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Telekom-Netz: Die eSIM von fraenk im Test

Der Telekom-Discounter fraenk bietet seit einigen Wochen die eSIM anstelle einer herkömm­lichen SIM-Karte an. Wir haben den Tarif mit eSIM-Profil bestellt und auspro­biert.
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Die Telekom-Marke fraenk gehört zu den wenigen Mobil­funk-Discoun­tern in Deutsch­land, die ihren Kunden seit wenigen Wochen auch die Nutzung von eSIM-Profilen als Alter­native zu einer physi­schen SIM-Karte anbieten. Vorteil für cong­star, das für die tech­nische Abwick­lung von fraenk verant­wort­lich ist: Der Versand eines Star­ter­sets mit Plastik-SIM entfällt. Vorteil für den Kunden: Das eSIM-Profil ist sofort nach der Bestel­lung aktiv. Die Warte­zeit auf den Versand entfällt.

Derzeit gibt es noch die Einschrän­kung, dass sich die eSIM nur in Verbin­dung mit einer neuen Rufnummer nutzen lässt. Wer eine bestehende Handy­nummer zu fraenk portiert, bekommt weiterhin eine herkömm­liche Betrei­ber­karte. Geplant ist die Möglich­keit für Bestands­kunden, zur eSIM zu wech­seln - das wäre dann auch mit portierter Tele­fon­nummer möglich. Wann fraenk das umsetzt, ist noch nicht bekannt. eSIM von fraenk im Test eSIM von fraenk im Test
Screenshot: teltarif.de

eSIM nur für bestimmte Geräte

Eine weitere Einschrän­kung: Der Discounter bietet die eSIM-Profile bislang nur für Smart­phones von Apple und Samsung an. Handys anderer Hersteller sind ebenso außen vor wie Smart­wat­ches und andere Connected Devices - etwa Note­books mit inte­griertem Mobil­funk-Modem. Wir wollten wissen, wie die eSIM von fraenk funk­tio­niert und ob sich die genannten Einschrän­kungen mögli­cher­weise umgehen lassen.

Für den Test haben wir mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra eines der Smart­phones ausge­wählt, die auch offi­ziell von fraenk unter­stützt werden. Die Idee war, den Tarif über das Handy zu bestellen und auf der Samsung Galaxy Watch 3 zu nutzen. So haben wir im ersten Schritt die fraenk-App aus dem Google Play Store [Link entfernt] instal­liert und geöffnet. Wir entschieden und für die auto­mati­sche Zutei­lung einer neuen Rufnummer und konnten im Anschluss zwischen eSIM und herkömm­licher Betrei­ber­karte auswählen.

Im Anschluss musste fraenk mit dem PayPal-Konto verknüpft werden. Über PayPal werden - wie bei allen App-Discoun­tern üblich - die anfal­lenden Kosten begli­chen. Zudem werden aus dem PayPal-Account die Vertrags­daten über­nommen. Im nächsten Schritt muss bestä­tigt werden, dass die aus PayPal über­nom­menen Infor­mationen sich mit den Daten auf dem Perso­nal­aus­weis decken. Samsung Galaxy S20 Ultra mit eSIM nutzbar Samsung Galaxy S20 Ultra mit eSIM nutzbar
Screenshot: teltarif.de

Auf dem Weg zum fraenk-Vertrag

Nun konnten wir ein fraenk-Konto mit einem Benut­zer­namen und Pass­wort einrichten und den Login erstellen, mit dem künftig der Zugriff auf die App möglich ist. Im nächsten Schritt wurden noch­mals alle Daten zum Tarif (Allnet-Flat mit monat­lich 4 GB High­speed-Daten­volumen und LTE 25) ange­zeigt - verbunden mit dem Hinweis, dass die norma­ler­weise übliche Monats­gebühr von 10 Euro dank einer Aktion im ersten Monat entfällt.

Nach der Bestä­tigung der persön­lichen Daten mussten die Allge­meinen Geschäfts­bedin­gungen (AGB) akzep­tiert sowie Daten­schutz­hin­weise und Wider­rufs­recht (diese beiden Details können über einen Link abge­rufen werden) zur Kenntnis genommen werden. Danach konnten wir den fraenk-Tarif kosten­pflichtig bestellen. Erst danach wurde der Iden­titäts­check durch­geführt. Zu diesem Zweck mussten wir über die App beide Seiten des Perso­nal­aus­weises einscannen.

Der Iden­titäts­check war inner­halb weniger Sekunden erle­digt. Danach erhielten wir in der App den Hinweis, dass die eSIM in etwa 30 Minuten zur Akti­vie­rung bereit­steht. Parallel wurde die Bestel­lung auch per E-Mail bestä­tigt. Die Vertrags­nummer wurde neben der E-Mail auch in der App ange­zeigt. Die Rufnummer war nach rund 20 Minuten Warte­zeit zu sehen. Weitere zehn Minuten später war der Schriftzug "eSIM akti­vieren" nicht mehr ausge­graut, sodass das Karten­profil genutzt werden konnte.

