Protokoll

Offiziell: So bringt o2 das IPv6-Proto­koll ins Handynetz

Telefónica hat bestä­tigt, dass spätes­tens ab Juni alle Mobil­funk­kunden das IPv6-Proto­koll zur Verfü­gung haben. IPv4 bleibt parallel im Dual-Stock-Modus verfügbar.
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o2 bestätigt IPv6 für alle Kunden o2 bestätigt IPv6 für alle Kunden
Foto: Telefonica, Logo: o2, Montage: teltarif.de
Wie berichtet bringt Telefónica das IPv6-Proto­koll ins Mobil­funk­netz. Neukunden profi­tieren von dieser Ände­rung bereits seit Mitte April. Die Mobil­funk-Anschlüsse von Bestands­kunden sollen bis spätes­tens Juni umge­stellt werden. Nun hat der Münchner Mobil­funk-Netz­betreiber auch erläu­tert, wie die Ände­rung für den mobilen Internet-Zugang tech­nisch umge­setzt wird. Demnach bekommt der Internet-Zugangs­punkt (APN) von o2 ein Update, sodass Kunden künftig parallel das alte Internet-Proto­koll IPv4 sowie den neueren IPv6-Stan­dard nutzen können (Dual-Stack-Betrieb).

Das Update werde auto­matisch einge­spielt, wie Telefónica weiter mitteilte. Je nach Endgerät können Kunden IPv6 auto­matisch nutzen oder müssen dies manuell einstellen. Für Details zu den mögli­cher­weise erfor­der­lichen Einstel­lungen zur IPv6-Nutzung verweist o2 an den Herstel­lers des Smart­phones oder Tablets. Im Mobil­funk­netz der Deut­schen Telekom funk­tio­niert der Dual-Stack-Betrieb so, dass IPv6 bevor­zugt genutzt wird. Ist ein Dienst nicht über das neue Proto­koll erreichbar, so wird auto­matisch auf IPv4 zurück­gegriffen.

Ähnlich wie im Telekom-Netz soll die Nutzung auch bei o2 funk­tio­nieren. Wir werden IPv6 im Telefónica-Mobil­funk­netz auspro­bieren, sobald die in unserer Redak­tion genutzten SIM-Karten für den neuen Stan­dard frei­geschaltet sind. Der Dual-Stack-Betrieb wird noch für viele Jahre wichtig bleiben, denn alle Webseiten sind bereits mit IPv6 kompa­tibel. Auch viele ältere Geräte wie Drucker etc. können nur den älteren IPv4-Stan­dard nutzen.

IPv6 ist im o2-Netz nicht neu

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Foto: Telefonica, Logo: o2, Montage: teltarif.de
Neu ist IPv6 im o2-Netz nicht. So nutzen alle Kunden das neue Proto­koll, wenn sie über LTE tele­fonieren (VoLTE). Für DSL-Kunden des Münchner Konzerns ist IPv6 bereits seit fünf Jahren verfügbar. Die Telekom hat die Umstel­lung auf IPv6 im Mobil­funk­netz bereits durch­geführt. Voda­fone-Kunden warten auf die Ände­rung noch.

Hinter­grund der IPv6-Einfüh­rung ist die Knapp­heit der IPv4-Adressen. Das veral­tete Proto­koll ermög­licht die Nutzung von rund vier Milli­arden unter­schied­lichen Adressen. Es gibt aber bereits deut­lich mehr vernetzte Geräte. Dieses Problem soll mit IPv6 gelöst werden, da hier ein Viel­faches an IP-Adressen möglich sind.

Weiterer Vorteil sind neue Möglich­keiten zur Einrich­tung und Steue­rung von Heim­netz­werken sowie verbes­serte Ende-zu-Ende Verschlüs­selungen. Davon verspre­chen sich die Provider eine erhöhte Sicher­heit im Internet. IPv6 im Telekom-Mobil­funk­netz haben wir bereits getestet.

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