Handynetz-Abdeckung: Viele neue Sender bundesweit
Wieder ist eine Woche vergangen. Für jeden neuen Sendemast, das Umrüsten von vorhandenen Stationen auf LTE oder 5G (bzw. 5G-SA oder „5G+“) schicken die Netzbetreiber eine einzelne Pressemitteilung, worin sie ausführlich lang und breit erklären, wie toll und wichtig ein gutes Netz ist. Wir haben aus diesen "Mammuttexten" wieder das Wesentliche für Sie herausgefiltert.
Die gute Nachricht: Es gibt noch wesentlich mehr Neu- und Ausbauten, etwa bei o2, die nur eine wöchentliche „Auswahl“ veröffentlichen. Und es gibt immer noch Orte, wo sich scheinbar nichts tut. Beispielsweise ein Ort mit 40 Einwohnern („da lohnt sich das nicht“), der aber jährlich von 80.000 Besuchern bestaunt wird: Mödlareuth an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Dort soll - wie zu hören war - jetzt etwas abseits ein Mast gebaut werden. Unklar ist, ob dieser den Ort (in einer Talsenke) auch erreicht.
Fangen wir an mit den aktuellen Meldungen, nach Bundesländern und darin nach Netzbetreibern sortiert.
Baden-Württemberg
Alle Netzbetreiber bauen fleißig aus: 4G und 5G
Foto: o2/Henning Koepke / www.henningkoepke.de
In Pfullendorf (Region nördlicher Bodensee) hat die Telekom neu gebaut. Damit senden 50 Stationen im Landkreis Sigmaringen, in zwei Jahren sollen es 74 sein, elf Standorte werden erweitert.
Böblingen liegt bei Stuttgart und hat jetzt 122 Standorte der Telekom im Landkreis, weitere 28 sind geplant. Bondorf und Leonberg (2) haben besseres Netz bekommen, u.a. mit 5G. Obwohl die „Haushaltsabdeckung“ mit nahezu 100 Prozent angegeben wird, sollen bis 2024 weitere 28 Standorte hinzukommen, an 26 Standorten wird LTE erweitert.
Der Ort Tettnang ist als Stammsitz des Virus-Jägers „Avia/AntiVir“ bekannt. Dort wird ein neuer Telekom-Sendemast gebaut, der 2023 laufen soll. Er wird 46 Meter hoch sein. 5G-DSS von o2 gibt es jetzt in Möckmühl, Zwiefalten und Boxberg.
Bayern
Kennen Sie Rennertshofen? Dort steht ein neuer Sender der Telekom. Der Ort liegt im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, wo aktuell 52 Standorte senden, in zwei Jahren sollen es 60 sein. Achtmal soll frisches LTE installiert werden. In Burgkirchen an der Alz steht jetzt auch ein neuer Telekom-Sender. Das liegt im Landkreis Altötting (aktuell 45 Standorte, bald 52). An drei Standorten wird LTE erweitert.
Vodafone hat in Tegernsee erstmals 5G-SA aktiviert. 17 weitere Bauprojekte sind geplant, 52 Standorte schon in Betrieb, 48 können schon LTE, vier nicht (nur GSM), 19 können schon 5G. Weitere 5G-Bauprojekte sollen in Holzkirchen (2x), Miesbach, Weyarn (2x), Fischbachau (2x), Schliersee und Rottach-Egern folgen. Vom LTE-Ausbau von Vodafone sollen Kreuth, Holzkirchen (2x), Miesbach, Weyarn (2x), Fischbachau und Schliersee profitieren.
Im Nürnberger Südwestpark arbeitet unter anderem die o2-Kundenbetreuung. Sie wird jetzt von 5G auf 3,6 GHz versorgt. In Irsee, Rinchnach und Buch a.Wald gibt es jetzt 5G-DSS von o2 auf 700 oder 1800 MHz.
Berlin
Die Bundeshauptstadt bekommt schnelles 5G auf 3,6 GHz (n78) in der Stillerzeile.
Brandenburg
Im Kreis Teltow-Fläming (TF) südlich von Berlin, hat die Telekom drei Standorte neu gebaut und fünf mit LTE erweitert: in Baruth/Mark (3), Niederer Fläming (2), Niedergörsdorf, Nuthe-Urstromtal und Trebbin. Niedergörsdorf und Trebbin versorgen die Bahnstrecke. Die Telekom betreibt insgesamt 88 Standorte im Landkreis, bald sollen es 105 sein, 31 bekommen mehr LTE.
