Impfpass

Vorsicht Datenschutz: Keine Bilder von Impfpass posten

In sozialen Medien sieht man die Fotos immer wieder. Gelbes Papier, weißer Kleber, Stempel, Unter­schrift - dazu ein freu­diger Text. Doch solche Impf­pass-Postings lässt man lieber. Aus zwei Gründen.
Von dpa /

Auch wenn die Freude groß ist und man alle daran teil­haben lassen möchte: Bilder des Eintrags der Covid-19-Impfung im Impf­pass sollte man nicht in sozialen Netz­werken teilen.

Zum einen könnte das Krimi­nellen in die Karten spielen, die anhand daraus ersicht­licher Infor­mationen wie der Char­gen­nummer oder dem Stempel gefälschte Impf­pässe herstellen oder die Infos auf andere Art und Weise miss­brau­chen.

Zum anderen handelt es sich schlicht um persön­liche Gesund­heits­daten - diese sind sensibel und sollten geschützt werden, erklärt das Bundes­gesund­heits­minis­terium auf Anfrage. Das gelte auch für die Daten aus dem Impf­pass.

Leichtes Spiel für Daten­diebe

Impfpässe enthalten sensible Daten. Diese sollten nicht in sozialen Medien gepostet werden Impfpässe enthalten sensible Daten. Diese sollten nicht in sozialen Medien gepostet werden
Bild: picture alliance/dpa | Marijan Murat
Deut­licher wird Eugen Brysch von der Stif­tung Pati­enten­schutz: "Niemand ist davor geschützt, dass persön­liche Gesund­heits­daten miss­bräuch­lich verwendet werden. Deshalb ist bei hoch­sen­siblen Daten im Netz auf Spar­sam­keit und Vorsicht zu achten."

Schließ­lich gehe es bei Kran­ken­ver­siche­rungs­karten, ärzt­lichen Befunden und Impf­pässen um vertrau­lichste Infor­mationen. "Diese haben nichts in sozialen Medien zu suchen. Daten­diebe haben sonst leichtes Spiel."

Recher­chen des ARD-Maga­zins Report Mainz hatten unlängst ein Schlag­licht auf den ille­galen Handel mit gefälschten Impf­pässen geworfen. Die Fälschungen, die es zu teils horrenden Preisen im Internet zu kaufen gibt, enthalten dem Bericht zufolge Einträge über Covid-19-Impfungen inklu­sive vermeint­lich echter Aufkleber mit Char­gen­nummer, Stempel und Unter­schriften.

Warnung an poten­zielle Käufer

Das Deut­sche Rote Kreuz als Betreiber des unter anderem betrof­fenen Frank­furter Impf­zen­trums hat Straf­anzeige gegen unbe­kannt gestellt. Die Stadt Frank­furt warnte in einer Mittei­lung [Link entfernt] poten­zielle Käufer solcher gefälschten Impf­aus­weise: Schon der Erwerb sei Betrug und damit eine Straftat.

Der auch in Deutsch­land verbrei­tete gelbe WHO-Impf­aus­weis weise in Papier­form natür­lich Schwä­chen hinsicht­lich der Fälschungs­sicher­heit auf, teilt das Gesund­heits­minis­terium weiter mit. Ab 2022 sei für Deutsch­land vorge­sehen, den WHO-Impf­aus­weis in digi­taler Form zu etablieren: "Auch vor dem Hinter­grund einer deut­lich erhöhten Fälschungs­sicher­heit."

Die Corona-Warn-App wird stetig mit neuen Funk­tionen erwei­tert. Was die neueste Version 2.0 bietet und was künftig folgen soll, lesen Sie in einer weiteren News.

Mehr zum Thema Gesundheit