Hitzeschäden

Sommer, Sonne, Strand: Was tun, wenn dem Handy zu heiß wird?

Sonne und Hitze bringen auch Smartphones ins Schwitzen. Besonders der Akku leidet im Sommer, deshalb gehört das Handy in den Schatten. Überhitzung darf allerdings nicht mit Kälte bekämpft werden. Wir geben Tipps zur Smartphone-Pflege bei hohen Temperaturen.
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Sommer, Sonne, Strand: Was tun, wenn dem Handy zu heiß wird? Was tun, wenn dem Handy zu heiß wird?
Bild @ Henrik Andersen - Fotolia, teltarif.de
Mit bis zu 38 Grad in den kommenden Tagen haben es nicht nur die Menschen schwer. Auch für die Technik des Smartphones ist nicht alles Sommer, Sonne, Sonnenschein. Lässt man das Handy zu lange in der Sonne, kann so einiges passieren, vom Akkuschaden bis hin zum Brand. Ab wann die Überhitzung gefährlich ist und was man dagegen unternehmen kann, erklären Johannes Weicksel vom IT-Verband Bitkom und Ralf Diekmann vom TÜV Rheinland.

Was überhitzt beim Smartphone?

Sommer, Sonne, Strand: Was tun, wenn dem Handy zu heiß wird? Was tun, wenn dem Handy zu heiß wird?
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Schon ab 35 Grad Celsius überhitzen beim Smartphone drei Komponenten: der Akku, das Display und das Gehäuse. Der Akku altert bei höheren Temperaturen schneller. Durch Hitze können chemische Reaktionen im Inneren beschleunigt werden, was zu einer höheren Selbstentladung führt. Auch die Flüssigkristalle im Display werden durch starke Hitze besonders leicht beschädigt, was zu Anzeigefehlern führen kann.

Das Kunststoffgehäuse eines Smartphones kann sich durch Hitze hingegen verformen. Bei Metallgehäusen besteht wiederum die Gefahr von Verbrennung, die bei Temperaturen von über 70 Grad möglich sind. Zu einer derartigen Hitzeeinwirkung kann es schnell kommen, beispielsweise dann, wenn das elektronische Gerät auf dem Armaturenbrett eines Autos liegt, das in der prallen Sonne geparkt wurde.

Obwohl es keine allgemeinen Warnsignale gibt, schalten sich überhitzte Geräte meist zum Schutz von allein aus. Allerdings können auch ausgeschaltete Geräte durch starke Sonneneinstrahlung Schaden nehmen. Es gibt auch Apps für Smartphone und PC, die den Benutzer vor Überhitzung warnen. Diese sind allerdings nicht immer hilfreich, denn sie belasten den Akku weiter, so Diekmann.

Gibt es Erste Hilfe für die Geräte?

Grundsätzlich gehört das Smartphone nicht in die Sonne. Wird es dennoch einmal zu heiß, rät Weicksel dazu, das Gerät bei Zimmertemperatur ausgeschaltet abkühlen lassen. Auf keinen Fall sollte man das Telefon zum Abkühlen in den Kühlschrank legen, denn Extremtemperaturen aller Art gefährden die Technik des Smartphones. Zudem kann Wasser kondensieren, das dem Gerät ebenfalls zusetzt - beispielsweise durch Kurzschlüsse und Rost.

Je nach Bauart halten es einige Smartphones bei höheren Temperaturen besser aus und können sich schnell wieder erholen. Wenn das Gerät durch die Hitze kaputt geht, gilt die Garantie häufig nicht mehr. Im schlimmsten Fall fängt das Smartphone sogar Feuer, so Diekmann.

Am besten lässt man das Smartphone gleich im Schatten. Kühlere Orte wie die Hosentasche oder der Rucksack eignen sich auch. Das Handschuhfach im Auto ist aber kein guter Platz - im Fahrzeuginneren erreichen die Temperaturen schnell 60 Grad und mehr.

Vorsicht ist am Strand geboten

Vorsicht ist auch geboten, wenn das Smartphone als Urlaubsbegleiter mit an den Strand genommen wird. Denn hier wirkt unter Umständen nicht nur eine große Hitze auf das Gerät ein, Probleme können auch durch Salzwasser und Sand entstehen. Anders als Süßwasser reagieren elektronische Geräte auf Salzwasser sehr viel empfindlicher. Durch die Salzkristalle und enthaltenen Mineralien werden die sensiblen Bauteile von Smartphones, Tablets und Co. noch aggressiver angegriffen. Gerade bei hochpreisigen Geräten empfiehlt es sich daher, die Reinigung einem Fachmann zu überlassen.

Problematisch, aber vor allem auch lästig, ist Sand. Ist dieser besonders fein, dringt er in nahezu jeden Spalt und jede Ritze. Tastaturen können somit blockiert, Mikrofone und Lautsprecher verstopft und Schnittstellen beschädigt werden. Zudem besteht die Gefahr, dass das Displayglas durch die feinen Sandkörner verkratzt. Ein Pinsel kann bei der Reinigung helfen, im schlimmsten Fall muss das Gerät aber auch hier auseinander gebaut und vom Fachmann behandelt werden.

Weitere Tipps für die richtige Pflege von Smartphones im Sommer, finden Sie auf unserer Infoseite.

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