Verbindungen im Heimnetzwerk: Ethernet, WLAN oder Powerline
Die Spitzengeschwindigkeiten der aktuellen WLAN-Standards von bis zu 600 MBit/s, bzw. 1 GBit/s (brutto) sind derzeit ohnehin nur für diejenigen erreichbar, die sich einen gesonderten WLAN-Router kaufen. In den beliebten Kombigeräten, in die zudem auch ein DSL- oder Kabelmodem für den Internetzugang integriert ist, ist die Spitzentechnik bisher kaum eingezogen. Es dominieren beim n-WLAN Geräte, die höchstens zwei Datenströme kombinieren, also bis zu 300 MBit/s Bruttodatenrate bieten. Davon bleiben dann für den Nutzer maximal 120 MBit/s.
mit bis zu 600 MBit/s (Auswahl)
- D-Link DIR-826L
- Netgear N900
- Linksys E4200
- Asus RT-N56U
- Belkin F7D4301
Sicherheit im WLAN
Das zweite große WLAN-Problem neben der Geschwindigkeit ist die Sicherheit: Weil das Funksignal auch außerhalb der eigenen Wohnung zu empfangen ist, sollte der Nutzer seinen drahtlosen Netzzugang mit WPA2 verschlüsseln. Das Passwort zum WLAN sollte möglichst lang und komplex sein, rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Ideal sind 20 Zeichen oder mehr. Um ein Gerät am WLAN anzumelden, reicht es aus, den Zugangscode einmal einzugeben. Danach klinken sich Notebooks und Smartphones automatisch ein, wenn sie in Reichweite des Routers kommen. Den Namen des Netzwerks (SSID) wählen Betreiber am besten so, dass er keine Rückschlüsse auf sie, ihre Adresse oder Router und Provider zulässt. Denn das liefert Angreifern unnötig viele Informationen. Weitere Tipps, wie Sie die Sicherheit für Ihr WLAN erhöhen, finden Sie in unserem Ratgeber.
Powerline - Alternative übers Stromnetz
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Foto: ZyXEL
Es gibt aber auch Situationen, in denen weder WLAN noch Ethernet-Kabel
die richtige Lösung sind - zum Beispiel, wenn das DSL-Modem im
Hausflur steht und das Signal nicht in die oberen Stockwerke kommt.
Für solche Fälle gibt es die Technik Powerline, welche die in der Wohnung oder im Haus vorhandene Stromleitungen für die Datenübertragung nutzt. Theoretisch kann der Homeplug-AV-Standard bis zu 200 MBit/s übertragen, üblicherweise kann der Nutzer Datenraten von maximal 100 MBit/s erzielen. Der neue Standard AV2 ermöglicht sogar Geschwindigkeiten von bis zu 1 GBit/s Bruttodatenrate, bisher sind allerdings kaum Geräte im Handel. Die tatsächlich erreichte Geschwindigkeit ist stark abhängig von der Güte der Stromleitung und kann unter schlechten Bedingungen auch durchaus nur bei 20 MBit/s liegen, da Stromleitungen im Gegensatz etwa zur Ethernet-Technik nicht für die Datenübertragung konstruiert worden sind. Wie gut die Elektroinstallation in den eigenen vier Wänden für Powerline geeignet ist, kann der Laie aber nur durch Ausprobieren herausfinden.
Störungen über das Stromnetz
Um einen möglichst störungsfreien Betrieb zu ermöglichen, sollten Powerline-Adapter nicht an Mehrfachsteckdosen oder Verlängerungskabeln eingesetzt werden. Wer nur wenige Steckdosen in der Wohnung zur Verfügung hat, für den eignen sich Powerline-Adapter mit integrierter Steckdose. Als mögliche Störquellen für die Datenübertragung via Powerline nennen die Hersteller etwa Geräte mit Elektromotor wie Waschmaschine und Staubsauger, zudem auch Kühlschränke, Netzteile von PC oder Laptop sowie Dimmer von Lampen. Mehrere Powerline-Netzwerke im gleichen Stromnetz (mit unterschiedlichen Kennwörtern) behindern sich ebenfalls gegenseitig.
Zudem kann nicht nur die Datenübertragung durch angeschlossene elektrische Geräte gestört werden, sondern der Einsatz der Powerline-Adapter kann wiederum für Störungen anderer Geräte sorgen. Durch die bei der Datenübertragung genutzten hohen Frequenzen wirken die Stromleitungen in den Wänden wie Antennen und senden dementsprechend elektromagnetische Strahlung aus.
Verschlüsselung auch bei Powerline wichtig
Auch wenn das Signal durch einen Stromzähler stark gedämpft wird, sollten Nutzer nicht davon ausgehen, dass ihre Daten außerhalb der eigenen Wohnung von niemanden mehr empfangbar sind. Denn prinzipiell kann - wie bei WLAN - ohne Passwortschutz jeder, der sich im gleichen Stromnetz befindet, auf den Powerline-Datenstrom zugreifen. Daher sollten Nutzer den Zugang zu ihrem Netzwerk auch bei der Verwendung von Homeplug-Adaptern mit einem Passwort versehen und verschlüsseln. Befinden sich mehrere Wohnungen in einem Haus im gleichen Stromnetz, so könnte es sein, dass ohne Passwortschutz auch Nachbarn in den anderen Wohnungen auf das Netzwerk zugreifen können.
Fazit: Den Königsweg gibt es nicht
Einen perfekten Verbindungsweg für die Heimvernetzung gibt es nicht. Vielmehr spielen in jedem Einrichtungsfall die baulichen Gegebenheiten, die gewünschten Anwendungen und natürlich auch das Geldbudget eine Rolle. Häufig sind auch Mischformen sinnvoll, zum Beispiel um stationäre Geräte wie Fernseher und Desktop-PCs via Ethernet anzuschließen und für Smartphones und Tablets ein WLAN aufzubauen. Wer sein Heimnetzwerk über mehrere Etagen plant, der könnte beispielsweise für die Verbindung von Stockwerk zu Stockwerk kabelgebundene Verbindungen einsetzen und für die Verteilung auf jeder Etage WLAN.