Testlauf

IPv6-Test im Telekom-Mobilfunknetz: Erste Erfahrungen

In dieser Woche startete der Friendly User Test für IPv6 im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom. Wir haben den "neuen" mobilen Internet-Zugang bereits ausprobiert.
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Wie berichtet hat die Deutsche Telekom anlässlich der Berliner IFA interessierte Kunden zu einem Friendly User Test für IPv6 im Mobilfunknetz eingeladen. Voraussetzung zur Teilnahme war eine Registrierung in der Telekom-hilft-Community und ein Android-Smartphone oder -Tablet. Wir haben uns für den Test registriert und hatten in den vergangenen Tagen die Möglichkeit, erste Erfahrungen mit dem veränderten Internet-Zugang im Telekom-Mobilfunknetz zu sammeln.

Die Telekom verwendet im Mobilfunknetz nach eigenen Angaben seit rund drei Jahren das Dual-Stack-Verfahren, das IPv4- und IPv6-Adressen parallel bereitstellt. Die IPv4-Adressen werden bekanntermaßen immer knapper und werden in absehbarer Zeit nicht mehr ausreichen, zumal immer mehr Endgeräte verwendet werden. Schon seit Jahren könne der Internet-Zugang mit IPv4 im Mobilfunk nur noch mit komplexen Übersetzungsmechanismen bereitgestellt werden, so die Telekom.

Telekom: "Neuere Endgeräte benötigen keine IPv4-Adresse mehr"

IPv6-Test im Telekom-Mobilfunknetz IPv6-Test im Telekom-Mobilfunknetz
Foto: teltarif.de
Neuere Endgeräte wie Smartphones und Tablets benötigen laut Telekom keine IPv4-Adresse mehr. Für diese Handhelds will der Netzbetreiber in Zukunft ausschließlich mit IPv6 arbeiten. Allerdings räumt der Netzbetreiber ein, dass viele Online-Dienste mit IPv6 noch nicht kompatibel sind. Dafür habe die Telekom Gateways installiert, die eine Übersetzung von IPv6 nach IPv4 vornimmt.

Bei Android-Geräten, die mindestens die Betriebssystem-Version 7 an Bord haben, ist sich die Telekom nach eigenen Angaben sicher, dass der reine IPv6-Zugang funktioniert. Daher startet der Testlauf zunächst mit solchen aktuelleren Smartphones und Tablets. Bei iPhone und iPad kommen laut Telekom wiederum völlig andere Mechanismen zum Tragen. Daher sollen die Apple-Geräte erst später in den Test mit einbezogen werden.

APN-Umschaltung für den IPv6-Testlauf

Zugang funktioniert nach APN-Änderung Zugang funktioniert nach APN-Änderung
Foto: teltarif.de
Wer am Friendly User Test teilnimmt, muss am Smartphone oder Tablet zunächst einen zusätzlichen Internet-Zugangspunkt (APN) einrichten, über den der ausschließliche IPv6-Zugang hergestellt wird. Damit soll das genutzte Endgerät nur noch über ein "Dummy-Interface" eine IPv4-Adresse bekommen, die jedoch keine direkte Internet-Verbindung hat. Diese Adresse veröffentlichen wir hier bewusst nicht, da es sich um einen geschlossene, nicht aber um einen öffentlichen Test handelt.

Für die Nutzung im Heimatnetz sollen die Testpersonen das APN-Protokoll IPv4/IPv6 wählen, für International Roaming dagegen IPv4. Trotz Routing des Internet-Zugangs über die Telekom sei es ansonsten denkbar, dass die Kunden mit dem Internet-Zugang im Ausland Probleme haben. Nach der Umschaltung des APN lässt sich über zwei Testseiten nachprüfen, ob nun tatsächlich wie gewünscht die ausschließliche IPv6-Verbindung zur Verfügung steht.

Auf Seite 2 lesen Sie, welche Dienste wir im Test problemlos nutzen konnten und in welchen Fällen der Internet-Zugang gestreikt hat.

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