neuen o2-Mobile-Volumenverträge übernommen hat. Vermutlich wollte man diese Preismodelle nicht zu offensiv als Alternative zu den Unlimited-Tarifen positionieren. In jedem Fall hat Telefónica damit ein spannendes Prepaid-Alleinstellungsmerkmal geschaffen, das bedingt sogar als Ersatz für Telekom StreamOn und den Vodafone Pass dienen kann.