EU plant Gesetzentwurf zur Meldepflicht bei Hacker-Angriffen
Die EU plant eine Meldepflicht für Hackerangriffe.
Juergen-Faelchle / Fotolia.com
Zum besseren Schutz vor Hackerangriffen denkt die
EU auch über eine Meldepflicht von Cyberattacken für Unternehmen
nach. "Ich bin ein großer Befürworter von Selbstregulierung, aber in
diesem Fall fürchte ich, dass wir damit nicht weiterkommen", sagte
die für die Digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes
der Süddeutschen Zeitung. Noch in diesem Jahr wolle sie
gemeinsam mit der Innenkommissarin Cecilia Malmström und der
EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton eine Strategie für europäische
Cybersicherheit vorlegen. Dem solle dann ein Gesetzentwurf folgen,
der die Konsequenzen für Internet-Anbieter oder Betreiber von
Rechenzentren regele.
Die EU plant eine Meldepflicht für Hackerangriffe.
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Die Menschen müssten darauf vertrauen, dass neue Technologien wie
etwa das Cloud Computing sicher seien, sagte Kroes. Andernfalls
würden sich das Auslagern von Daten und Diensten ins Internet nicht
durchsetzen. Europa würde damit nach ihrer Ansicht die Chance
vergeben, die lahmende Wirtschaft in Schwung zu bringen und den
Spardruck auf die öffentliche Verwaltung zu mildern. Vom verstärkten
Einsatz der Cloud-Technologien verspricht sich Kroes bis 2020 etwa
2,5 Millionen zusätzliche Jobs.
In den vergangenen Monaten hatten verschiedene Politiker die Einführung einer Meldepflicht von Attacken aus dem Internet für Unternehmen und Banken gefordert, etwa der SPD-Innenexperte Michael Hartmann oder Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Friedrich sieht vor allem die Internetprovider in der Pflicht, denn sie seien diejenigen, die im Internet und mit dem Internet Geld verdienen. Deshalb könne man auch verlangen, dass grade sie an der Sicherheit des Netzes und der Infrastruktur mitwirkten.
Dabei geht es nicht nur um die Sicherheit von Privatnutzern und ihren Kundendaten, die besser geschützt werden sollen. Auch kritische Infrastruktur wie Strom- und Wassernetze, Krankenhäuser und so weiter seien durch Cyberattacken angreifbar und müssten entsprechend der technischen Möglichkeiten abgesichert werden.