Datenschutz

Facebook verlegt Teil der Nutzerdaten aus Irland in die USA

Um flexibler auf für Europäer zugeschnittene Regelungen reagieren zu können, verlegt das Unternehmen die Datensätze nicht-europäischer Mitglieder in die USA.
Von dpa / Dominik Haag

Facebook Facebook-Schriftzug an der Zentrale in Dublin.
dpa
Facebook verlegt die Daten von gut 1,5 Milliarden nicht-europäischer Nutzer raus aus dem Geltungsbereich der neuen EU-Datenschutzverordnung. Bisher war ein Facebook-Ableger in Irland für das gesamte Geschäft außerhalb der USA zuständig. Jetzt sollen nur noch die zuletzt 370 Millionen Nutzer in Europa dort vertraglich angesiedelt sein, wie Facebook heute bestätigte. Die Daten der restlichen internationalen Nutzer werden künftig in den USA gespeichert.

Facebook Facebook-Schriftzug an der Zentrale in Dublin.
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Facebook betont, der Schritt ändere nichts daran, dass die gemäß EU-Regeln eingeführten neuen Datenschutz-Werkzeuge weltweit verfügbar sein werden. Das Online-Netzwerk hatte zugleich schon zuvor erklärt, dass diese Neuerungen außerhalb Europas nicht in den hauseigenen Nutzungsbedingungen festgeschrieben werden. Facebook erklärt das unter anderem damit, dass die EU-Grundverordnung zum Teil sehr spezifisch auf Europäer zugeschnittene Regelungen vorsehe. Außerdem wolle Facebook künftig auch flexibler auf lokale Datenschutz-Regeln in einzelnen Ländern reagieren - und eine globale Verpflichtung auf EU-Vorschriften könne dies erschweren.

Jetzt werden auch der Messenger und Instagram isoliert

Derweil weitet Mozilla im Rahmen des Skandals um Facebook seine Anti-Tracking-Funktion weiter aus und macht den Facebook Container mächtiger. Die Erweiterung für den Firefox Browser isoliert mit dem jüngsten Update nicht nur Facebook, sondern auch das Fotonetzwerk Instagram und den Facebook Messenger in abgegrenzten Browserfenstern. Damit soll es Facebook erschwert werden, mithilfe von sogenannten Drittanbieter-Cookies die Aktivitäten von Nutzern auf anderen Webseiten zu verfolgen - zum Beispiel beim Online-Shopping. Was Nutzer auf der Facebook.com-Webseite tun, erfährt das Netzwerk natürlich weiter.

Den kostenlosen Facebook Container gibt es bislang nur als Erweiterung für den Firefox Browser 57 und höher am PC. Für die Mobilversionen für Android und iOS steht er nicht zur Verfügung. PC-Nutzer finden ihn nach einem Klick ins Firefox-Menü und hier auf "Erweiterungen". Wer im Suchfeld nach dem Facebook Container sucht, kann ihn mit zwei Klicks in seinen Browser installieren.

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