ausprobiert

Motorola Atrix im Test: Darf's ein bisschen mehr sein?

Android-Smartphone mit viel Leistung, speziellem Zubehör und fehlenden Updates
Von Steffen Herget

Motorola hat sich merklich ins Zeug gelegt was das Zubehör für das Motorola Atrix angeht. Dabei ist das wichtigste Ziel des Herstellers, die Rechenleistung des Dual-Core-Smartphones auch wirklich ausnutzen zu können. Motorola hat hier tief in die Trickkiste gegriffen und zu den zwei wichtigsten Zubehör-Produkten, nämlich dem Multimedia-Dock und dem sogenannten Lapdock, dem Handy auch noch eine neue Oberfläche spendiert, die bei Verwendung der beiden Produkte automatisch zum Einsatz kommt.

Motorola ATRIX 4G

Docking-Station mit Fernbedienung Docking-Station mit Fernbedienung
Bild: teltarif.de
Mit dem Multimedia-Dock, das zum Preis von 59 Euro inklusive einer Fernbedienung erhältlich ist, ist die Verwendung des Handys am Fernseher möglich, etwa um Bilder oder Videos auf dem größeren Bildschirm zu zeigen. Das klappt mit der minimalistischen Oberfläche auch recht gut, die Bedienung ist zudem über die Fernbedienung sehr unkompliziert und intuitiv. An der Rückseite des Docks finden sich zudem noch drei USB-Ports, was die Möglichkeiten noch einmal erweitert.

Lapdock bräuchte etwas mehr Leistung

Das Handy sitzt hinter dem Bildschirm und wird gleichzeitig geladen Das Handy sitzt hinter dem Bildschirm und wird gleichzeitig geladen
Bild: teltarif.de
Wirklich neuartig ist jedoch das Lapdock, eine mobile Docking-Station in Form eines Netbooks mit einem 11,6 Zoll großen Display, das eine HD-Auflösung von 1 366 mal 768 Pixel mitbringt. Das Motorola Atrix selbst wird hinter dem Bildschirm eingeklinkt, dann startet sich direkt die angepasste Oberfläche auf dem Lapdock. Dort ist in einem eigenen Fenster auch der Inhalt des Handys selbst zu sehen, der Nutzer kann so auch am Lapdock telefonieren oder SMS verschicken.

Eigentlich ist das Lapdock aber als eine Art Netbook-Ersatz zu sehen. Als Browser steht der Firefox zur Verfügung, es gibt einen rudimentären Datei-Explorer sowie eine recht gute Chiclet-Tastatur. Allerdings ist auch der Dual-Core-Prozessor ordentlich ausgelastet, denn das Arbeiten mit dem Lapdock geht doch recht zäh von der Hand. Anwendungen brauchen einige Momente, um zu starten, und auch etwa das Scrollen im Browser ist nicht wirklich flüssig. Zudem unterstützt das Touchpad des Lapdock keine Multitouch-Gesten, so dass etwa zum Herunterscrollen im Firefox immer die Scroll-Leiste rechts mit dem Mauszeiger "angefasst" werden muss. Zudem sind die Maus-Buttons nicht vom Touchpad getrennt, was manchmal zu Fehlbedienungen führt. Wer zum Surfen aber lieber ab und an einen größeren Screen nutzt, könnte mit dem Lapdock schon glücklich werden. Der interne Akku lädt zudem auch das Atrix auf und sorgt so für deutlich mehr Ausdauer unterwegs. Über die USB-Ports an der Rückseite lassen sich zusätzliche Geräte wie etwa eine Maus anschließen. Mit einem Preis von 269 Euro ist das Lapdock für das Motorola Atrix aber dann doch etwas zu teuer geraten.

Fazit: Würdiges Mitglied der Smartphone-Oberklasse

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 1
  • Bedienung, Handling, Software: 1
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 1,5
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,5
  • Gesamtnote: 1,4
Am Ende hinterlässt das Motorola Atrix einen starken Eindruck im Test. Das Smartphone ist schnell, hat ein hervorragendes Display und Features wie den Fingerabdruck-Scanner, die es von der Masse abheben. Die Optik mit dem Carbon-Look auf der Rückseite ist Geschmackssache, die Verarbeitung ohne Fehl und Tadel. Die Akku-Laufzeit ist zwar kein Ruhmesblatt, dies ist aber bei Android-Smartphones nichts neues. Beim Zubehör hat sich Motorola wirklich Gedanken gemacht, auch wenn nicht alles so ganz perfekt funktioniert. Wenn jetzt noch das angekündigte Android-Update auf die Version Gingerbread kommt, könnte das Motorola Atrix noch einen weiteren Schub bekommen. Das Preis/Leistungs-Verhältnis ist in jedem Fall beim Atrix absolut in Ordnung.

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