Im Havelland steht nicht nur Herr Ribbecks Birnbaum, sondern in Nauen und Paulinenaue auch zwei erweiterte 5G-Standorte der Telekom. Weitere 41 Standorte werden folgen. Die Telekom betreibt im Landkreis Havelland jetzt 66 Standorte. Die Haushaltsabdeckung liegt bei rund 99 Prozent. Bis 2024 sollen weitere 41 Standorte hinzukommen. Zusätzlich sind an 21 Standorten Erweiterungen mit LTE geplant.
Der Landkreis Oberhavel im Umland von Berlin wird von aktuell 94 Standorten der Telekom versorgt. Einer ist brandneu, einer hat LTE bekommen, was Kunden in Gransee und Stechlin freut. Weitere 35 neue Orte werden folgen, 28 werden mehr LTE bekommen.
Vodafone hat in Seelow, Rehfelde, Hoppegarten und Petershagen/Eggersdorf erste Mobilfunkstationen mit 5G+/5G-SA in Betrieb genommen. 72 Mobilfunk-Stationen laufen im Kreis, 69 mit LTE, drei GSM-only, 48 sind mit 5G-Technologie ausgestattet. Zwei 5G-Sender sind für Hoppegarten und Märkische Höhe geplant. Denn 69 der 72 Mobilfunkstationen sind auch mit LTE-Antennen ausgestattet. Bis Mitte 2023 soll LTE in Lietzen, Bad Freienwalde (Oder) und Neuhardenberg ausgebaut werden. o2 hat 5G-DSS in Templin installiert.
Bremen
Die Hansestadt Bremen empfängt in der Feuerkuhle o2 von 5G im schnellen Band n78.
Hessen
Die Mobilfunk-Versorgung der Telekom in Twistetal (Kreis Waldeck-Frankenberg) sei jetzt „noch besser“. Durch eine Erweiterung vergrößert sich die Mobilfunk-Abdeckung dort. Im Landkreis senden jetzt 73 Standorte. Zehn weitere sollen in zwei Jahren dazukommen, 17 Standorte werden mit LTE ausgebaut.
Für Wetzlar hat die Telekom neu gebaut. Im Lahn-Dill-Kreis senden 103 Standorte, 13 weitere sind in Sicht, 19 bekommen mehr LTE.
Mecklenburg-Vorpommern
146 Standorte der Telekom senden rund um Ludwigslust-Parchim, 41 Standorte sind geplant. Fünf Standorte wurden neu gebaut, einer mit LTE erweitert, was Einwohner von Bülow, Crivitz, Göhlen, Hagenow, Neustadt-Glewe und Siggelkow freuen wird. Auch Bahnreisende oder Autobahnnutzer profitieren vom Ausbau, dem noch 39 mit mehr LTE ausgebaute Stationen folgen werden.
Niedersachsen
In Bispingen (Heidekreis) hat Telekom zwei von 73 Standorten mit LTE erweitert, neun Standorte werden neu dazu gebaut, 24 Standorte mit LTE ergänzt. Im Landkreis Diepholz wurde ein Standort neu gebaut und einer mit LTE erweitert, in Stuhr und Syke. Das macht dort 80 Standorte, bald 89. LTE wird 31 mal nachgerüstet.
Wer erinnert sich noch an den nervtötenden Song „Da-Da-Da“ der Band „Trio“? Die hatte ihren Wohnsitz in Großenkneten (Kreis Oldenburg/Niedersachsen). Dort wird nächstes Jahr ein funkelnagelneuer 40 Meter hoher Schleuderbeton-Mast mit Telekom-Sender aktiviert.
In der Stadt Braunschweig hat die Telekom vier Standorte um LTE erweitert. 106 Standorte senden dort, bis 2024 werden davon 52 Stationen mehr LTE bekommen.
In der Autostadt Wolfsburg wurde ein Standort neu gebaut, zwei wurden mit LTE erweitert. 66 Standorte bieten „nahezu 100 Prozent“ Haushaltsabdeckung, trotzdem werden noch fünf weitere Standorte dazukommen und 18 Standorte mit LTE erweitert.
Auch o2 sendet in Braunschweig (Friedrich-Wilhelm-Straße) mit schnellem 5G, in Arholzen gibt es 5G-DSS.
Nordrhein-Westfalen
Die Stadt Köln soll dem Vernehmen nach die höchste Wettbewerbsquote in Sachen Telekommunikation haben. Hier haben viele private Anbieter der Telekom in den letzten Jahren Kunden abgejagt. Dort hat die Telekom acht Mobilfunk-Standorte mit LTE und zwei mit 5G erweitert. Wer in Köln mobil telefoniert, kann (theoretisch) zwischen 444 Standorten wählen, weitere 38 Standorte sind geplant und 116 mal wird LTE aufgerüstet.
