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Nach Preiserhöhung: o2 Prepaid attraktiver als Vertrag?

Die echte Mobil­funk-Flat­rate von o2 ist jetzt teurer als bei Telekom und Voda­fone. Aber auch die Telefónica-Marke hat denk­bare Alter­nativen im Angebot.
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Bereits Ende Juni hatte Telefónica eine Preis­erhö­hung und einen neuen Tarif bei seiner Kern­marke o2 ange­kün­digt. Wer die echte Flat­rate für Anrufe und SMS in alle deut­schen Netze in Verbin­dung mit einer Daten-Flat­rate bucht, die ohne Perfor­mance-Drossel auskommt, zahlt dafür als Neukunde jetzt 99,99 Euro. Bisher waren es 62,99 Euro. Damit wird o2 vom güns­tigsten Netz­betreiber zum teuersten Anbieter im Vergleich mit Telekom und Voda­fone für Kunden, die sich eine echte Mobil­funk-Flat­rate wünschen.

Der Hinter­grund für diese Preis­anpas­sung ist klar: Die Router­frei­heit bedeutet, dass Kunden ihre SIM-Karte nicht nur im Smart­phone oder Tablet betreiben können, sondern auch Router wie eine AVM FRITZ!Box 6850 5G einsetzen dürfen - als LTE- oder 5G-basierter Ersatz für den Fest­netz-Inter­net­zugang. Nun wird zuhause in 4K-Qualität gestreamt. Dazu kommen Windows-Updates und der Austausch von Fotos, Videos und Soft­ware, um nur einige Beispiele zu nennen. Da kommen schnell mehrere Tera­byte Daten­über­tra­gungs­volumen pro Monat zusammen. Ab heute wird die o2-Flat teurer Ab heute wird die o2-Flat teurer
Screenshot: teltarif.de, Quelle: o2online.de, Foto/Montage: teltarif.de
Preis­lich kalku­liert war der o2 Mobile Unli­mited Max genannte Tarif hingegen für die rein mobile Nutzung. Da der Netz­betreiber keine Hand­habe gegen den statio­nären Einsatz hat, handelt er jetzt. Bereits im Mai wurden nach teltarif.de vorlie­genden Infor­mationen zahl­reiche Kündi­gungen ausge­spro­chen - vermut­lich an Viel­nutzer, die nicht zur Kalku­lation der Telefónica-Marke passen.

Flat­rate-Preis im Laufe der Jahre verdop­pelt

Gegen­über dem Preis von 49,99 Euro pro Monat, mit dem der dama­lige Tarif o2 Free Unli­mited Max gestartet ist, bedeutet der neue Preis­punkt eine Verdop­pelung. Als Ersatz wurde mit o2 Mobile XL ein neuer Tarif für 62,99 Euro monat­lich geschaffen, der 280 GB Inklu­siv­volumen in jedem Abrech­nungs­zeit­raum mit sich bringt. "Das reicht für die mobile Nutzung", ist sich der in München ansäs­sige Netz­betreiber sicher. Das mag stimmen, es fehlt aber das "Unbe­grenzt-Gefühl", mit dem sich der Internet-Zugang nutzen lässt, ohne regel­mäßig den Daten­ver­brauch zu über­prüfen.

Dem o2 Mobile XL fehlt eine Boost-Vari­ante, mit der sich für 5 Euro Aufpreis pro Monat das Daten­volumen verdop­peln lässt. Auch die o2-Connect-Option gibt es nicht. Somit fehlt die Möglich­keit, ohne monat­lichen Aufpreis mehrere SIM-Karten - etwa für Tablet und Smart­watch - zu bekommen.

Prepaid-Tarife als denk­bare Alter­nativen

Weitere Alter­nativen von o2 erscheinen fast inter­essanter: Der voraus­bezahlte Tarif o2 Prepaid Max bietet für 69,99 Euro in vier Wochen zwar keine echte Daten-Flat­rate, aber immerhin 999 GB Inklu­siv­volumen - mehr als das Drei­fache dessen, was Kunden im neuen Tarif o2 Mobile XL bekommen. Dazu ist auch hier die Flat­rate für Anrufe und SMS in alle Netze inklu­sive. Verzichten müssen Inter­essenten auf die 5G-Frei­schal­tung. Über LTE werden aber immerhin bis zu 225 MBit/s im Down­stream ange­boten.

Wer eine echte Flat­rate im o2-Netz benö­tigt, bei der es nicht auf hohe Über­tra­gungs­geschwin­dig­keiten ankommt, kann auch einen der "klei­neren" Prepaid-Tarife wählen - inklu­sive 5G-Zugang mit bis zu 300 MBit/s und vor allem mit "Weiter­surf-Garantie". Das heißt, nach Verbrauch der jewei­ligen Inklu­siv­leis­tung haben Kunden immer noch einen Internet-Zugang mit 384 kBit/s im Down­stream zur Verfü­gung. Im Rahmen einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, was man mit der "Weiter­surf-Garantie" bei o2 Prepaid in der Praxis anfangen kann.

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