Fortschritt

Vodafone: Mehr 5G+ im Mobilfunk-Netz

Bei Voda­fone (Deutsch­land) ist "5G+" jetzt für mehr als 15 Millionen Voda­fone-Kunden frei­geschaltet, sofern sie ein passendes Endgerät haben.
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Der Netz­betreiber Voda­fone (Deutsch­land) legt heute ein paar zusätz­liche Zahlen zu seinem Netz­ausbau vor. Demnach sei "5G+" (der Voda­fone-Begriff für 5G-SA) jetzt für mehr als 15 Millionen Voda­fone-Kunden frei­geschaltet, die schon über ein passendes Endgerät verfügen.

Mit 5G+/5G-SA sollen neben hohen Band­breiten auch sehr schnelle Latenz­zeiten möglich werden, weil das Netz wesent­lich schneller reagieren kann. "SA" steht für Stan­dalone, d.h. alles wird vom 5G-Core gesteuert, den sonst übli­chen "Unterbau" mit einem 4G-Netz (bei 5G-NSA = Non Stand Alone) braucht 5G-SA nicht.

Schnelle Reak­tions­zeiten sind beispiels­weise für Gaming-Fans wichtig oder Nutzer von Apps, die auf Virtual Reality (VR) oder Augmented Reality (AR) zugreifen, und so in möglichst kurzer Zeit große Daten­mengen bewegt werden müssen.

Normales 5G für 55 Millionen Menschen

Wasserturm in Dresden-Klotzsche. Hier hat Vodafone zahlreiche Richtfunk-Antennen für seinen Backbone montiert Wasserturm in Dresden-Klotzsche. Hier hat Vodafone zahlreiche Richtfunk-Antennen für seinen Backbone montiert
Foto: Picture Alliance/dpa/dpa-Zentralbild
"Normales 5G" sei für 55 Millionen Menschen in Deutsch­land verfügbar, sofern sie sich in einem von Voda­fone mit 5G versorgten Gebiet aufhalten und einen 5G-fähigen Mobil­funk­ver­trag (Prepaid oder Post­paid) von Original Voda­fone und ein passendes Endgerät haben.

Eine Netz-Analyse von Voda­fone zeigt: Immer mehr Menschen nutzen 5G. Der Daten­ver­kehr sei im Voda­fone 5G-Netz stark ange­stiegen, gegen­über dem Vorjahr wuchs das Daten­volumen um den Faktor acht.

Allein in der letzten Juni-Woche rauschten rund 1500 Tera­byte Daten durchs 5G-Netz von Voda­fone. Zum Vergleich: Mit dieser Daten­menge könnte man rund 120 Jahre am Stück Netflix-Filme streamen. Im Vorjahr waren es im selben Zeit­raum übri­gens noch "nur" etwa 200 Tera­byte Daten, die über das 5G-Netz trans­por­tiert wurden.

Die Daten­mengen die 5G heute, drei Jahre nach der Akti­vie­rung der ersten 5G-Stationen von Voda­fone über­trägt, seien längst deut­lich größer als jene, die LTE drei Jahre nach der Einfüh­rung trans­por­tierte.

Schon im Jahr 2021 wurden Deutsch­land­weit rund 30 Prozent mehr Daten im Mobil­funk­netz trans­por­tiert. Grund dafür sind immer mehr daten­inten­sive Apps und Services, welche die Kunden immer häufiger mit den Smart­phones im Alltag nutzen.

LTE weiter im Fokus

Neben 5G verliert Voda­fone aber auch die 4G-Technik (LTE) nicht aus den Augen, 4200 LTE-Baupro­jekte stehen auf der Agenda, und seit Jahres­beginn wurden 13.000 5G-Antennen an ca. 4300 Stand­orten montiert. Insge­samt funken jetzt bereits mehr als 34.000 5G-Sender im Voda­fone-Netz.

Die neue Technik-Chefin von Voda­fone Deutsch­land, Tanja Richter, erklärt, was sie vorhat: „Wir bauen neue Stationen, moder­nisieren bestehende Antennen-Technik und schalten an immer mehr Stand­orten 5G frei. Vieler­orts entkop­peln wir unser 5G-Netz voll­ständig von der bestehenden Infra­struktur und bringen damit blitz­schnelle Reak­tions­zeiten ins Netz“ sagt sie. „Der tägliche Einsatz unserer Tech­niker ist wichtig: Denn wir wollen die letzten noch verblei­benden Funk­löcher stopfen und überall schnelles Surfen möglich machen.“

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Voda­fone hat richtig erkannt, dass die Daten­mengen explo­sions­artig steigen und nur durch massiven Netz­ausbau gegen­gesteuert werden kann. Doch Netz­ausbau kostet viel Geld, und die bange Frage bleibt, ob die briti­sche Konzern­mutter hier spür­bare Verbes­serungen im Netz zulässt, bevor enttäuschte Kunden andere Netze "auspro­bieren" und viel­leicht dann dort bleiben.

In einer weiteren News geht es um: Orange und Másmóvil legen ihr Spani­enge­schäft zusammen.

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