Der Rhein-Kreis Neuss liegt bei Düsseldorf. Dort betreibt die Telekom jetzt 157 Standorte und plant 19 Standorte weitere. Zwei Standorte wurden neu gebaut, vier mit LTE und einer mit 5G erweitert. Betroffen sind die Kommunen Kaarst (2), Neuss (4) und Rommerskirchen. 35 Standorte sollen mehr LTE bekommen.
In Bad Oeynhausen und Minden hat Vodafone die ersten Sender mit 5G+/5G-SA eingeschaltet. 17 Bauprojekte sollen folgen, 65 Sender laufen schon, davon vier ohne LTE und 26-mal mit 5G. Weitere neun 5G-Bauprojekte stehen für 2023 auf dem Plan in Hille (2x), Petershagen, Stemwede, Porta Westfalica, Minden (2x), Hüllhorst und Rahden.
In Mülheim an der Ruhr hat Vodafone erste 5G-SA-Stationen aktiviert. 45 Stationen senden, 40 können schon LTE, bald könnten es drei mehr sein.
Der Märkische Kreis liegt in Nordrhein-Westfalen (Autokennzeichen „MK“). In Werdohl hat Vodafone seine 5G+-Technologie eingeschaltet. Drumherum stehen 115 Mobilfunk-Standorte, sieben machen nur GSM, 108 senden schon LTE, 37 können schon 5G. In Kierspe, Iserlohn (6x), Herscheid, Menden (Sauerland) (3x), Plettenberg, Halver und Schalksmühle sollen 14 weitere 5G-Stationen gebaut werden. Nächstes Jahr soll LTE in Werdohl, Hemer, Kierspe, Balve, Menden (Sauerland) (3x), Iserlohn (2x), Lüdenscheid, Herscheid, Plettenberg, Altena und Schalksmühle weiter ausgebaut werden.
Schnelles 5G auf 3,6 GHz von o2 kann in Mülheim an der Ruhr im Schnellenkampweg, oder in Köln (Isidor-Caro-Straße) empfangen werden. Nur während der Düsseldorfer Rheinkirmes, die heute beginnt, stehen fünf temporäre Standorte von o2 auf dem Kirmesgelände „Rheinwiese“.
Am Flughafen Weeze (Niederrhein, bei Düsseldorf/Krefeld) wird ein fester 5G-Standort dauerhaft aufgerüstet; dazu kommen zwei temporäre mobile Stationen (MRT) für das „Parookaville“ Festival an diesem Wochenende. In Reichshof (Ortsteil Wehnrath), Beverungen (Ortsteil Jakobsberg) und Höxter (Ortsteil Lütmarsen) ist nun das 5G-DSS-Zeitalter für o2-Kunden angebrochen.
Rheinland-Pfalz
Die Mobilfunk-Versorgung in Selchenbach (bei Kusel) ist seit der Einschaltung eines neu gebauten Standortes besser. 35 Stationen senden im Landkreis, fünf sollen mit LTE ausgebaut werden. Fünf Stationen sollen zudem dort noch erweitert werden.
Die Mobilfunk-Versorgung in Schwanheim (VG Hauenstein) ist jetzt noch besser. Die Telekom hat dort einen Standort neu gebaut. Die Region war früher eine Hochburg der Schuh-Herstellung und gilt als „strukturschwach“. Die Telekom nennt dort 48 Standorte mit einer Haushaltsabdeckung von rund 93 Prozent, die waldreiche Fläche dürfte weitaus schlechter versorgt sein. Bis 2024 sollen weitere zehn Standorte hinzukommen, zwölf Standorte bekommen mehr LTE.
Im Hunsrück, in Weitersburg (Kreis Mayen-Koblenz) können 5G-SA-Signale von Vodafone empfangen werden. 14 weitere Bauprojekte sind geplant. 71 Mobilfunk-Standorte gibt es, zehn können nur GSM, 19 senden schon mit 5G. Sechs weitere Bauprojekte sollen 5G nach Mendig (2x), Andernach, Mülheim-Kärlich, Münstermaifeld und Kobern-Gondorf bringen. In Weitersburg, Dieblich, Volkesfeld, Kirchwald, Mendig (2x), Mülheim-Kärlich und Kobern-Gondorf soll außerdem LTE ausgebaut werden.
In Lörzweiler und Heddesheim am Rhein (Kreis Mainz-Bingen) sendet 5G+ von Vodafone. 49 Stationen arbeiten schon, zwei begnügen sich mit GSM, 47 können LTE, 16 senden 5G, 14 Bauprojekte sind geplant. Sechs weitere 5G-Stationen sollen nächstes Jahr folgen, in Bacharach, Jugenheim in Rheinhessen, Münster-Sarmsheim, Budenheim, Oppenheim und Ingelheim am Rhein. Achtmal soll LTE ausgebaut werden, in Jugenheim in Rheinhessen, Bacharach, Uelversheim, Jugenheim in Rheinhessen, Münster-Sarmsheim, Mommenheim, Ingelheim am Rhein und Bingen am Rhein.
