Hosentaschen-Smartphone

Motorola Moto E im Test: Das kleine Komplettpaket zum günstigen Preis

Das Motorola Moto E ist ein nagelneues Kitkat-Smartphone, das durch den günstigen Preis von 120 Euro überrascht. Im Test stellte sich daher die Frage: Für wen taugt das Einsteiger-Handy und an welcher Stelle hat Motorola gespart?
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Bei der Software-Ausstattung orientiert sich Motorola nach wie vor am Google-Standard, auch die Oberfläche sieht praktisch so aus wie bei den Nexus-Geräten. Zusätzliche Apps gibt es aber trotzdem, wobei sich deren praktischer Sinn nicht immer sofort erschließt: Motorola Alert möchte sich bei der Einrichtung beispielsweise sofort Zugriff aufs komplette Adressbuch, auf das Telefonmodul sowie auf GPS und Internetverbindung sichern, ohne zu verraten, für was die App überhaupt gut ist.

Das Moto E bringt außer den Google-Apps nur wenig eigene Anwendungen und keine Werbe-Apps mit Das Moto E bringt außer den Google-Apps nur wenig eigene Anwendungen und keine Werbe-Apps mit
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Motorola Assist klingt schon sinnvoller, die App will dem Nutzer immer wiederkehrende Aufgaben abnehmen und beispielsweise in Besprechungen automatisch den Klingelton stummschalten sowie eine automatische Antwort versenden. Das Telefon kann auch zeitgesteuert, also beispielsweise nachts automatisch stummgeschaltet werden. Die App greift dazu auf den Kalender zu. "Motorola migrieren" erlaubt die schnelle Datenübernahme von einem bisherigen Android-Telefon oder iPhone. Kopiert werden können die Inhalte des Google-Kontos sowie lokal gespeicherte Fotos, Videos, Musikdateien, Nachrichten und Anrufprotokolle.

Leistung, Akku und Kamera-Qualität

Der Akku ist nicht wechselbar Der Akku ist nicht wechselbar
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Bei einem Preis von 120 Euro darf man von dem Motorola Moto E natürlich keine Höchstleistungen erwarten. Dank dem Snapdragon-200-Prozessor mit zwei Kernen und 1,2 GHz Taktfrequenz läuft das Betriebssystem flott auf dem Smartphone. Beim Wischen durch die fünf Homescreens und das Menü konnten wir keinerlei Stockungen oder Verzögerungen feststellen.

Motorola Moto E

Auch bei den Leistungstests zeigte das Moto E immerhin eine konstante, wenn auch nicht überragende Leistung. Die Wiedergabe von Musik und Filmen ist auf dem Moto E kein Problem, wenngleich das 4,3-Zoll-Display mit seiner Auflösung von 540 mal 960 Pixel und 256 ppi nicht gerade zum Filmgenuss einlädt. Für kurze YouTube-Clips erfüllt es aber seinen Zweck. In den Benchmarks konnten wir feststellen, dass die Bildrate bei durchschnittlich 20 Bildern pro Sekunde lag und damit werden anspruchsvolle Spiele sichtlich ruckeln. Doch kleinere und grafisch anspruchslosere Games können auch Nutzer des Moto E zocken. Abgespeckt hat Motorola auch den Speicher des Telefons - dieser beträgt nur 4 GB. Dafür kann das Smartphone das aktuelle Android 4.4.2 vorweisen.

Bei gutem Licht macht die Kamera erstaunlich gute Fotos Bei gutem Licht macht die Kamera erstaunlich gute Fotos
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Der Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 1 980 mAh. Motorola spricht in den technischen Spezifikationen ziemlich undeutlich von einer "gemischten Nutzung bis zu 24 Stunden". Dabei sind natürlich Standby-Zeiten mit eingerechnet. Nach unserer Auffassung ist der Akku tatsächlich strapazierfähig - da man das Smartphone aufgrund des Unterklasse-Displays ohnehin nur wenig für Videos und Spiele nutzt, hält der Akku gut zwei Tage durch, bevor das Smartphone wieder an die Steckdose muss.

Die 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite konnte an sonnigen Tagen eine ganz passable Bildqualität vorweisen, auf mehreren PC-Monitoren konnten wir sehen, dass die Farben naturgetreu und ohne Verwaschungen dargestellt werden. Eine Party-Kamera ist sie aber leider nicht, denn zum einen hat das Smartphone keinen Blitz, zum anderen zeigten sich bei unseren Aufnahmen bei schlechtem Licht Farbverläufe und eine starke Körnung. Weiteres Manko für Selfie-Fans: das Moto E hat keine Frontkamera, diese ist wohl dem Spardiktat zum Opfer gefallen.

Fazit: Gutes Gesamtpaket zum fairen Preis mit kleinen Abstrichen

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 2
  • Bedienung, Handling, Software: 1,5
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 2,5
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 2
Das Motorola Moto E ist in seiner Klasse ein unkompliziert nutzbares Smartphone, für Telefonie, Messaging, Apps und Surfen im mobilen Internet. Selbst die Kamera kann bei gutem Licht ordentliche Fotos schießen. Leider hat sie keinen Blitz, und auch auf eine Frontkamera muss der Käufer verzichten. Gespart hat Motorola überwiegend bei der Display-Auflösung und beim Speicher, der nur 4 GB beträgt.

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