Themenspezial: Verbraucher & Service Embedded

o2: Wenn die eSIM-Aktivierung ein­einhalb Tage dauert

Wir haben bei o2 mehr­fach schlechte Erfah­rungen mit der Akti­vie­rung einer eSIM gemacht. Im jüngsten Fall war der betrof­fene Anschluss einein­halb Tage offline.
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eSIM-Ärger bei o2 eSIM-Ärger bei o2
Screenshot: teltarif.de, Quelle: o2online.de
Die Mobil­funk-Provider und Smart­phone-Hersteller setzen in Zukunft verstärkt auf die eSIM. Die Betrei­ber­karte aus Plastik soll mittel­fristig abge­schafft werden. Dagegen ist nichts einzu­wenden, wenn die Hand­habung für den Kunden genauso einfach wie das Umste­cken einer herkömm­lichen SIM-Karte in ein neues Handy ist.

In den vergan­genen Monaten machten wir mehr­fach schlechte Erfah­rungen mit der eSIM-Akti­vie­rung bei der Telefónica-Kern­marke o2. So hat im Juni der Umzug eines eSIM-Profils auf ein neues Smart­phone ganze einein­halb Tage gedauert. Der Auftrag war "im System hängen­geblieben", wie die Kunden­betreuung erklärte.

Genauer gesagt betraf das quasi den zweiten Teil des Auftrags, nämlich die Akti­vie­rung auf einem neuen Smart­phone. Die Bestel­lung und das Einscannen des QR-Codes funk­tio­nierten einwand­frei. Das neue eSIM-Profil konnte auch auf dem neuen Smart­phone instal­liert werden, die Inbe­trieb­nahme schlug aber fehl.

eSIM abge­klemmt - Anschluss tot

eSIM-Ärger bei o2 eSIM-Ärger bei o2
Screenshot: teltarif.de, Quelle: o2online.de
Das Fatale: Die Abschal­tung des bisher genutzten eSIM-Profils auf dem alten Smart­phone funk­tio­nierte. Somit war der betrof­fene Mobil­funk­anschluss offline. Da das neue eSIM-Profil nicht akti­viert wurde, änderte sich daran auch vorerst nichts. Erst einein­halb Tage später erhielten wir eine E-Mail mit dem Hinweis, die eSIM sei jetzt aktiv.

Nach einer halben Woche Verzö­gerung verschickte o2 zusätz­lich eine SMS, der zufolge "die gemel­dete Beein­träch­tigung" behoben sei. Das klang eher nach dem Ende einer Netz­stö­rung als nach der Reinkar­nation einer eSIM, auch wenn der Hinweis sicher gut gemeint war.

eSIM-Probleme bei o2 kein Einzel­fall

Leider war diese schlechte Erfah­rung mit einer eSIM-Akti­vie­rung bei o2 kein Einzel­fall. In der Vergan­gen­heit mussten wir mehr­fach zwischen Kunden­menü im Web und der Mein-o2-App hin und her wech­seln, um ein eSIM-Profil zu bekommen, weil die Menü­struktur der Self-Service-Tools von o2 offenbar nicht ordent­lich program­miert war und wir je nach Endgerät nicht weiter­kamen.

In anderen Fällen erhielten wir im Menü die Anzeige, nach der die neue Akti­vie­rung erst möglich sei, wenn die SIM-Karte verschickt sei. Es gab zwar Zeiten, in denen o2 eSIM-Profile tatsäch­lich auf Papier ausge­druckt und per Post verschickt hat. Doch das ist glück­licher­weise Vergan­gen­heit.

In wieder anderen Fällen bekamen wir online einen Preis von einmalig 39,99 Euro für den Tausch des eSIM-Profils ange­zeigt. Diese Kosten sind zwar nie wirk­lich ange­fallen. Allein die Anzeige stiftet Verwir­rung und schreckt unbe­darfte Kunden mögli­cher­weise vor dem eSIM-Umzug auf ein neues Endgerät ab.

Tech­nische Probleme sind mensch­lich und können passieren. Aller­dings ist es aus Kunden­sicht wenig zufrie­den­stel­lend, wenn es fast schon regel­mäßig zu derar­tigen Problemen kommt. Aller­dings macht Telefónica sich selbst und seinen Kunden auch unnötig das Leben schwer. Die anderen Netz­betreiber zeigen, wie der eSIM-Wechsel einfa­cher machbar ist.

Telekom und Voda­fone mit besseren Lösungen

Telekom-Kunden können eSIM-Profile unkom­pli­ziert auf ein neues Smart­phone umziehen, wenn sie Geräte von Apple oder Samsung nutzen und "marken­treu" sind. Auch der Wechsel von einem iPhone auf ein Samsung-Handy klappt problemlos - nur umge­kehrt muss dann doch wieder ein neues eSIM-Profil bestellt werden. Das klappte bei den bishe­rigen Tests der teltarif.de-Redak­tion jeweils inner­halb weniger Minuten.

Bei Voda­fone sind eSIM-Profile gene­rell wieder­ver­wendbar, weil der Netz­betreiber diese mit einer zusätz­lichen ePIN sichert. Es genügt, das Profil auf dem alten Gerät abzu­melden und danach auf dem neuen Hand­held zu instal­lieren. Diese Lösung wäre gene­rell wünschens­wert, denn damit ist der eSIM-Umzug ähnlich einfach wie das Umste­cken einer physi­schen Karte in ein neues Handy.

Vor einigen Wochen sind wir bereits in einem Edito­rial auf das Problem einge­gangen, dass die eSIM-Nutzung für die Kunden einfa­cher werden muss.

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