LTE von o2 im Test: Bis zu 48 MBit/s im Downstream
LTE von o2 im Test
Foto: o2
Am 3. Juli 2012 hat o2 den kommerziellen Betrieb seines
LTE-Mobilfunknetzes aufgenommen. Seinerzeit waren
Nürnberg und Dresden die ersten Städte, in denen der Münchner Netzbetreiber 4G
offiziell anbot. Auch in einigen anderen Regionen - beispielsweise in
München - war das Netz seinerzeit bereits im Aufbau.
Wir hatten im Vorfeld des Netzstarts getestet, was LTE von o2 in Nürnberg leistet. Im Herbst 2012 unternahmen wir einen weiteren Test in Frankfurt am Main. In beiden Städten war das LTE-Netz von o2 zwar fast flächendeckend verfügbar, oft aber noch mit schwachem Signal. In geschlossenen Räumen brach der Empfang oft noch zusammen. Smartphone oder Surfstick buchten sich ins UMTS- oder GSM-Netz um.
Netz im Laufe der vergangenen Monate deutlich erweitert
LTE von o2 im Test
Foto: o2
In der Zwischenzeit hat sich einiges getan. Zum einen hat o2 die LTE-Vermarktung
in zahlreichen weiteren Städten aufgenommen. Andererseits wurde das Netz aber
auch in den Regionen, in denen es schon vor mehr als einem Jahr vermarktet wurde,
weiter verdichtet. o2 hat darüber hinaus seine "Highspeed-Areas" erweitert und
auch das Umland der Städte zum Teil versorgt.
Im vergangenen Jahr war die LTE-Versorgung beispielsweise auf dem Nürnberger Christkindelsmarkt fast noch nicht vorhanden - obwohl die Franken-Metropole offiziell als versorgt ausgewiesen wurde. In diesem Jahr haben wir einen erneuten Test vorgenommen. Dazu hatten wir das Samsung Galaxy Note 3 im Gepäck.
Guter LTE-Empfang in Nürnbergs Innenstadt
In der Nürnberger Innenstadt verzeichneten wir nun fast überall - zumindest im Freien - guten LTE-Empfang. Auch im benachbarten Fürth war das 4G-Netz während unseres Tests fast überall mit gutem Signal vertreten. Zudem hat o2 nun auch weiter vom Stadtkern gelegene Siedlungen mit dem mobilen Breitband-Netz abgedeckt.
Gute Performance und schwache Ping-Zeiten
Foto: teltarif
Neben der Netzabdeckung haben wir auch die Performance des LTE-Netzes getestet.
Hier waren die Ergebnisse sehr unterschiedlich. Bei mittlerem Signalpegel
innerhalb eines Hauses kamen wir auf rund 15 MBit/s, während wir bei
Vollausschlag auf dem virtuellen S-Meter des Smartphones sogar rund 48 MBit/s
im Downstream erreichten. Damit lagen wir fast an der Grenze der 50 MBit/s,
die o2 derzeit vermarktet.
Auch der Upstream-Wert von 18 bis 20 MBit/s war durchaus ordentlich. Keine guten Resultate erzielten wir dagegen hinsichtlich der Ansprechzeiten. Ausgerechnet am Ort der besten Download- und Upload-Werte war der Ping mit 110 bis 120 ms sehr schlecht. Bei weiteren Messungen kamen wir auf etwa 50 bis 90 ms.
Nürnberg als "Vorbild" für andere Highspeed-Areas?
Der Test zeigt: Neben der Deutschen Telekom und Vodafone treibt auch o2 seinen LTE-Netzausbau voran. Städte, in denen der Empfang noch vor einem Jahr eher mäßig war, sind nun zum Teil schon sehr gut versorgt. Dabei könnten die Erfahrungen in Nürnberg ein Indiz dafür sein, welche Netzoptimierungen o2 auch in Städten plant, in denen LTE erst zu einem späteren Zeitpunkt gestartet wurde.
Die Performance konnte während unseres Tests durchaus mit VDSL-Anschlüssen im Festnetz mithalten. Optimierungsbedarf besteht aber bei den Pingzeiten, die dafür sorgen, dass bei der Internet-Nutzung noch kein echtes DSL-Feeling aufkommt. Die guten Messwerte dürften allerdings auch dadurch begründet sein, dass die Nutzerbasis des LTE-Netzes von o2 noch vergleichsweise klein ist. Der Betreiber lässt beispielsweise nur Kunden in aktuell vermarkteten Postpaid-Tarifen in sein 4G-Netz. Prepaid- und Discounter-Kunden sowie Nutzer älterer Preismodelle bleiben noch außen vor.