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Firefox Klar: Neuer Browser für mehr Privatsphäre

Der Wunsch nach mehr Sicherheit und Privatsphäre vieler Nutzer hat Mozilla dazu veranlasst, einen Browser herauszubringen, der viele Nachverfolgungen durch Inhalteanbieter unterbindet. Wir haben uns Firefox Klar kurz angeschaut.
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So sieht Firefox Klar aus So sieht Firefox Klar aus
Bild: Mozilla / Firefox
Dass Webseiten Daten von ihren Nutzern erheben, um Webangebote weiterzuentwickeln und zu verbessern, ist nichts Neues. Oft wird aber auch gnadenlos das Surf- oder Einkaufsverhalten ausspioniert. Viele Browser bieten zwar Konfigurationsmöglichkeiten für mehr Privatsphäre, doch manch ein Nutzer weiß nicht, wo sich diese in den Menüs verstecken.

Mozilla prescht nun mit einem neuen Browser vor, der technisch zwar auf Firefox aufsetzt, bei dem aber bereits ab Werk diverse Nachverfolgungsmöglichkeiten unterbunden werden. Firefox Klar nennt sich der mobile Browser, der vor wenigen Stunden erschienen ist. Wir haben ihn kurz ausprobiert.

Diese Nachverfolgungen blockiert Firefox Klar

So sieht Firefox Klar aus So sieht Firefox Klar aus
Bild: Mozilla / Firefox
Firefox Klar ist zunächst nur für Apple-Geräte verfügbar. Im Appstore von Apple steht Firefox Klar für das iPhone und das iPad zum Herunterladen bereit. Die Installation dauert nur wenige Sekunden.

Die Oberfläche ist in einer anderen Farbe gestaltet als das typische Firefox-Orange, um den Klar-Browser vom berühmteren Original zu unterscheiden. Die Oberfläche ist ganz schlank: In einem fast leeren Fenster gibt es unter dem Browsernamen nur ein Suchfeld, darin steht: "Suche oder Adresse eingeben".

Darunter ist zu lesen, welche Voreinstellungen Mozilla bereits getroffen hat. Diese lassen sich mit einem Fingertipp auf das Einstellungsrädchen ansehen und verändern. Vorkonfiguriert ist beispielsweise, dass der Browser die Werbeverfolgung blockiert, auch die Analyseverfolgung wird unterbunden. Ebenfalls nicht erlaubt ist die Verfolgung durch Social-Media-Buttons, beispielsweise den "Gefällt-mir"-Button von Facebook. Standardmäßig auch nicht gestattet ist das Senden anonymer Nutzungsdaten durch den Browser.

Darüber hinaus gibt es eine nicht näher spezifizierte Option "Andere Inhaltsverfolgung blockieren". Diese Option ist standardmäßig ausgeschaltet. Der Klar-Browser weist darauf hin, dass die Aktivierung dieser Funktion einige Webseiten stören oder das Anzeigen eingebetteter Videos behindern kann. Auch die Funktion "Web-Schriftarten blockieren" ist bei der Vorkonfiguration durch Mozilla nicht aktiviert.

Die Blockierungs-Funktionen von Firefox Klar lassen sich übrigens auch im Apple-Safari-Browser nutzen. Dazu muss der iPhone-Besitzer erst einmal in den iOS-Einstellungen unter "Safari - Inhalts-Blocker" die Integration von Firefox Klar zulassen. Anschließend wird in den Einstellungen von Firefox Klar die Funktion "Integration in Safari" eingeschaltet. Weitere Konfigurationsmöglichkeiten wie zum Beispiel Whitelisten für erlaubte Seiten bietet Firefox Klar momentan nicht. Chronik, Passwörter und Cookies werden allerdings nach ihrer Erhebung automatisch wieder gelöscht.

Nicht jede Nachverfolgung is böse

Insbesondere journalistische Webseiten wie teltarif.de, die ihre Inhalte ohne Bezahlung zur Verfügung stellen, leben von Werbeeinblendungen. Außerdem sind alle wichtigen Webseiten in Deutschland an Systeme zur Ermittlung von Zugriffsstatistiken angeschlossen (bekannte Beispiele sind die IVW oder die AGOF). Nicht jede Erhebung von anonymen Nutzerstatistiken ist also per se böse.

Eher problematisch ist, wenn Shopping-Seiten das Einkaufsverhalten mitprotokollieren oder wenn Social-Media-Buttons Surfstatistiken von Nutzern erheben, die dauerhaft in Facebook, Twitter & Co. eingeloggt sind.

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