Darum funk­tio­niert die eSIM von frank nicht in der Smart­watch

Wie von fraenk in Aussicht gestellt ist es tatsäch­lich nicht möglich, die virtu­elle SIM-Karte auf ein Gerät zu bringen, das vom Discounter nicht offi­ziell unter­stützt wird. fraenk zeigt den QR-Code zur Akti­vie­rung nicht an. Somit konnten wir die eSIM nicht - wie geplant - auf einer Samsung Galaxy Watch 3 verwenden. Statt­dessen konnten wir das Profil nur direkt aus der App heraus auf das Handy bringen.

Für Kunden, die fraenk ohnehin mit dem Smart­phone nutzen möchten, auf dem die App instal­liert wurde, ist diese Lösung sehr benut­zer­freund­lich, da man eigent­lich nichts falsch machen kann. Inter­essenten, die den Anschluss statt­dessen auf einer Smart­watch oder einem Note­book mit Mobil­funk-Modem und eSIM nutzen möchten, haben das Nach­sehen. Hier wäre von fraenk etwas mehr Flexi­bilität gefragt. Details zum Tarif Details zum Tarif
Screenshot: teltarif.de

Instal­lation auf dem Handy inner­halb weniger Minuten

Wir haben das eSIM-Profil dann direkt auf dem Samsung Galaxy S20 Ultra instal­liert. Nach Ankli­cken des Punkts "eSIM akti­vieren" wurden wir aus der fraenk-App in das dafür vorge­sehene Menü inner­halb des Smart­phone-Betriebs­sys­tems weiter­geleitet. Hier erfolgte eine weitere Abfrage, ob der Tarif dem Telefon hinzu­gefügt werden soll. Zusätz­lich wurde der Hinweis ange­zeigt, damit könne das Handy "eine Verbin­dung mit dem fraenk-Netz" herstellen.

Wir bestä­tigten die Instal­lation, woraufhin ange­zeigt wurde, der Tarif werde dem Telefon hinzu­gefügt. Das war nach wenigen Sekunden erle­digt. Das Samsung Galaxy S20 Ultra baute eine Verbin­dung mit dem Telekom-Mobil­funk­netz auf. Zudem wurde einige Sekunden später ange­zeigt, mit fraenk sei auch "der kosten­lose Android Messenger Dienst RCS" nutzbar. eSIM-Profil zum Smartphone hinzufügen eSIM-Profil zum Smartphone hinzufügen
Screenshot: teltarif.de

VoLTE und WLAN Call nutzbar

In der fraenk-App wurden nun alle Vertrags­details darge­stellt. Tele­fonie, SMS und der mobile Internet-Zugang standen eben­falls zur Verfü­gung. Tele­fonate waren über LTE im VoLTE-Stan­dard möglich und auch WLAN Call war nutzbar. Hinweise von einigen Lesern, deren Smart­phones mit cong­star-SIM-Karten auch im 5G-Netz der Telekom einge­bucht waren, können wir für fraenk nicht bestä­tigen. Auch in Regionen mit 5G-Ausbau standen nur GSM und LTE zur Verfü­gung.

Da der fraenk-Anschluss nicht dauer­haft genutzt werden soll, haben wir diesen über die App wieder gekün­digt. Das ist jeweils mit einer Frist von 14 Tagen zum Monats­ende möglich. Die Bestä­tigung erhielten wir inner­halb weniger Minuten per E-Mail und auch in der App wurde ange­zeigt, dass die Kündi­gung zum 31. Juli vorge­merkt ist. Automatische RCS-Einrichtung Automatische RCS-Einrichtung
Screenshot: teltarif.de

Fazit: Gutes, aber ausbau­fähiges Produkt

Die eSIM von fraenk funk­tio­niert. Der Bestell­pro­zess ist einfach und selbst­erklä­rend. Inner­halb von etwa einer halben Stunde kann der neue Mobil­funk­anschluss genutzt werden. Selbst die Kündi­gung ist unkom­pli­ziert und direkt über die App des Discoun­ters möglich. Aller­dings ist fraenk etwas unfle­xibel hinsicht­lich der Geräte-Auswahl für die eSIM. Der Discounter sollte Kunden den QR-Code preis­geben, sodass die Instal­lation auf belie­bigen Smart­phones, Tablets, Smart­wat­ches etc. möglich ist.

Eben­falls wünschens­wert ist die Möglich­keit, die eSIM auch mit einer portierten Rufnummer zu nutzen und als Bestands­kunde von einer physi­schen Betrei­ber­karte zur eSIM zu wech­seln. Anders als die Tablet-, Smart­watch- und Note­book-Nutzung stellt fraenk diese Optionen für die Zukunft zumin­dest in Aussicht. Bleibt zu hoffen, dass diese Pläne auch umge­setzt werden.

In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, dass fraenk den Internet-Zugang nach Verbrauch des Inklu­siv­volu­mens nicht mehr komplett deak­tiviert.

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