Erfahrungsbericht

Asus QM1: HDMI-Stick mit Windows 10 im Test

Eignet sich Windows 10 als TV-Betriebssystem? Im Testbericht zum Asus QM1 gehen wir auf diese und weitere Fragen zur Nutzung eines HDMI-PC-Sticks ein.
Von Daniel Rottinger

Chromecast und Fire TV sind relativ weit verbreitet - Nutzer können ihren herkömmlichen Fernseher damit in eine Art Smart-TV transformieren. Doch abseits der kleinen Geräte von Amazon und Google gibt es Alternativen. So können Anwender etwa einen Mini-PC mit vorinstalliertem Windows 10 erwerben, der einfach über den HDMI-Anschluss mit dem Fernseher verbunden wird. Wir haben den Asus-Stick QM1 einem Test unterzogen und klären im Artikel, für welche Zwecke sich ein HDMI-PC-Stick eignet. Windows 10 am TV nutzen Windows 10 am TV nutzen
Bild: teltarif-Montage

Leistungsdaten: Auf Einsteiger-Tablet-Niveau

Der QM1 verfügt über den Quad-Core-Prozessor Intel Atom Z3735F, der mit bis zu 1,83 GHz je Kern getaktet ist. Weiterhin hat der Hersteller 2 GB RAM verbaut. Für die Grafikberechnung kommt der Onboard-Chip Intel HD Graphics zum Einsatz. Der Stick bringt Windows 10 in der Home-Variante mit. Der 32-GB-Festspeicher kann per microSD-Karte erweitert werden. Über WLAN (802.11 b/g/n) klinkt sich das Gerät ins Internet ein. Zum Austausch von Dateien ist ein USB-2.0-Port und Bluetooth 4.0 an Bord. Im Web können Nutzer den Stick für etwa 120 Euro erwerben. Weiterhin wird eine etwas leistungsstärkere Variante für 20 Euro mehr offeriert.

Ausgepackt: Aussehen, Lieferumfang und Abmessung

Der PC-Stick weist eine geringe Abmessung auf Der PC-Stick weist eine geringe Abmessung auf
Bild: teltarif
Mit einer Länge von 10 bzw. 11 Zentimetern (samt HDMI-Stecker) und vier Zentimeter Breite ist der Stick auch zum Transport in der Hosentasche geeignet. Mit einem Gewicht von gerade einmal 46 Gramm fällt der QM1 zudem sehr leicht aus. Rein äußerlich gibt es kaum Besonderheiten: Zum An- und Ausschalten des Gerätes ist ein Power-Button an Oberseite des Geräts angebracht. Daneben befindet sich ein micro-USB-Port für die Stromzufuhr und ein USB-2.0-Anschluss. Auf der Unterseite hat der Hersteller ein microSD-Speicherkartenleser untergebracht. Am Ende des Gehäuses befindet sich der HDMI-Stecker, der ab Werk von einer kleinen Plastikkappe geschützt wird. Zudem sind im Lieferumfang ein micro-USB-Ladegerät, ein HDMI-Verlängerungskabel, eine Kurzanleitung und die obligatorischen Garantiehinweise enthalten. Bei der Farbwahl hat sich Asus für eine schwarze Klavierlackoptik entschieden.

Einrichtung des Asus QM1 am TV

Der PC-Stick wird per HDMI an den TV angeschlossen Der PC-Stick wird per HDMI an den TV angeschlossen
Bild: teltarif
Um das Gerät am Fernseher zu betreiben, steckt der Nutzer den Stick in einen freien HDMI-Port ein. Alternativ kann das im Lieferumfang enthaltene HDMI-Verlängerungskabel verwendet werden. Damit lässt sich der Stick auch nutzen, wenn das TV-Gerät direkt an der Wand angebracht ist. Zusätzlich muss der beigelegte micro-USB-Adapter mit dem Stromnetz und dem PC-Stick verbunden werden. Der HDMI-Stick von Asus verfügt nur über einen USB-Port, weshalb die Verwendung eines separat erhältlichen USB-Hub fast schon Pflicht ist. Schließlich möchte der Nutzer zur Bedienung vermutlich eine Funkmaus- und Tastatur und einen USB-Stick ohne lästiges Umstecken verwenden. Und Windows am mehrere Meter entfernten TV lässt sich eben nur mit Funk-Peripherie komfortabel bedienen. Alternativ kann PC-Zubehör auch per Bluetooth mit dem Gerät verbunden werden.

Eignet sich Windows 10 überhaupt für einen "Wohnzimmer-PC"?

Stick bietet nur einen USB-Slot Stick bietet nur einen USB-Slot
Bild: teltarif
Nach dem ersten Bootvorgang muss der Anwender zunächst ein Nutzerkonto anlegen. Anschließend kann er sich mit den soeben festgelegten Logindaten anmelden. Nach einer kurzen Einrichtungsphase erscheint der Desktop. Dieser stellt sich wie von Windows 10 gewohnt dar und es gibt keine besonderen Anpassungen für den HDMI-Stick-PC. Es stellt sich daher die Frage, ob Windows 10 überhaupt als TV-Betriebssystem geeignet ist? Die kleinen Icons und Symbole lassen sich aus einigen Metern Entfernung schließlich nur schlecht erkennen. Allerdings kann der Nutzer hier selbst tätig werden und sich ein Wohnzimmer-taugliches Windows einrichten.

Dazu wird in der Suchleiste der Begriff Einstellungen eingegeben und der passende Eintrag ausgewählt. Anschließend entscheidet sich der Anwender für den Eintrag System und er landet direkt in den Bildschirmeinstellungen. Dort lässt sich die Größe von Text, Apps und anderen Elementen von 100 auf 150 Prozent erhöhen.

Etwas weiter unten findet sich der Eintrag Tablet-Modus. Durch die Aktivierung der Funktion lässt sich eine weitere Verbesserung erreichen: App-Kacheln werden wesentlich größer dargestellt und lassen sich auch aus einigen Metern Entfernung problemlos erkennen. Der Tablet-Modus erinnert von der Aufmachung an das Kachellayout von Windows 8 und alle wichtigen Anwendungen werden als Live-Tiles angezeigt. Einen kleinen Unterschied im Vergleich zum Desktop-PC mit Windows 10 gibt es bei dem HDMI-Stick allerdings doch: So ist es nicht möglich, den Energie-Sparmodus zu aktiveren. Stattdessen können sich Nutzer nur für einen Neustart oder das Herunterfahren entscheiden.

Auf der nächsten Seite gehen wir auf die verschiedenen Anwendungs­möglichkeiten sowie die Performance ein und schließen mit einem Fazit.

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