LTE

Niedersachsen: 2,3 Prozent nicht mit 4G versorgt

Keine oder eine nur sehr lang­same mobile Daten­ver­bin­dung ist noch immer an einigen Orten ein Problem. Den Grünen in Nieder­sachsen ist das Ausbau­tempo der Landes­regie­rung zu gering.
Von mit Material von dpa

Rund 2,3 Prozent der nieder­säch­sischen Landes­fläche sind nicht mit dem Mobil­funk­stan­dard 4G abge­deckt. Das geht aus einer am Donnerstag veröf­fent­lichten Antwort des Hanno­veraner Digi­tali­sie­rungs­minis­teriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Land­tags­frak­tion hervor.

Laut Bundes­netz­agentur gibt es in Deutsch­land drei (aktive) Mobil­funk­netz­betreiber, dies sind Telekom, Voda­fone sowie Telefónica (o2). Der Netz­betreiber 1&1 ist mit seinem eigenen Netz noch nicht gestartet.

Absolut kein Netz auf 0,05 Prozent der Fläche?

Niedersachsen ist ein weites Land mit Funklöchern Niedersachsen ist ein weites Land mit Funklöchern
Foto: Picture Alliance/dpa
Derzeit seien nach Angaben der Bundes­netz­agentur 0,05 Prozent der Landes­fläche durch absolut keinen Netz­betreiber über den Mobil­funk­stan­dard 2G abge­deckt. Nach Angaben des Breit­band­zen­trums Nieder­sachsen-Bremen seien 1,35 Prozent der Landes­fläche nur durch einen Netz­betreiber durch den Mobil­funk­stan­dard 2G (GSM) abge­deckt.

2,28 Prozent der Landes­fläche seien durch keinen Anbieter im Mobil­funk­stan­dard 4G abge­deckt. Die Zahlen erscheinen gering, aber wenn man genau in einem solchen Gebiet steckt, kann das proble­matisch sein.

94 Prozent 2G-Versor­gung

94,18 Prozent der Landes­fläche werden durch alle drei Netz­betreiber mit 2G abge­deckt. Wie weiter aus der Antwort hervor­geht, sind 4,1 Prozent der Landes­fläche nur durch einen dieser Netz­betreiber mit 4G (LTE) abge­deckt. Rund 15,5 Prozent der Landes­fläche sind demnach nicht von allen drei Betrei­bern mit 4G versorgt.

84,57 Prozent der Landes­fläche seien durch alle drei Netz­betreiber mittels 4G versorgt.

Weiße Flecken: Wo es gar nichts gibt

Weiße Flecken, auf denen also gar kein Anbieter aktiv ist, gibt es den Angaben zufolge in den Land­kreisen Nort­heim, Holz­minden, Goslar, Göttingen und Lüchow-Dannen­berg. Das Minis­terium rechnet damit, dass die Versor­gung mit 4G in den kommenden Jahren weiter steigen wird.

5G in mehr als 50 Prozent der Fläche

Mehr als die Hälfte der Fläche Deutsch­lands erreicht nach Angaben der Bundes­netz­agentur der Nach­folger-Stan­dard 5G. Die fünfte Mobil­funk­genera­tion ist vor allem für die Indus­trie wichtig, etwa für vernetzte Maschinen und damit eine effi­zien­tere Produk­tion.

Für Verbrau­cher ist der Zusatz­nutzen der schnel­leren Über­tra­gung im Vergleich zum Vorgänger-Stan­dard noch begrenzt, weil 4G für die meisten mobilen Anwen­dungen ausreicht.

Ausbau-Tempo zu gering

Die Grünen kriti­sieren das aus ihrer Sicht zu geringe Tempo der Landes­regie­rung bei der Digi­tali­sie­rung. „Wenn aus mehreren millio­nen­schweren Förder­töpfen bislang kein Euro zuge­teilt worden ist, dann läuft bei der Digi­tali­sie­rung in Nieder­sachsen einiges gründ­lich falsch“, sagte die Frak­tions­vor­sit­zende Julia Willie Hamburg.

Wie die Antwort des Minis­teriums zeige, sei aus mehreren Förder­pro­grammen bislang kein Euro gebunden oder ausge­zahlt worden. Dies betreffe beispiels­weise 145 Millionen Euro Landes­gelder, die den Breit­band­ausbau voran­bringen sollen. Bei einem Programm zum Giga­netz­ausbau sind von 320 Millionen Euro Landes­gel­dern bislang rund 197 Millionen Euro gebunden.

Landes­gelder bis Jahres­ende "gebunden"

Stefan Muhle, Staats­sekretär im Digi­tali­sie­rungs­minis­terium, rechnet damit, dass die Landes­gelder bei diesen beiden Programmen bis Jahres­ende jeweils nahezu voll­ständig gebunden sind. Bislang seien Detail­fragen zu diesen Programmen auf Bundes­ebene noch unge­klärt.

Bei Förder­pro­grammen zur Digi­tali­sie­rung kommen die Gelder demnach in der Regel zur Hälfte vom Bund und jeweils 25 Prozent vom Land und Kommunen. Einen Grund für den noch schlep­penden Ausbau sieht Muhle darin, dass die 5G-Frequenzen verstei­gert wurden. Anstatt die Frequenzen zu verstei­gern, hätte der Bund von den Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen stren­gere Auflagen bezüg­lich der Netz­abde­ckung verlangen können. Zwar hätte dies weniger Geld in die Kassen gespült, den Netz­ausbau jedoch deut­lich beschleu­nigt.

In einer weiteren News geht es um das Thema Nach BNetzA-Anord­nung: Telekom stellt StreamOn ein.

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