Netflix-Werbeabo im Test: Das erwartet die Kunden
Nach einigen Wochen Nutzung erhöhte Netflix den Werbeanteil sukzessive deutlich. Zum einen wurden Filme teilweise erst nach der Wiedergabe eines Werbeblocks gezeigt, was in der ersten Zeit nach Buchung des Billig-Abos nicht der Fall war. Zum anderen wurden selbst Serien-Folgen mit einer Länge von weniger als 60 Minuten nun bis zu dreimal durch Werbung unterbrochen. Die Werbeblöcke waren nun bis zu eine Minute lang.
Das erhöhte Werbeaufkommen trübte die Freude am Netflix-Billigabo deutlich. Doch nach Weihnachten wurden die Werbeunterbrechungen wieder kurzer und weniger. Vor dem Abspielen des eigentlich gewünschten Inhalts läuft seitdem nur noch selten Reklame. Zudem werden Spielfilme und Serien-Episoden nur noch ein bis zwei Mal durch Werbung unterbrochen.
Download-Funktion mit Einschränkungen
Ende vergangenen Jahres führte Netflix die Download-Funktion für Nutzer des Werbe-Abonnements ein. Ganz so komfortabel wie in den höherwertigen Tarifen des Streamingdienstes ist das Angebot allerdings nicht. Zwar sind Downloads auf bis zu zwei Geräte möglich. Allerdings sind die Kunden auf 15 Downloads pro Gerät und Abrechnungszeitraum begrenzt. In den Abos ohne Werbung sind bis zu 100 Downloads möglich.
4,99-Euro-Abo als Alternative zu höherwertigen Preisplänen
Foto: Netflix
Im Alltag benötigen wir die Download-Funktion nicht. Spannend ist das Feature aber für Bahn- und Flugreisen. Reichen da auch 15 Downloads? Nun, das kommt auf die Reisedauer und darauf an, wie intensiv man unterwegs das "Offline-Streaming" nutzen möchte. Wer in solchen Fällen Spielraum für mehr Downloads braucht, könnte in Erwägung ziehen, temporär in ein höherwertiges Abonnement zu wechseln.
Fehlende Inhalte
Netflix weist darauf hin, dass beim werbegestützten Preismodell einige Inhalte nicht gezeigt werden können. Was unter "einige" zu verstehen ist, zeigt das Online-Portal WerStreamt.es. Hier steht eine Liste der Inhalte zur Verfügung, die mit dem Standard-Abonnement mit Werbung nicht zu sehen sind. Ein zweites Verzeichnis listet die Filme, Serien und Dokumentationen auf, die in allen Netflix-Abonnements - und somit auch mit dem werbefinanzierten Preisplan - zugänglich sind.
Ob der Netflix-Tarif für unter 5 Euro im Monat eine echte Alternative zu den höherwertigen Abos ist, muss jeder Nutzer für sich selbst beantworten. In unserem Fall hing das auch ein bisschen damit zusammen, wie aggressiv Netflix mit dem Thema Werbung umgegangen ist. Mit Vorschalt-Werbung sowie einer oder zwei Reklameinseln pro Film konnten wir gut leben. Als Netflix in der Vorweihnachtszeit noch mehr Werbung zeigte, war das aber - subjektiv betrachtet - nicht mehr akzeptabel.
In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, wie Netflix in der App noch mehr Werbung zeigen will.