Auf der Suche nach dem Super-Display
Texas Instruments ist auch Hersteller der patentierten DLP-Chips, auf deren Oberfläche abertausende kleine Spiegel sitzen. Diese können über kleine Stromstöße umgeklappt werden. Für einen kompletten Projektor braucht man nur noch drei weitere Komponenten: Eine RGB-LED (die die drei Farben rot, grün und blau hintereinander erzeugen kann) und zwei Linsensysteme.
Angesichts des prinzipiell einfachen Aufbaus ist es kein Wunder, dass Texas Instruments den Beamer auf Handy-Größe geschrumpft hat. Das Samsung Beam ist die interessanteste Neuvorstellung in diesem Bereich auf dem Mobile World Congress in Barcelona.
Der zum Kongress von Texas Instruments neu vorgestellte pico-DLP-Chip reduziert die Auflösung im Vergleich zum Vorgängerchip mit Wide-VGA (853 x x480 Pixel) wieder etwas auf ein neuntel von Full-HD (640 x 360 Pixel), verringert aber auch die Bauhöhe, so dass Projektoren künftig auch in schmalere Handys eingebaut werden können.
Samsung Beam
Foto: teltarif.de
Mit 9 Lumen ist die Leuchtkraft derzeit
noch gering; bei normaler Innenraumbeleuchtung reicht das für ein
Bild mit ca. 10 Zoll Diagonale, entsprechend der Displaygröße
vieler gängiger Netbooks, freilich projeziert aus dem Handy, das
problemlos in die Hosentasche passt. In abgedunkelten Räumen ist auch mehr
möglich. Und dank immer effizienter werdender RGB-LEDs - gerade beim
bisherigen Sorgenkind "grün" wurden in den letzten Jahren und Monaten
einige technische Durchbrüche erzielt - wird die Leuchtkraft weiter
steigen.
Lasershow in der Hosentasche
Microvision: Pico Projector Display
Foto: teltarif.de
Alternativ zu RGB-LED und DLP-Chip kann auch ein RGB-Laser samt
xy-Scanner verwendet werden. Der Lohn: Beeindruckende Brillanz,
kein Scharfstellen nötig, und dank Interferenz der Laser-Strahlen
ein interessanter Glitzer-Effekt.
Freilich leidet der Laser-Projektor noch stärker als der Pico-DLP unter den Problemen mit grünen LEDs. Die Standard-Lösung sind frequenzverdoppelte Infrarot-Laser, doch diese sind alles andere als günstig, und deren Helligkeitssteuerung ist ebenfalls alles andere als einfach. Dennoch soll auch hier ein erstes Gerät - noch ein nur-Projektor - bald auf den Markt kommen. Sollte es trotz des zu erwartenden hohen Preises Erfolg haben, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis es den Laser-Projektor auch mit zusätzlich eingebautem Handy gibt.