Mobilinternet

Die Fallstricke in den Surf-Sofort-Paketen der DSL-Anbieter

Auf ausreichende Netzabdeckung und mögliche Folgekosten achten
Von Björn Brodersen

Surf-Sofort-Pakete der DSL-Anbieter sind eine feine Sache für den Nutzer: Ohne zusätzliche Kosten können sie über den mobilen Internetzugang via GPRS oder UMTS mit vergleichbarer Übertragungsgeschwindigkeit im Internet surfen und so die Zeit bis zur Freischaltung des neu bestellten DSL-Anschlusses überbrücken - jedenfalls in der Theorie. Gerade unerfahrene Nutzer sind jedoch enttäuscht, wenn sie den zugesandten UMTS-Surf-Stick an den USB-Anschluss ihres Rechners anschließen und sich die Webseiten im Browser quälend langsam oder gar nicht aufbauen. Auch sollten die Kunden sich nicht darauf verlassen, dass der vorübergehend zur Verfügung gestellte mobile Internetzugang wirklich nicht mit Mehrkosten verbunden ist, sondern bei der Anschluss-Bestellung genau die Tarifbestimmungen lesen. Wir zeigen Ihnen, welche Fallen auf den DSL-Neukunden bei Buchung eines Surf-Sofort-Pakets lauern und wie sich diese umgehen lassen.

Mangelnde Netzabdeckung oder bauliche Hindernisse

Mobiles Surfen per UMTS Mobiles Surfen zu Hause per UMTS
Foto: Vodafone
Was im DSL-Bereich gilt, trifft auch auf die Mobilinternet-Angebote zu: Die von den Anbietern beworbenen Bandbreiten stellen theoretische Maximalwerte dar. In der Regel stehen dem Nutzer niedrigere Datenübertragungsraten zur Verfügung. Gerade wer in ländlichen Gegenden wohnt, in denen DSL nur mit geringen Datenübertragungsraten angeboten wird, muss damit rechnen, dass auch über das Mobilfunknetz die Daten nur vergleichsweise langsam auf dem heimischen Rechner ankommen. Dazu können bauliche Begebenheiten dafür sorgen, dass bei guter Outdoor-Versorgung mit UMTS die verfügbare Bandbreite im Arbeitszimmer in der Erdgeschosswohnung deutlich niedriger liegt. Auch andere Faktoren wie etwa viele gleichzeitige Anfragen von mehreren Mobilinternet-Nutzern in derselben Funkzelle können die Datenrate beeinträchtigen.

DSL-Neukunden, die an einem Surf-Sofort-Paket ihres neuen Internetproviders interessiert sind, sollten möglichst vor der Buchung der Mobilinternet-Option die Mobilfunknetzabdeckung an ihrem Rechner überprüfen. Beispielsweise können sie mit dem eigenen Handy oder dem eines Freundes kurz den mobilen Internetzugang per UMTS in der Nähe des heimischen Rechners ausprobieren und schauen, ob sich herkömmliche Webseiten zügig aufbauen und eventuell auch Downloads schnell abgeschlossen sind. Noch besser lässt sich die zu erwartende Surf-Geschwindigkeit einschätzen, wenn ein Freund oder Bekannter kurz vorbeikommt und seinen UMTS-Surf-Stick an der entsprechenden Stelle vorführt. Die dafür notwendige, auf dem Laptop installierte Zugangs-Software zeigt die tatsächlichen Datenübertragungsraten während des Surfens und Downloadens an.

Die zu erwartende UMTS-Datenrate vorab erfahren

Netzabdeckung
  • bei T-Mobile
  • bei Vodafone [Link entfernt]
  • bei o2 [Link entfernt]
  • bei E-Plus [Link entfernt]
Dabei sollten die Nutzer darauf achten, dass die im Handy oder UMTS-Surf-Stick eingelegte SIM-Karte im demjenigen Netz funkt, in dem später auch der neue DSL-Anbieter seinen Surf-Sofort-Zugang realisiert. UMTS-Geschwindigkeit von bis zu 384 kBit/s beim Datenempfang sollte mindestens erzielt werden, sonst macht das mobile Internetsurfen am PC oder Laptop keinen Spaß. Mancher Nutzer wird sich auch noch mit EDGE-Geschwindigkeit von rund 200 kBit/s zufrieden geben. Bei maximal GPRS-Geschwindigkeit in der eigenen Wohnung sollte das Surf-Sofort-Paket nur dann gebucht werden, wenn der Internetzugang sofort bereitstehen muss oder der DSL-Kunde den UMTS-Surf-Stick später für das mobile Internetsurfen per Netbook oder Notebook unterwegs nutzen möchte.

In vielen Regionen werben die Mobilfunkanbieter schon mit Bandbreiten ihrer UMTS- und HSPA-Internetzugänge, die mit DSL-Geschwindigkeiten vergleichbar sind. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede. An einzelnen Hotspots bieten T-Mobile und Vodafone schon HSPA mit bis zu 14,4 MBit/s an, o2 testet in München HSPA+ mit bis zu 28,8 MBit/s. Eher dürfen aber Nutzer in den UMTS-Netzen dieser drei Mobilfunkbetreiber mit bis zu 3,6 MBit/s rechnen, bei E-Plus in der Regel noch mit herkömmlicher UMTS-Geschwindigkeit. Per HSUPA werden bei T-Mobile, Vodafone und o2 derzeit maximal 2 MBit/s erreicht.

Bedenken muss man auch: Trotz der Netzausbau-Bemühungen der Mobilfunkbetreiber sind beileibe nicht alle Regionen Deutschlands mit dem mobilen Breitbandnetz abgedeckt - Näheres dazu erfahren Sie auf unserer Infoseite zur UMTS-Netzadeckung.

Auf der zweiten Seite unseres Ratgeberartikels erfahren Sie, mit welchen zusätzlichen Kosten Nutzer der Surf-Sofort-Pakete rechnen müssen.

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