Auch in der Landeshauptstadt Mainz ist 5G-SA von Vodafone angekommen. 75 Stationen stehen in der Stadt. Eine sendet noch GSM, 74 senden auch LTE, 19 können 5G, bald werden es 26 sein. Bis Mitte 2023 sollen weitere sieben 5G-Bauprojekte in der Stadt realisiert werden.
In Idar-Oberstein gibt es nicht nur schöne Edelsteine, sondern auch einen neuen 5G-Sender von o2.
Sachsen-Anhalt
Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, senden 69 Telekom-Standorte, bald werden es 15 mehr sein. Drei Standorte haben mehr LTE bekommen, in Muldestausee (2) und Südliches Anhalt. LTE wird bald an zehn weiteren Standorten ausgebaut.
97 Standorte der Telekom versorgen den Saalekreis, bald werden es 102 sein. Einer wurde um LTE und zwei um 5G erweitert: Merseburg, Querfurt und Salzatal sind besser versorgt. An 18 Standorten wird es bald mehr LTE geben.
Im Salzlandkreis stehen jetzt 77 Sender der Telekom, weitere 14 sind geplant. Eine 5G-Versorgung gibt es jetzt in Calbe (Saale) und Könnern. Der Standort in Calbe (Saale) dient zudem der Versorgung entlang der Bahnstrecke. 17 Stationen sollen besseres LTE bekommen.
In Wallhausen (Mansfeld-Südharz) können Vodafone-Kunden mit dem richtigen Gerät und der richtigen Tarifoption 5G-SA ausprobieren. Alle 67 Mobilfunkstationen können schon LTE. In Sangerhausen (4x), Gerbstedt, Südharz (2x), Hettstedt, Mansfeld (3x), Eisleben (2x), Kelbra (Kyffhäuser) (2x), Allstedt und Berga wird LTE weiter ausgebaut.
Sachsen
Im Landkreis Zwickau baut nicht nur Volkswagen seine Elektrofahrzeuge, die Telekom versorgt 134 Standorte und plant neun weitere. In Callenberg, Hartenstein, Langenbernsdorf und Zwickau wurde LTE ausgebaut.
Der Ort Bautzen hat eine bewegte Vergangenheit. Die gute Nachricht: Telekom betreibt dort jetzt 129 Standorte im Landkreis und plant 16 weitere. Lauta und Malschwitz haben jetzt besseres LTE-Netz, 39 Standorte werden bald noch erweitert.
Die Mobilfunk-Versorgung in Plauen wurde von der Telekom um zwei Standorte mit LTE und einen mit 5G erweitert. Im Vogtlandkreis senden jetzt 111 Standorte, weitere 13 sind in Planung, 26 mal wird es mehr LTE geben.
o2 sendet 5G auf n78 in Leipzig (Naunhofer Landstraße) und in Dresden (Stetzscher Straße).
Schleswig-Holstein
Im Kreis Schleswig-Flensburg ist der Mobilfunk-Anbieter Freenet zu Hause, der Verträge in allen Netzen im Programm hat. Alle Telekom-Kunden (egal bei welchem Service-Provider) können dort jetzt 89 Standorte nutzen. Bald werden es 14 Standorte mehr sein, 22 mal wird LTE verstärkt werden. Aktuell können sich die Orte Jagel, Sollerup und Sörup freuen, sie haben besseres Netz bekommen.
Thüringen
Der Landkreis Gotha ist nur durch eine dort ansässige Versicherung bekannt, er hat auch mehr LTE und einmal 5G von der Telekom bekommen, in Friedrichroda (2), Hörsel und Waltershausen. 61 Standorte senden schon, acht weitere sind bis 2024 geplant, 17 sollen mit LTE ausgebaut werden.
Für bessere Mobilfunk-Versorgung in Reinstädt hat die Telekom neu gebaut. Reinstädt liegt im Saale-Holzland-Kreis, wo es jetzt 97 Standorte gibt, bald werden es fünf mehr sein. 18 mal ist LTE geplant.
Im Ilm-Kreis wurde ein neuer Standort freigeschaltet und einer mit 5G erweitert. Das freut Herschdorf und Schmiedefeld am Rennsteig. Die bestehenden 62 Standorte sollen um 18 weitere aufgestockt werden, 22 sollen mehr LTE bekommen.
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